Weihnachtszauber

Frau PN fragte nach weihnachtlichen Grundgedanken und Geschenkeritualen. Ich bin ihr ein bisschen dankbar dafür, dass sie mich grad zum Nachdenken und Revue passieren anregt. Was ist Weihnachten für uns?

Solange ich denken kann, kommt der Weihnachtsmann und bringt die Geschenke. In meiner Kindheit kam er mal persönlich, mal lagen die Geschenke unterm Baum. Der Zauber war futsch, als ich in einem Jahr unter dem zu kurzen Mantel die Hosen und den Pulli eines Onkels hervorlugen sah. Im Jahr davor war es ein Bekannter der Familie gewesen, aber der hat das nett gemacht und zumindest den Zauber bewahren können.

Bei uns kommt auch der Weihnachtsmann. In den letzten Jahren kam er höchstpersönlich zur Mittagszeit. Dann hatten sich unsere Kinder und die Patenkinder mit ihren Familien in unserem Wohnzimmer versammelt, hatten sich am Brunch gütlich getan und waren am Spielen. Der Weihnachtsmann bezauberte alle, nahm auch die Erwachsenen mit, indem er ein gemeinsam gesungenes Lied erbat. Er hatte Geduld, drängte nie ein ängstliches Kind zum Annehmen des Geschenkes, schlug Brücken. Es war schön! Und wenn wir am späten Nachmittag zur Kirche fuhren, winkte der Weihnachtsmann unseren Kindern zu, während er mit dem vollen Sack auf der Schulter durch den Ort zu anderen Familien stapfte.

Jetzt sind wir umgezogen. Dem Weihnachtsmann ist der Weg nun zu weit, ich kann ihn verstehen. Einen neuen haben wir noch nicht. Wie wird es werden in diesem Jahr? Wie halten wir für die Kinder den Zauber aufrecht? Uns wird schon was einfallen. Ich habe einige Anfragen laufen und ansonsten eine Notfallidee im Hinterkopf.

Also wird es wie jedes Jahr Brunch geben, Kerzenduft, Weihnachtsbaum und Geschenke. Kinderlachen, Weihnachtszauber. Nachmittags dann Krippenspiel, in dem ich dieses Jahr auch mitspiele und nicht nur die Kinder. Danach Kartoffelsalat, Würstchen und Ei – ganz traditionell. Und anschließend wird es für unsere Kinder noch mal Geschenke geben. Dieses Mal von uns. Weil wir sie lieb haben, weil wir ihnen etwas schenken wollen, das wir ausgesucht haben. Diese Geste haben wir vor ein oder zwei Jahren eingeführt. Gottes Weihnachtsgeschenk war die Geburt seines Sohnes. Ein Geschenk an alle Menschen. Wir wollen dieses Fest mit unseren Kindern feiern und ihnen eine Freude machen, daher gibt es von uns ein Geschenk für jedes Kind.

Für mich ist es das Fest von Jesu Geburt, für den Piloten ist es Weihnachten, für die Kinder ist es eine Mischung aus beidem, die einfach passt. Der Weihnachtsmann bringt bei uns die Geschenke für die Kinder, anderswo kommt das Christkind oder auch Väterchen Frost. Das ist für unsere Kinder ok, der Weihnachtsmann kann ja nicht alles allein schaffen. 😉

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