Sonntagsantwort

Meine Sonntagsantwort auf die Frage von Christa „Was ist dir eine tägliche Freude“ gibt es montags …

Die Frage ist eine, bei der ich nachdenken muss. Was ist mir eine tägliche Freude? Das Schnurren der Katzen, wenn ich morgens füttern gehe. Das Schnattern der Enten, die lautstark darauf hinweisen, dass sie rausgelassen werden wollen. Die Tatsache, dass ich zur Arbeit fahren darf – und dabei die Wahl zwischen Auto und Rad habe, weil ich wohnortsnah arbeiten kann.

Und ja, es ist mir eine tägliche Freunde, wenn hier abends Ruhe und Schlaf eingekehrt ist und das Gezanke der drei pubertären Kinder – bis zum nächsten Morgen – ein Ende hat.

Pubertäres Hirn = Rumpelkammer?

Drei pubertäre Weiber im Haus kosten Nerven, Ohrenschmalz und manchmal auch Schlaf. Zwischen „rühr mich nicht an“, „du verstehst mich nicht“ und Kuschelanfällen, zwischen Kinderalbernheiten und grossem Zickenkrieg ist bei uns derzeit alles zu haben. Das schlaucht. Manchmal bin ich morgens froh, ins Büro flüchten zu können.

Irgendeins der Kinder muss am Wochenende Langeweile gehabt haben. Heute erwartete mich an der Tür von der Garage in den Hausanschlussraum das:

Wenn das mal nicht ein netter Hinweis auf das Chaos im Kopf ist, das gemeinhin bei Pubertieren auftritt. Auf jeden Fall hat sich jemand richtig Mühe gegeben.

Christophorus trifft …

… Kinder, Eltern, Großeltern. Das schon vor einer Weile ins Leben gerufene Angebot der Kirchengemeinde, welches einmal im Monat samstags stattfindet, war bislang nicht in unserem Fokus. Das Lämmchen, welches in die Zielgruppe fällt, mochte nicht. Doch als das Thema Trinität angesagt war, gab es die sehr spontane Entscheidung, dass wir doch mal reinschauen.

Im Februar hatten wir das Thema Vater. Wie muss ein Vater sein? Was muss ein Vater können? Was wünschen wir uns von einem Vater? Dazu gab es die Geschichte vom verlorenen Sohn. Erst erzählt, dann von den Kinder nachgespielt als Improvisationstheater. Anschließend gab es Kekse und Obst, Getränke und die beliebte Bastelrunde.

Samstag gab es nun das Thema Sohn. Wir beschäftigten uns mit den „Ich bin“-Aussagen Jesus, bewerteten sie für uns in Gesprächen. Verstehen wir sie? Was sagen sie uns? Womit haben wir Schwierigkeiten? Und zwischen Vesperpause und Bastelrunde sollten wir uns selbst erforschen und herausfinden, was uns Jesus persönlich als „Ich bin“-Botschaft sagen würde.

Was mich persönlich erstaunt, sind Aussagen und Gedanken der Jüngsten, die teilweise so gar nicht zu der Haltung „kein Bock auf Kirche“ passen. Die sehr tiefgründig sind. Die Christenlehregruppe ist ihr zu laut, die hat sie schon lange aus dem Programm gestrichen. „Christophorus trifft …“ scheint zu passen. Eine Runde aus Kindern und Erwachsenen, deutlich mehr Ruhe aufgund der großen Zahl an „Betreuungspersonen“. Und womöglich fällt auch die exklusive Mamazeit ins Gewicht, die sie dort hat.

Ich freue mich auf April, den heiligen Geist und die Möglichkeit, das Programm dann mitgestalten zu können.

Gesticktes

Die Mittlere hat ein Lesezeichen gestickt als Weihnachtsgeschenk.

Ich habe auch gestickt. Aber vergessen ein Foto zu machen vom Lesezeichen für den Klavierlehrer. Entstanden spontan und mit ein wenig Zeitdruck. Eine geschwungene Klaviatur und seine Initialien. Zusammen mit ein bisschen Schoki und einem Fröbelstern aus Notenpapier ein nettes kleines Präsent – findet die Mittlere.

Keramik bemalen

Im Herbsturlaub haben wir die Zeller Keramik Manufaktur in Zell besucht. Während das Schäfchen durch den Werksverkauf schlenderte, verfestigte sich in den Lämmchen der Wunsch nach Keramik bemalen, um die Zeit bis zur anvisierten Werksführung zu überbrücken. Und so malten wir vier Weiber dann fleißig, während der Pilot sich auf das Fotografieren beschränkte. Ein Becher für den Schäfchenschreibtisch im Büro, die Lämmchen wollten lieber Teller.

Jetzt kamen unsere Kunstwerke glasiert und gebrannt in einem riesigen Karton, butterweich verpackt, heil bei uns daheim an. Die Jüngste hat ihren vollen Namen auf den Teller geschrieben (das hab ich kaschiert) und ihr derzeitiges Lieblingstier, die Mittlere ihren Nick nebst Lieblingstier und die Große lebte ihren Koreafimmel aus. Alle Teile haben kleine Glasurfehler, die sich – da hatte uns die Malerin aber gewarnt – durch zu viel Farbe ergeben. So bleiben sie Handabwasch, obwohl die Zeller Keramik sonst spülmaschinenfest ist.

Mein Becher steht derweil mit schokoladenüberzogenen Nüssen gefüllt vor meinem Bürobildschirm.

Ausgegeigt

Das Telefon klingelt. Die Geigenlehrerin. „Wir sitzen hier unterm Baum im Schatten und das Kind sagt, Sie müssen bis nach vier arbeiten. Ich müsste aber halb fünf daheim sein.“ Ich beruhige. Erkläre, dass ich für den Tag früheren Feierabend geplant habe und nur noch den betriebsinternen Termin grad wahrnehme. „Wir gehen dann mal Eis essen. Treffen wir uns im Klostercafe?“ Ich sage zu, beende das Gespräch mit dem – zu spät gekommenen – Kundenbetreuer unseres Lieferanten in meinem Büro. Bestelle telefonisch einen Blumentopf beim Händler meines Vertrauens.

Und dann sitze ich auch schon im Auto, hole den wirklich schönen Topf ab und treffe Kind nebst Lehrerin in besagtem Cafe. Das Kind löffelt und schlürft glücklich Schokoeis. Die Lehrerin ist sichtlich gerührt, als ich den Topf überreiche. Und freut sich dann sehr über das Lesezeichen, das sich in eine Schachtel Schoki geschlichen hat.

Wir plaudern noch, beschließen in losem Kontakt zu bleiben und verabschieden uns. Auf dem Heimweg stellen wir fest, dass das Kind seine Mäuse im Geigenkoffer vergessen hat. Die dürfen nun bei der Lehrerin wohnen und von ihr an kommende kleine Geiger/innen abgegeben werden.

Abschied

Anderthalb Wochen gefüllt mit Terminen, mit Kinderlachen, mit müden Gesichtern bei den Teenagern, mit strahlenden Augen und jeder Menge Spaß sind zu Ende.

Heute morgen hieß es Abschied nehmen. Abschied von den zwei chinesischen Gastschülern, denen wir Unterschlupf gewährt haben. Die wir aufnehmen durften, weil noch Platz benötigt wurde. Am Rücktausch im Herbst nehmen wir ja nicht teil. Die Große will lieber für ein Auslandsjahr sparen. Die Mittlere durfte sich ausnahmsweise am Austausch beteiligen, obwohl sie erst 7. Klasse ist. Verweigert aber fliegen per se. Und so bleiben uns Erinnerungen, die liebvoll ausgesuchten Gastgebergeschenke, die Fotos und die Wärme im Herzen.

Total herzlich war auch die Abschiedskarte, die wir beim Frühstück überreicht bekamen. Bewegt, aber gefasst und ohne viel Tränen verabschiedeten wir uns. Der Liebste begleitete unsere beiden noch ein Stück des Weges, sie nahmen den selben Zug.

gestickt und zugenäht

Die Jüngste hängt nach 4 Jahren und trotz erheblichem Talent aus eigenem Entschluss und nach viel Nachdenken und Abwägen die Geige an den Nagel. Das Abschlusskonzert wollte sie partout nicht mehr mitspielen. Schade eigentlich.

Einmal hat sie nun noch Unterricht, zum Verabschieden und Geige abgeben. Und natürlich gibt es ein Abschiedsgeschenk für die tolle Lehrerin. Ein Lesezeichen mit gestickter Geige. Entstanden im Chaos des Chinaaustausches mit zwei chinesischen Gastkindern im Haus.