PuppenMITmacherei, drittes Treffen

Es ist soweit, der Termin für das dritte Treffen der fleißigen Puppenmacherinnen ist da. Thema für heute sind Kopf und Körper.

Mein Kopf ist ja manches Mal ein Sieb. Weswegen ich davon ausging, dass ich meine alten Nähanleitungen für Puppen nicht mehr besitze. Also fertigte ich den Kopf aus einer Mischung aus der Arbeitsanleitung bei Bernina und Bruchstücken aus meinem Gedächtnis. Und es begab sich, dass ich eine Perle für die Nase suchte, wofür ich alle Fächer meines Sekretärs öffnen musste. Und plötzlich hielt ich den Hefter in der Hand, in dem ich die Ausdrucke des einst mitgemachten Online-Puppennähworkshops aufbewahrt hatte. In einem Fach, wo ich ihn nie gesucht hätte …

Für den Kopf habe ich einen Rest Mullschlauch verwendet. Eine saubere alte Socke würde es auch tun. Gestopft wurde mit Kammzug. Danach habe ich mit Zwirn Konturen nach Anleitung abgebunden. Und ich wusste, dass unsere anderen beiden Puppen eine kleine fühlbare Knubbelnase haben – da musste also eine Perle her.

Die Suche nach der Perle förderte die alten Unterlagen zu Tage. Ein Umstand, der mir später beim Körper von Nutzen sein sollte – denn da fand ich die Berechnung der Körpergröße im Vergleich zum Kopf. Aber dazu später. Erst einmal musste der Kopf mit Trikot bezogen werden.

Damit mir der Stoff nicht beim Zusammennähen verrutscht, habe ich die Augen und den Mund schon einmal mit Stecknadeln markiert.

Mein Trikotstoff ist nicht viereckig sondern hat oben zwei rausgeschnittene Vierecke links und rechts. Ich habe erst die Naht am Hinterkopf von oben nach unten geschlossen, dann das in der Mitte stehende Quadrat angenäht.

Die Stecknadeln von Augen und Mund wurden durch kleine Andeutungen mittels Garn ersetzt. Der Kopf fiel in Summe kleiner aus, als ich gedacht hatte. Das ergab sich aus der Größe des Mullschlauchs. Da ich aber dank meiner alten Unterlagen jetzt eine Berechnungsgrundlage hatte, war es gar nicht so schwer, die Größe des benötigten Körpers zu berechnen.

Und so war das Schnittmuster für den Körper schnell gezeichnet.

Ich habe meine Vorlage dann ausgeschnitten, auf den Trikotstoff gelegt und mit weißem Buntstift die benötigten Teile aufgezeichnet.

Und auch wenn da im Hintergrund frech die Nähmaschine hervorlugt: es wurde wieder eine Handarbeit. Ich konnte mich mit dem Gedanken, jetzt Garn umzufädeln, auf die Spule zu ziehen, den Unterfaden zu finden (da hab ich manchmal Probleme mit) einfach nicht anfreunden. Zudem war ich umgeben von Kindern, die fleißig per Hand nähten. Es war einfach schön, ihnen zuzuhören. Das hätte die Nähmaschine verhindert.

Daher ist auch dieser Puppenkörper mit doppeltem Faden in Steppstich manuell zusammengenäht. Danach wurde er (fast) nach Anleitung mit Kammzug gefüllt. Relativ fest gewickelte Beine und Arme und den Körper ein wenig lockerer für besseres Kuscheln. Auch der Kopf hat inzwischen den richtigen Platz gefunden.

Die Daumen sind mir dieses Mal nicht gut gelungen. So hat das Püppchen jetzt eben kleine Fäuste. Sie von außen nachsticken mag ich nicht, ich kenne mein Geschick bei sowas.

Als nächstes stehen dann die Haare an. Die sind aber erst zum nächsten Treffen im Oktober fällig. Bis dahin schaue ich, was die anderen fleißigen Näherinnen geschafft geschaffen haben. Die sammelt Frau Naturmama wieder bei sich im Blog.

9 Gedanken zu „PuppenMITmacherei, drittes Treffen

  1. Schön, eine dunkelhäutige Puppe machst Du!
    Das war ja ursprünglich auch mein Plan, was an der Wolle scheiterte, die sich nicht so verhielt, wie geplant.
    Gut hat mir gefallen, wie Du schreibst, dass Du auf die Nähmaschine verzichtet hast, um mit Deinen Kindern in Kontakt bleiben zu können….

    Liebe Grüße von
    Helga

    • Helga, ich glaube da war auch ein wenig Selbstschutz bei. Ich brauch eine Weile, bis die Maschine einsatzbereit ist. Und wenn sie nicht läuft, ist mehr Raum, um mal schnell mündlich weiterzuhelfen, um mal schnell die Nadel hinzulegen und dem Kind zur Hand zu gehen. Allein die Herausforderung, mit 5 Kindern zeitgleich zu Nähen … Ich bin nicht mal sicher, ob ich mit der Maschine schneller gewesen wäre, ich bin da eher ungeübt und schon stolz auf gerade Nähte beim Umsäumen.

      Wolle ist ein gutes Stichwort – die Haare aus Wolle, eine haarige Sache. 😉

      LG
      Andrea

  2. Hallo!
    Dein Püppchen sieht schon richtig klasse aus! Ganz großen Respekt, dass du das alles von Hand genäht hast! Das war bestimmt viel Arbeit? Dunkelhäutige Püppchen mag ich auch total gern, habe auch erst vor kurzem eine fürs Töchterchen genäht :o)

    Liebe Grüße und frohes Weiternähen!

    Barbara

  3. Schön ist sie geworden dein dunkelhäutiges Puppenkind! Den Kindern bei und während der arbeit zuzuhören ist immer schön und spannend, da vergeht die Zeit wie im Fluge. Trotzdem: Hut ab alles mit der Hand genäht. bin gespannt wie es weitergeht.
    LG Imke

  4. Ich finde es auch ganz toll, dass Du alles mit Hand genäht hast. Ich habe auch hin- und her überlegt, da die Maschine bei meinen Eltern steht und ich nicht immer Zugang habe, aber ich traue meinen Händen nicht. 😉
    Respekt, dass DU das so gut hinbekommen hast!
    Liebe Grüße
    Nina

    • Siehste Nina, du traust deinen Händen nicht und ich bin dermaßen ungeübt an der Maschine, mit der ich nicht viel mehr als mal ne gerade Naht mache, dass händisch vermutlich sogar stressfreier war.

      LG
      Andrea

  5. Du bist auch schon so weit! Und welch ein Glück, dass Du die Unterlagen noch gefunden hast. Ich hatte ja auch etwas länger am Anfang gesucht, bis ich alles beieinander hatte. 😉

    Liebe Grüße
    mei

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