Römische Mühle

Unlängst flatterte uns die Einladung zu einem Kindergeburtstag ins Haus. Und wie immer bei solchen Feierlichkeiten ergibt sich zwangsläufig die Frage: „was schenken wir?“ Die Frage gaben wir nun an den Kindespapa ab, der uns berichtete, das der kleine Sohn gerade „Römer“ als Thema total mag. Asterix lässt grüßen … Auch die Olchis sind weiter gern gesehen. Beim Einkaufen fand dann ein Olchibuch den Weg in den Einkaufswagen, aber das Schäfchen wäre nicht das Schäfchen, wenn es damit nicht unzufrieden wäre. Römer? Was mach ich mit den Römern?

Überlegt, gesucht und gefunden: ein altes Römerspiel. Römische Mühle. Krieg ich das hin? Klar! Und zwar analog zu der noch immer unvollendeten Stickarbeit mit dem Schachbrettmuster als platzsparenden Beutel.

Und los ging es: Vom großen Kind ein Stück Leder geliehen, zwei Teller aus dem Schrank genommen für schöne runde Kreise, Schere und Stift. Was noch fehlt: die geflochtene Kordel und die dazu nötigen Löcher im äußeren Kreis, damit sich das Lederstück wie ein Beutel zuziehen lässt. Drei weiße und drei dunkle Steine warten bereits auf ihren Einsatz.

Und während Mama in der Küche dem Leder eine passende Form gibt und es dann fleißig mit Strichen versieht, schnippelt die Kleine mal eben drauflos … Eine Schnecke. Einfach so. Und wie ich noch grübel, wieso man die gemalte Schnecke ausschneiden muss, fällt es mir plötzlich wie Schuppen aus den Haaren: das kenn ich! Das haben wir früher als Kinder auch gemacht. Schnecke aufmalen, ausschneiden, Schnur dran und über die Heizung hängen. Ein wunderbares Spiralspiel.