Es ist Oktober. Der vierte Puppen(MIT)macherei-Termin ist da. Heute geht es um Gestaltung von Gesicht, Haaren, Ohren, Bauchnabel und Po und so.
Bisher hatte meine Puppen ein Gesicht und Haare und gut war es. Mehr wollte, mehr brauchte ich nicht. Da die Jüngste das Püppchen inzwischen adoptiert hat, bleibt es also in der Familie. Und damit wird es ebenso wie die anderen ohne Bauchnabel und ohne Ohren und ohne hervorgehobenen Po auskommen. Einzig der Bauchnabel würde mich reizen, aber ich wage mich da nicht ran. Manchmal ist es besser, der Schuster bleibt bei seinen Leisten.
Ein Gesicht gab es ja schon bei der Kopfherstellung, das sind für mich ineinander übergehende Arbeiten. Augen und Mund sind nur angedeutet und lassen somit viel Spielraum für Gefühle. Die Nase habe ich schon mit einer Perle modelliert, bevor der Kopf mit Trikotstoff überzogen wurde.
Die Haare jedoch fehlten noch. Sie entpuppten sich als Herausforderung. Ich wollte kurze Haare, ich wollte Löckchen. Und ich hatte beim Kauf des Stoffes auch schnell eine Wolle gefunden, die mir zusagte. Aber wie umsetzen? Ich hatte beim Lesen der anderen Puppen(MIT)macherei-Blogs irgendwo mal gelesen, dass man die Haare als fertige Kappe häkeln kann. Das klang im Hinblick auf die ausgesuchte Wolle nach einem guten Plan. Die anderen Puppen haben glattes Haar, wo ich damals die Fäden einfach durch die Kopfhaut gefädelt und festgesteppt habe. Das geht bei der Wuschelwolle definitiv nicht (gut).
Ich suchte mir eine Anleitung zum Kappen häkeln. Und wurde fündig. Versuch eins – Grummeln, wieder auftrennen. Versuch zwei – Grummeln, wieder auftrennen. Versuch drei – Grummeln, Augen zu und durch. Man sieht bei der Wolle die Maschen nicht gut, das macht den Anfang schwer. Nachdem ich mich für eine lmaA-Einstellung entschieden hatte und einfach drauflos häkelte, wurde es dann auch nach und nach eine Kappe, die Maschen wurden deutlicher sichtbar und am Ende – gabs Haare fürs Püppchen.
Ich habe die Kappe beim Arbeiten diverse Male auf dem Puppenkopf drapiert, gezogen, gedreht und geschaut, wie es gut passt. Irgendwann war sie mir groß genug, also gings an den Abschluss der Häkelarbeit. Danach galt es, die Kappe auf dem Kopf zu befestigen. Ich habe mich für Sternzwirn entschieden, die Kappe erst grob befestigt und dann feiner festgesteppt. Den Zwirn sieht man nicht, sogar der Haaransatz ist mir gut gelungen.
Das Püppchen ist zufrieden mit seinem Haarschopf, die Puppenmama auch. Was will man mehr?
Und jetzt warte ich geduldig, bis die Naturmama ihren heutigen Puppen-Post veröffentlicht, damit ich schauen kann, was die anderen Puppenkinder so machen.
Ein toller Wuschelkopf ist das geworden!
Und ich kann mir gut vorstellen, daß das mit der dunklen Wolle beim Häkeln schwierig war, da ich schon mit heller Wolle meine Probleme hatte…
Viele Grüße von
Helga
Liebe Helga,
deine helle Wolle sieht viel einfacher zu verarbeiten aus, weil sie keine „Locken“ eingebaut hat.
Viele Grüße
Andrea
Hallo,
deine erste Kappe ist dir wirklich gut gelungen. Unglaublich, dass du das Gehäkelte nochmal auftrennen konntest! Diese Locken verhacken sich so dermassen ineinander, das ist unglaublich, gelle?
Bin schon auf die Kleider gespannt :o)
Schöne Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
ja, solange ich nur ein bis zwei Runden hatte, ging das gerade so mit dem wieder auftröseln. Beim zweiten Mal musste ich aber den letzten Rest abschneiden. Soviel zum Thema verhaken. 😉
Kleider? Das wird noch ein Akt … Über Hose eins freut sich die Barbie. *hüstel*
Liebe Grüße
Andrea
Ist wirklich schön geworden, dein Puppenschopf!
Liebe Grüße
mei
Hallo Andrea,
sehr schön, Dein dunkles Püppchen! Diese Art von Haaren ist eigentich meine Lieblings-Haarart bei Puppenjungen. Und mit dem Häkeln kann man wirklich unbekümmert loslegen, Genaues sieht man sowieso nicht. Nur immer wieder aufprobieren. Trau Dich doch für den Bauchnabel! Ich werde nie das Foto vergessen von einem Kind, das den Bauchnabel bei seiner Puppe entdeckt… Hier findest Du ein Video von Bamboletta: https://www.youtube.com/watch?v=t2xT06S5EH0 (oder googeln: Bamboletta belly button).
LG Regine von Till & Lilli
Wow, was für tolle Haare! Das ist wirklich richtig gut geworden und man sieht mal wieder: Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Ich kann leider nicht häkeln, aber meine Schwester kann es. Vielleicht habe ich soeben mein Haarproblem gelöst! 😉
Liebe Grüße
Nina
Ein wunderschöner Lockenkopf!!!
Jaja, Wuschelwolle und „korrektes“ Häkeln vertragen sich bei mir auch nicht 😉 Aber wie du´s auch gemacht hast: Augen zu und durch – solange dabei was halbwegs rundes rauskommt, das auf dem Püppchenkopf Platz findet, ist alles gut.
Was für ein süßes Näschen übrigens!
glg, Maren