Ausgegeigt

Das Telefon klingelt. Die Geigenlehrerin. „Wir sitzen hier unterm Baum im Schatten und das Kind sagt, Sie müssen bis nach vier arbeiten. Ich müsste aber halb fünf daheim sein.“ Ich beruhige. Erkläre, dass ich für den Tag früheren Feierabend geplant habe und nur noch den betriebsinternen Termin grad wahrnehme. „Wir gehen dann mal Eis essen. Treffen wir uns im Klostercafe?“ Ich sage zu, beende das Gespräch mit dem – zu spät gekommenen – Kundenbetreuer unseres Lieferanten in meinem Büro. Bestelle telefonisch einen Blumentopf beim Händler meines Vertrauens.

Und dann sitze ich auch schon im Auto, hole den wirklich schönen Topf ab und treffe Kind nebst Lehrerin in besagtem Cafe. Das Kind löffelt und schlürft glücklich Schokoeis. Die Lehrerin ist sichtlich gerührt, als ich den Topf überreiche. Und freut sich dann sehr über das Lesezeichen, das sich in eine Schachtel Schoki geschlichen hat.

Wir plaudern noch, beschließen in losem Kontakt zu bleiben und verabschieden uns. Auf dem Heimweg stellen wir fest, dass das Kind seine Mäuse im Geigenkoffer vergessen hat. Die dürfen nun bei der Lehrerin wohnen und von ihr an kommende kleine Geiger/innen abgegeben werden.

Geigenwerkstatt

Selbst ist das Kind! Nachdem sie sich nun schon an der Stichsäge versucht hat, war das Löcher produzieren mit Forstnerbohrer ein Klacks! Allerdings hat der Papa gemeinerweise den Akkuschrauber dafür ausgegeben. Das ist schon fies …

Aber das Lämmchen lässt sich durch sowas nicht klein kriegen und macht sich an die Arbeit.

Zwei Löcher hat sie damit produziert, dann gab der Akku auf (der vorher ja schon fleißig im Werkstattbau war) und sie durfte upgraden auf die Bohrmaschine. Damit gingen dann die anderen beiden Löcher ganz fix. Für den heutigen Creadienstag ist das weitere Aussägen der F-Löcher geplant: das schöne geschwungene „S“ zwischen den Löchern. Feinarbeit für Mama. Das Schleifen übernimmt dann wieder das Lämmchen.

Und dann kann es auch schon ans Bemalen gehen.