Nähsachen

Irgendwo in meinem Kopf, teilweise auch auf lose rumfliegenden Zetteln, gibt es eine Liste: „Dinge, die ich tun will, sobald Zeit dafür ist“. Da aber immer wieder jemand an meiner Uhr dreht und mir damit schlichtweg die Freizeit klaut, dümpelt diese Liste vor sich hin.

Jetzt hat es eines der Dinge geschafft, von der Liste in die Realität zu springen. Ein Punkt zum Abhaken.

Und ich freue mich. Denn jetzt hat der Kaminholzkorb einen Bezug und somit wird im kommenden Herbst das Kaminholz nicht mehr das Wohnzimmer vollkrümeln.

PuppenMITmacherei, zweites Treffen

Leichte Panik machte sich gestern in mir breit. Das nächste Treffen der PuppenMITmacherei stand an und ich hatte gerade mal das Material zusammengesucht. Oh weh, oh Graus – wo ist der Monat hin? Wieso ist der schon wieder um? Schnell zur Naturmama gehuscht und nachgelesen, was heute ansteht. Hach, wie schön – ein fertiger Kopf ist heute noch gar kein Thema. Glück gehabt!

Ich habe, glaube ich, alles beisammen für das neue Puppenkind.

Dunkles Trikot, lockige Wolle für die Haare, Mullschlauch, sogar Abbindegarn gab es noch in der Sammelkiste. Garn für Augen und Mund ist auch da und eine Perle für die Nase. Dass ich bei den anderen Puppen eine solche verwendet habe, ließ sich erspüren.

Meine alte Anleitung habe ich nicht wiedergefunden. Den Originalworkshop auch nicht. Aber wie der Zufall es wollte, stolperte ich über den Blog von Bernina, die einen kompletten Puppenkurs veröffentlicht hat. Ich werde meine Puppe nicht hundertprozentig danach nähen, weil ich vieles aus dem alten Workshop noch irgendwo in meinem Gehirn habe. Aber das Abbinden des Kopfes z.B. – an das erinnere ich mich nur bruchstückhaft und auch die Frage nach den Körperproportionen in Abhängigkeit vom Kopf stellte sich.

Spannend fand ich die Variante, das Schnittmuster für die Körperteile direkt auf den Stoff zu legen, zu nähen und das Papier dann abzuziehen. Bislang waren meine Puppen reine Handarbeit, ohne Beteiligung einer Nähmaschine. Noch schwanke ich, ob ich diese „Tradition“ breche.

Fakt ist: noch zwei Tage und dann habe ich Urlaub. Zwei Kinder mehr im Haus, aber auch Zeit zum Ausschlafen, zum Genießen und auch für Bastel- und Näharbeiten. Da freue ich mich drauf und dann wird das Püppchen wachsen.

Puppen

Es ist da: mein Päckchen mit den restlichen Zutaten für eine Puppe. Brauner Trikotstoff und schwarze Locken.Auch die Kiste mit den alten Sachen war schnell gefunden. Die muss ich mir aber noch ein bisschen sortieren. Wie man sehen kann, ist der dunkle Trikotstoff für mich kein Unbekannter, meine dritte Puppe war ein dunkelhäutiges Mädchen. Die ersten beiden sind hell. Auf leise Nachfrage fanden sich sogar meine ersten Exemplare an und saßen brav für ein Foto Modell. Man möge bitte beachten, dass die Puppen inzwischen gut 10 Jahre auf dem Buckel haben. Und dass sie längst alle möglichen Puppensachen tragen – was die Mädchenzimmer halt so hergeben.

Puppen(MIT)macherei – erstes Treffen

Heute ist es soweit. Heute ist das erste Treffen der vielen fleißigen Hände, die in den nächsten Wochen und Monaten eine Puppe nähen werden.

Welche Puppe tragt Ihr in Eurem Herzen?

Ich möchte eine Puppe mit Armen und Beinen machen. Die ein Kind anziehen und ausziehen kann. Das Prinzip ist angelehnt an Waldorf, wenn ich mich recht entsinne. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich einen dunkelhäutigen kleinen Jungen vor mir, mit rotem Pulli und Jeanshose. Ich bin mir nicht sicher, ob er eine Mütze haben will. Da lasse ich mich überraschen.

Wie lange schon?

Seit dem ersten Sew along, an dem ich dann leider nicht mitmachen konnte. Vielleicht auch länger, dann habe ich es gekonnt ignoriert.

Ist es Eure erste?

Nein. Ich habe einst zwei Puppen parallel genäht, für meine zwei Mädels. Dann eine für meine Cousine. Das ist viele Jahre her. Danach gabs von mir nur noch kleine Schmusepüppchen.

Verratet Ihr uns für wen Ihr sie machen wollt?

Die Puppe hat noch keine Puppenmama. Ich lasse mich überraschen, wohin es sie ziehen wird.

Woher kommt dieser Wunsch, etwas ganz Besonderes zu machen, für ein Kind oder für sich selbst?

Ich weiß es nicht. In den Dingen, die aus eigener Hände Arbeit entstehen, steckt so viel Liebe, so viel Herzblut drin, dass sie etwas Besonderes sind. Das Hineinlegen von Gefühlen in eine Arbeit kann entspannen, kann erleichtern, kann eine unbeschreibliche innere Zufriedenheit auslösen.

Und woher kommt die Inspiration für das Aussehen, vielmehr die Seele der Puppe?

Ich hab beim zeitgleichen Nähen der Puppen für die beiden großen Lämmchen die Erfahrung gemacht, dass eine Puppe ihre Seele mitbringt. Die Vorlage war die gleiche, die Arbeitsschritte waren die gleichen und doch sind beide Puppen damals so unterschiedlich geraten wie die Kinder unterschiedlich sind.

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Puppen(MIT)Macherei

Die letzte größere Puppe, die ich genäht habe, ist inzwischen fast 10 Jahre alt. Ich schenkte sie damals meiner Cousine, nachdem diese die Puppen bei meinen Lämmchen so toll fand. Zwar war sie aus dem Puppenalter schon raus, aber so eine Puppe eignet sich ja auch als Deko.

Also nähte ich eine Puppe. Kleidete sie wie ein Mädchen. Verschenkte sie an die Cousine, meine Schwester im Herzen. Als sie kurz danach schwanger war, noch minderjährig, noch ohne Ausbildung, da schwor ich mir, nie mehr eine Babypuppe an einen Teenager zu verschenken.

Ich fasste den Trikotstoff danach nur noch an, um kleine Schmusepüppchen zu machen. Das letzte Projekt in der Art war das Kuscheltuch für die jüngste Tochter meines Chefs.

Und jetzt hole ich all das Puppennähzeug, die alten Vorlagen und neue Ideen aus der Schublade und beteilige mich am zweiten Sew along von der Naturmama. Beim ersten habe ich wegen Zeitmangel nicht mitmachen können.

 

Sommerküche

Es war einmal ein kleiner Schweinehund, der verbündete sich mit der grossen Müdigkeit. Gemeinsam sorgten sie dafür, dass das Schäfchen tagelang nach getaner Büroarbeit platt mit einer Kaffeetasse in der Hand auf seiner Liege auf der Terrasse sass und nach dem dringend nötigen Seele baumeln lassen als Ausklang des Arbeitstages nicht mehr hochkam, bis die Lämmchen erschienen. Dabei warteten überall Arbeiten.

Doch dann kam der Sonnenstrahl. Er schubste den Schweinehund unsanft in den Keller und jagte die Müdigkeit übers abgemähte Getreidefeld davon. Der Elan, der sich aus Angst vor dem Schweinehund in die hinterste Ecke verkrochen hatte, wurde vom warmen Sonnenstrahl getröstet und hervorgelockt. Und so schlich er leise zurück zum Schäfchen. Das sammelte daraufhin Rohmaterial zusammen, nahm Maß, schnitt zu und packte die Nähmaschine aus.

Dann wurde umgesteckt, geschimpft, neu gesteckt, über Denkfehler gelacht und gegrummelt, korrigiert und letztlich ein „tut es“ als Machtwort gesprochen.

Und nun freut sich das Schäfchen, dass seine Sommerküche die ersten Vorhänge hat. Sieht gleich viel ordentlicher aus auf der Terrasse. Und weil das Upcycling des alten Sonnenschirms durchaus kreativ ist, hüpft das Schäfchen mit einem fröhlichem „Määääh“ zum Creadienstag rüber.

grosse Näharbeiten

Nein, das ist nicht meine neue Tischdecke. Was ihr auf dem Foto seht, ist unser zukünftiger Sonnenschutz für die Terasse. Das Motiv ist superschön, ich liebe es! Am Wochenende soll er hängen. Bis dahin hat die Nähmaschine noch ein wenig Arbeit.

Der untere Saum nebst Tunnel ist fertig, der obere muss noch genäht werden. Die Tücke dabei: das Terassendach ist – made by design – natürlich schräg. Damit das Motiv aber gerade hängen kann, muss die obere Kante schräg genäht werden. Dafür wurde das Motiv spiegelverkehrt aufgehängt, dann habe ich den Nahtverlauf markiert.

Gut, dass unser Esstisch im Wohnzimmer auf über 3 Meter ausziehbar ist. Da kann ich die ganze Bahn drauf ausbreiten. Gestern habe ich die schiefe Naht nebst Nahtzugabe geschnitten. Heute muss ich das Ganze mit Stecknadeln fixieren und nähen. Dann noch die Kanten schneiden und je nach Ausfransverhalten umsäumen.

Die Werkstatt ist eröffnet!

Ja, zugegeben, sie hat erst halbhohe Wände und noch keine Tür. Schrank, Arbeitsplatte und Regale fehlen natürlich auch noch. Aber: Frau kann schon drin arbeiten. Und was noch wichtiger ist: Frau kann ihre angefertigten Rahmen für die Voliere flach auf den Boden legen. Das lässt sich zum einen super zusammenbauen und zum anderen lässt es sich so auch gut tackern.

Ob heute zwischen Feierabend und Kinderabholdiensten Draht ausgerollt, geschnitten und angetackert wird, ist aber wetterabhängig. Wegen der nur halben Wände. 😉

Ausserdem wartet die Nähmaschine, damit die lange schon geplanten Gardinen endlich zurechtgeschnitten und umgenäht werden. Kein Hexenwerk, eigentlich nur Fleißarbeit. Wenn nur nicht immer einer an der Uhr drehen würde …

Und ich hüpfe jetzt mal wieder zum Creadienstag rüber. Mal sehen, was die anderen für hübsche Sachen machen.