Husch, husch, husch, die Eisenbahn …

Als ich einst vor vielen Jahren, es müssten jetzt gut 17 sein, mit meinem Piloten in die erste eigene Wohnung zog, da zog eine Eisenbahnplatte mit ein. Spur TT. Die Schienen angestaubt und noch aus DDR-Zeiten. Der Plan war, die Platte neu aufzubauen. Den Abbau mit Bergung aller nochmals verwendbaren Teile bekamen wir noch hin. Dann wartete die klappbare Platte auf Bauarbeiten. Sie wartete und wartete …

Die Platte zog, mit Türen am Unterbau versehen, beim Rückzug ins Elternhaus fünf Jahre später wieder mit um und ins Kinderzimmer ein. Zufällig bekamen wir kurze Zeit später Ikea-Regale Typ Ivar geschenkt. Zu Zeiten knappen Budgets war das ein großes Geschenk – immerhin hatten wir damit sechs (!) laufende Meter Bücherregal mit mehr als 2 Metern Höhe.

Das Thema Modellbahn kam mit Besuch des MiWuLa wieder auf, die Kinder hatten Feuer gefangen. Wir wollten klein beginnen und entwickelten den wahnwitzigen Plan, die Bahn im Ivar fahren zu lassen. Irgendwann später sollten ein Mauerdurchbruch am Ende, Strecke in der Abstellkammer und zweiter Durchbruch an der noch immer leeren Modellbahnplatte im Schattenbahnhof folgen. Für das technische habe ich kein Händchen, das muss der Gatte machen. Landschaftliche Gestaltung mag ich aber gern, stellte ich fest. Und so entstand das erste Modul: das Mühlenmodul.

Und dann kam der nächste Umzug vor zweieinhalb Jahren. Diesmal ins eigene Haus. Eines, das wunderbar auf uns – aber nicht auf die Modellbahnpläne passt. Es fehlen die laufenden sechs Meter Wandfläche für die alte Bücherwand. Ivar ist flexibel und lässt sich verteilen, doch die Baupläne waren für die Katz. Und so stand das Mühlenmodul einsam im Regel und wartet … Denn nicht im Plan war u.a. die Auswechselbarkeit der Module. Sprich: jedes war für genau den einen Platz geplant gewesen (es war kein weiterer Umzug geplant). Daher ist das Mühlenmodul ein „Mittelstück“ und in der neuen Regalordnung extrem unpraktisch unterzubringen. Und auch die wieder mitgezogene Platte steht noch immer einsam – jetzt im Wohnzimmer.

Doch dann kam Weihnachten 2015. Es kamen die Gespräche über Abendgestaltung, über Müdigkeit nach dem Tagewerk und die Frage nach den Hobbys, über geteilte und gemeinsame Zeiten und allgemeine Unzufriedenheit. Und dann kam: die Bahn.

Und sie kam aufs Fensterbrett. Vorerst *hüstel* nur auf eine Hälfte des Doppelfensters. Das Modul bildet den Abschluss der Strecke zum Mühlenmodul. Geplant ist ein Haltepunkt, ein Berg, ein Wanderweg zum Aussichtsturm. Geplant ist auch eine kleine Brücke, unter der eine Straße durchführt.

Vom Mühlenmodul aus wird es zum Bahnhof gehen. Der stammt von der alten Platte, ist inzwischen repariert und wird noch eine kleine Schönheitskur bekommen.

Dann fährt der Zug weiter ins Bahnbetriebswerk. Die größte Herausforderung der Ministrecke, denn die Drehscheibe werden wir selbst bauen. Die normale Größe (die schmerzhaft teuer ist) passt hier nämlich nicht, wir brauchen und wollen es ein wenig kleiner.

Doch bis es soweit ist, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Das neue Modul hat inzwischen Weichenantriebe bekommen und Wechselstromrichter, der Aussichtsturm eine Plattform mit Leuchtmittel. Ich habe bereits geschottert. Jetzt sind der Bergunterbau dran und der Bahnsteig.

Von der wahnwitzigen Idee, die Strecke auf die zweite Fensterbrettseite und dann mit Anstieg über den CD-Turm, meinen Sekretär, das nächste Fensterbrett und um die Ecke übers Klavier zu führen, um dann langsam absteigend auf der Kommode, noch mal um die Ecke und via absenkbarer Brücke an der Küchentür vorbei in der Eisenbahnplatte zu landen, erzähle ich besser nicht.

Und auch das Modul in HO mit der etwas anderen Weihnachtsgeschichte, sollte an dieser Stelle nicht erwähnt werden.

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