Besinnliche Adventszeit


Besinnlich soll sie sein, die Adventszeit. Gefüllt mit dem Geruch nach frischgebackenen Plätzchen, nach Lebkuchen und Christstollen. Kerzenschein. Weihnachtsmusik.

Wir messen, planen, zeichnen. Wir packen Kartons mit Büchern, Geschirr, Töpfen und lagern sie in unserem Keller ein. Wir ärgern uns mit der Hausverwaltung, der Betriebskostenabrechnung und anderen Baustellen herum, die mit dem Auflösen von Papas Wohnung einhergehen.

Plätzchen habe ich in diesem Jahr noch nicht ein Mal gebacken, Christstollen auch nicht. Der Plattenspieler hat eine leichte Staubschicht, die alten Weihnachtsplatten wurden noch nicht einmal gespielt. Heiligabend machen wir Musik. Würstchen und Kartoffelsalat. Am ersten Feiertag kommen die Patenkinder. Am zweiten legen wir die Füße hoch. Und danach räumen wir Möbel … sowas nennt sich dann Urlaub.

Meine derzeitige Kreativität beschränkt sich auf das Sortieren von alten Fotos, dem Sichten alter Unterlagen, dem Entscheiden was aufzuheben ist und was weg kann und auf das Erstellen eines Fotobuches. Inzwischen haben wir auch CDs zusammengestellt für die Beisetzung. Die eher besinnlichen leisen Töne für den Hinweg, die Lieblingsmusik mit lauteren rockigen Klängen für die Rückfahrt. Es wird eine Seebestattung – eine Stunde Zeit zum Abschied nehmen, bevor die Urne versenkt wird.

Mir fällt der Spagat mal mehr und mal weniger schwer. Ich bin dankbar für die Kraft aus dem hinter uns liegenden Familienurlaub und der Familienrüstzeit. Ich bin unsicher, was das vor uns liegende betrifft und werde wohl erleichtert sein, wenn wir das Endgültige am Wochenende hoffentlich hinter uns haben. Letzteres steht und fällt mit dem Wetter. Vor uns liegt noch einiges an Arbeit, einiges an Organisation zum Ausräumen und Abgeben der Wohnung. Mir fehlt die Zeit für Trauer.

mein neues Ehrenamt

Unter Aufopferung von Samstagen, habe ich im letzten halben Jahr eine Ausbildung zum erweiterten Lektorendienst absolviert. Mit viel Spaß, nachdenklichen Momenten, offenen Kritiken und nettem Austausch unter den angehenden Lektoren. Samstag war der letzte Kurs. Samstag gab es Abschiedsgeschenke von unserer Lehrerin.

Am Sonntag trafen wir uns alle noch einmal wieder. Und gaben unseren Einführungsgottesdienst. Jeder hatte seinen Part, den Ablauf hatten wir allein ausgearbeitet.

Nun darf ich hochoffiziell als Lektorin Gottesdienste leiten und auch ganz allein durchführen als Vertretung für den Pfarrer. Nachdem ich vormittags meine Einsegnung durch den Superintendenten bekommen hatte, nahm mich nachmittags unser Gemeindepfarrer gleich noch offiziell in den Kreis der Lektoren der Gemeinde auf.

Und der erste alleinige Gottesdienst steht dann im Juli an …

mittendrin

Mittendrin statt nur dabei müssen die Enten sein, wenn Frauchen den Spaten im Garten schwingt. Egal ob beim Anlegen eines Beetes oder beim Saubermachen. Sobald Erde bewegt wird, ruft Erwin seine Enten zusammen und diskutiert mit mir über Sicherheitsabstände und Arbeitspausen, die das Verzehren von Regenwürmer, Mehlwürmern und Schnecken erlauben.

Gute Reise

Draussen warst du glücklich. Draussen war Freiheit, war Leben, war Glück.

Nun hast du draussen deine Ruhe gefunden. Mit deiner Decke, deinem Ball. Unter vielen Tränen. Gute Reise, alter Mann. Ich hätte dir ein angenehmeres Ende gewünscht, ein leichteres.

Du hattest es nicht leicht in deinem Leben vor uns. Du hattest noch gute Jahre bei uns. Jetzt bleibt eine Lücke.

Brillenhalter

Ein Saunabesuch, bei dem wir total einfache aber praktische Brillenhalter neben den Saunatüren vorfanden.

Eine Recherche im Internet, die einige Ideen lieferte und die Erkenntnis, dass ein Holzbrettchen für 5 Euro aus China geliefert albern ist. Der Beschluss des Gatten, dass er sich dieses Projektes allein annimmt.

Die H(ilfs)brettchen aus dem Spatzenkasten-Bausatz, eine Säge, eine Idee weitergedacht. Ein Brillenhalter im Bad. Schlicht, praktisch, lustig. Vielleicht verpasse ich ihm noch Augen. Mal sehen.

Sonntagsantwort

Meine Sonntagsantwort auf die Frage von Christa „Was ist dir eine tägliche Freude“ gibt es montags …

Die Frage ist eine, bei der ich nachdenken muss. Was ist mir eine tägliche Freude? Das Schnurren der Katzen, wenn ich morgens füttern gehe. Das Schnattern der Enten, die lautstark darauf hinweisen, dass sie rausgelassen werden wollen. Die Tatsache, dass ich zur Arbeit fahren darf – und dabei die Wahl zwischen Auto und Rad habe, weil ich wohnortsnah arbeiten kann.

Und ja, es ist mir eine tägliche Freunde, wenn hier abends Ruhe und Schlaf eingekehrt ist und das Gezanke der drei pubertären Kinder – bis zum nächsten Morgen – ein Ende hat.