Nadelstiche

Das Jahr fing mit Trauer ein. Todestage, Sterbetage. Schließlich auch noch Tod und Beisetzung der quasi-Uroma der Kinder. Kind zwei und drei waren mit zur Beerdigung. Kind drei hat der Oma ein Bild gemalt und ihr mit ins Grab gegeben. Mit einer Streuselschnecke drauf, weil sie die so mochte. Wir haben intensive Gespräche zum Sterben geführt in den Tagen danach.

Alles ein bisschen zu viel…

Aber trotzdem oder eben genau deswegen braucht es Minuten der Ruhe, des Abschaltens. Und so fand ich die Nadel wieder. Der Versuch den Nadelstichen, die das Leben mir gibt, ein Contra zu geben.

Was lange währt …

… schafft es nun mit einem Jahr Verspätung und durchaus mit einem heißen Kopf-an-Kopf-Rennen unter den Weihnachtsbaum: die Puppe fürs Patentöchterlein.

Fertig war sie ja schon lange. Nur halt nackt. Der Schlafsack lief gut von der Hand, bis zu den Kleinigkeiten. Ebenso die Hose. Und dann kam die Bronchitis, die Nähmaschine die nicht wollte wie ich, die vielen Alltagssorgen und Mangel an Zeit alternativ Motivation. Aber die Tage habe ich mich festgebissen. Und heute war es soweit: das Puppenkind zieht unter den Weihnachtsbaum und wartet dort auf den ersten Feiertag und auf seine neue Mama.

Fertig. Knapp rechtzeitig vor Weihnachten. Faden vernähen, waschen, verpacken und auf russisch beschriften. Die Wolle gefällt mir gut. Gekauft habe ich vier Knäule, statt einem habe ich pro Richtung etwa anderthalb genutzt. Ich denke, die Wolle bestelle ich noch mal. Ein Knäul habe ich noch und ein bisschen Rest.

Miau …

Das erste Lesezeichen ist fertig, das zweite im entstehen. Die Jüngste hat sich schon mal auf die Interessentenliste für das zweite gesetzt.

Die Idee stammt nicht von mir, das Doppelset gibt es bei Buttinette zu kaufen. Aber manchmal muss es eben auch mal sowas sein, insbesondere wenn das Motiv lustig ist.

Und weil ich das schon lange nicht mehr gemacht habe, hüpfe ich damit rüber zum Creadienstag.

Das Büro hat mich wieder. Der Husten wird mir noch eine Weile bleiben, wie das halt so ist mit Asthma. Ich versuche allerdings, mir weiterhin meinen Freiraum zu erhalten, den ich mühevoll erarbeitet habe.

Bei den Nähmädels habe ich den Schlafsack zusammengenäht inkl. Reißverschluss. Es sind noch Nähte zu schließen, noch Paspel zu machen, aber es sieht schon aus wie ein Schlafsack.

Ich sticke weiter, aktuell an Lesezeichen. Und aus der Bibliothek gab es wieder einen Stapel Bücher. Mit dabei ein dickes Notenbuch mit Popsongs. Bereits durchgeblättert und mit Markierzetteln versehen an den Liedern, die wir hier gemeinsam spielen wollen. Da freue ich mich schon drauf.

Zeitvertreib der letzten sieben Tage

gelesen:

  • Ulf Schiewe: Der Bastard von Tolosa (928 Seiten)

gehäkelt:

  • Haarschopf fürs Puppenkind

gekauft:

  • neue Stickereien – in dem Fall Lesezeichen
  • Reißverschlüsse für Schlafsack und neue Taschenprojekte
  • Uhrwerk für ein lange schwelendes Projekt

geschnitten:

  • Teile für den Puppenschlafsack inkl. Vlies

gehört:

  • alte Schallplatten querbeet von Klassik bis Puhdys
  • Silly
  • Wise Guys

gelernt:

  • Wie pflege ich ein Blechblasinstrument?
  • Waldhorn zu spielen erscheint machbar

genossen:

  • Paarzeit mit Essen beim Griechen, Workshop (siehe „gelernt“) und Bummel durch die Blechblasabteilung des Instrumentengeschäftes

Stickbild gegen Krankheitsfrust

Es kam drei Tage vor Weihnachten. Mit Husten, Heiserkeit und Schüttelfrost. Der Schüttelfrost war zu Weihnachten durch, der Rest blieb. Abhusten ging gut, ich machte mir wenig Sorgen. Mein Hausarzt hatte Urlaub, wie ich auch. Aber es blieb … Nun hat mich der Doc mit schwerer Bronchitis und damit einhergehenden Problemen mit meinem Asthma zwei Wochen strikt aus dem Verkehr gezogen.

Die Enten freut es, kann ich sie doch tagsüber rauslassen, sobald es hell ist. Mich ärgert es, ich hasse krank sein und das Liegenlassen von Arbeit im Büro.

Das Stickbild, an dem ich seit einem Jahr immer wieder arbeite, freut sich auch. Immer mal ein bißchen, immer mal wieder tagsüber ein Stückchen, so wie die Konzentration grad mitmacht. Irgendwie muss Frau ja die Zeit auf der Couch halbwegs sinnvoll nutzen.

Gesticktes

Die Mittlere hat ein Lesezeichen gestickt als Weihnachtsgeschenk.

Ich habe auch gestickt. Aber vergessen ein Foto zu machen vom Lesezeichen für den Klavierlehrer. Entstanden spontan und mit ein wenig Zeitdruck. Eine geschwungene Klaviatur und seine Initialien. Zusammen mit ein bisschen Schoki und einem Fröbelstern aus Notenpapier ein nettes kleines Präsent – findet die Mittlere.