Auf dem Wohnzimmertisch liegt ein angefangenes Puzzle. Wir hatten das sonntägliche Wäschelegen zugunsten eines gemeinsamen Puzzleabends verschoben. Paarzeit auf der Couch ist rar – gerade wenn die nächste Dienstreise vor der Tür steht, wird das besonders schmerzhaft bewusst.

Das Puzzle wächst Tag für Tag. Parallel dazu wächst meine Ungeduld im Hinblick auf weitreichende wichtige Entscheidungen für den weiteren Lebensweg, die wir kaum beeinflussen können. Es reift die Erkenntnis, dass ich gefühlt wieder in einer Sackgasse bin. Antriebslos, müde. Ich will weitergehen, ich will Ergebnisse haben. Es juckt mich in den Fingern, Kartons zu packen, auszumisten und zu planen. Aber solange alles in der Schwebe ist, macht das wenig Sinn.

Ich habe mich gestern auf den letzten Peng um einen versprochenen Zeitschriftenartikel gekümmert, bin aber unzufrieden – das kann ich besser. Ob ich heute noch viel daran retten kann, weiß ich nicht. Aber ich weiß, heute ist Abgabetermin.Und selbst der ist schon ein wegen gesundheitlichen Problemen verschobener.

Meine Nadeln stauben ein, obwohl ich angefangene Arbeiten liegen habe. Ein Stickprojekt trage ich seit vielen Wochen im Kopf herum, ein Geschenk für ein nettes mir inzwischen sehr ans Herz gewachsenes Ehepaar. Aber ich krieg den Schafhintern nicht hoch, um den Stoff zu holen, Kästchen zu zählen, zuzuschneiden und eine Farbauswahl beim Garn zu treffen.

Es ist ungesund, wenn das Kreativschäfchen keine Lust auf großes Kochen, auf Backen, Basteln und Sticken hat. Ich hoffe, der Zustand hat bald ein Ende.

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