Drache oder Schlange?

Das Abbauen der schon sehr morschen und teils verfaulten Seitenbegrenzungen des alten Komposthaufens ergab eine ganze Menge Restholz. Das was ansatzweise wie ein Brett aussah und die Reste der Pfosten haben wir eingelagert als Feuerschalenholz für laue Sommerabende. Ein bisschen was war beiseitelegbar für ein Projekt der Lämmchen. Der Rest wanderte direkt in ein Lagerfeuer.

Und plötzlich schaute uns jemand aus der Feuerschale an …

Gutscheine zum Hochzeitstag

Es waren einmal ein Mann und eine Frau, die beschlossen, die Ehe einzugehen. In guten wie in schlechten Tagen wollten sie sich lieben und zueinander stehen. Und da waren zwei Freunde, die freudig und bangend zugleich dem Tag der Trauung entgegensahen. Würden sie alle den Tag gemeinsam begehen können? Würden die auserkorenen Blumenmädchen beide da sein? Oder würde einer der Freunde mit einem der Kinder in der Klinik hocken und das Zelltief verfluchen?

Es wurde ein schöner Tag. Alle lachten herzhaft, als das ältere Blumenmädchen die Streublumen als „meine“ betrachtete und sich weigerte, sie zu verstreuen. Viele betrachteten glücklich aber nicht ohne Kloß im Hals das kleine Blumenmädchen, das strahlend nach getaner Arbeit umringt von seinem Rock auf dem Gras saß und genüßlich Gummibärchen mampfte. Das befürchtete Zelltief kam ein paar Tage später …

10 Jahre ist das jetzt her. Und anlässlich dieses Jubiläums wurden Freunde und Familie wieder eingeladen. Und auch die zwei Blumenmädchen, die inzwischen eine Schwester im Schlepptau haben.

Als Jubiläumsgeschenk gab es Gutscheine. Kreativ versteckt in einem thematisch passendem Landschaftsbild. Dazu wurde gefaltet, geklebt und gemalt.

Kommt ein Päckchen geflogen …

… setzt sich nieder bei uns zu Haus
und ich packe voll Freude
feine Strickwaren aus!

Beim Radeln hab ich nun warme Hände
und ein Lächeln im Gesicht,
mein Jubelschrei, der spricht Bände,
denn diese Stulpen sind ein Gedicht!

Mit Schäfchen auf der grünen Wiese
sind sie nur für mich gemacht.
Habe Dank, fleißige Strickliese,
dass du dabei an mich gedacht!

Dazu gab es noch tolle Socken
für kuschelwarme Schäfchenfüß´.
Da blieb vor Freude kein Auge trocken,
ich schick dir allerherzlichste Grüß´!

Also zugegeben, ich fahre ja auch gern Rad. Und ich weiß ein gutes Rad zu schätzen. Bei meinem aktuellen Stadtdrahtesel genieße ich es, dass ich aufrecht sitzen kann und der Sattel tiefer ist als die Lenkradstange. Für mich Luxus. Bei meinem Rad daheim geht das nicht (bzw. war ich bisher zu knauserig, den Lenker zu tauschen).

Ich finde Upcycling ja total nett. Aber bei obigem Artikel bekommt das Wort „Upcycling“ eine ganz eigene Bedeutung. Nichts gegen gebrauchte und wiederaufbereitete Fahrräder, ich bin ein Fan davon. Finde ich ne tolle Idee. Aber was hat das mit dem Dichten auf sich?

Ähm, ja …

Entzugserscheinungen? Urlaubsreif? Nicht mehr alle Tassen im Schrank?

Irgendwas stimmt hier nicht, dachte sich das Schäfchen. Aber was? Es wollte dem Wolltier einfach nicht einfallen, was ihm an dem Anblick des frischgezapften Kaffees komisch vorkam. Der Groschen fiel dann pfennigweise, wie man bei uns so schön sagt.

Sternenhimmel

Fertig!

Das Kleben erwies sich letztlich als kniffeliger als gedacht, so dass wir unseren Ursprungsplan spontan anpassen mussten. Trotz der glatten Oberfläche des Plakates saugte es sich voll wie eine normale Tapete und musste mit Samsthandschuhen angefasst werden. Aber es klebt! Und inzwischen hängt es auch an der Dachschräge und rundet das Sternenzimmer ab. Passend zur Wand und den inzwischen befestigten Puzzleplaneten.

kreativ Einkaufen?

Zielstrebig trippelt das Schäfchen an einem Donnerstag in den Supermarkt des geringsten Misstrauens. Der heimische Kühlschrank hat Schwindsucht, die Lämmchen großen Hunger. Und auch die Hunde und die Kaninchen haben Ansprüche geäußert.

Komisch ist nur, dass etwa nach der Hälfte des Einkaufs die Leute komisch schauen, wenn sie das Schäfchen mit dem Einkaufswagen sehen. Sind Schafe im Supermarkt so ungewöhnlich? Noch komischer werden die Blicke, als das Schäfchen an der Kasse steht. „Hey, ich bin nur ein Schaf mit hungrigen Lämmchen!“ will es rufen. Es kommt sich langsam vor, als hätte man es rosa angemalt.

Ein nettes Gesicht taucht plötzlich in der Menge auf. „Ich wäre mit so einem Einkauf überfordert“, sagt die Lehrerin des jüngsten Lämmchens. „Aber Sie haben scheinbar System.“

Das Schäfchen fühlt sich plötzlich ein Stück wohler in seinem (offenbar nicht rosafarbenem) Fell. Und selbst die Kassiererin ist die Ruhe in Person. Schnell ist der kleine Familieneinkauf gescannt, weggepackt und bezahlt. Völlig unbegreiflich, was es da eigentlich zu gucken gibt.

„Ist doch nur ein kleiner Familieneinkauf“, denkt sich das Schäfchen. „Nicht mal Fleisch ist dabei. Und auch kein 20 kg Sack Hundefutter.“ Was kann so ein Schäfchen denn dafür, dass die so kleine Einkaufswagen bauen?

Als das Schäfchen mit dem kleinen Einkauf vor dem Auto steht, grinst es sich eins. Wenn die komisch guckenden Leute wüssten, in welch winzigkleines Auto es den kleinen Familieneinkauf packen wird. Sie würden aus dem komisch gucken nicht mehr rauskommen.

 

Auf zu neuen Taten!

Man nehme Rückwand, Schere und Klebefolie. Dazu ein wenig Geduld und Zeit. Dann Schrauben und Werkzeug und schwubs – ist die offene Kellertreppe eine geschlossene, die Spaß macht beim Hochlaufen. Jetzt geht es ans Gestalten und Einrichten des Raumes darunter.Das Tuch fürs jüngste Lämmchen ist mir gestern Abend noch von der Nadel gehüpft. Das war ein bisschen Akkordstricken. Ich habe gegen Trauer und Verzweiflung angestrickt, nachdem ich erfahren habe, dass ein liebes Forenmitglied seinen schweren Kampf verloren hat und jetzt drei noch recht kleine Kinder als Halbwaisen aufwachsen werden.

Auf die Nadel wartet jetzt das nächste Wollknäuel. Zwei Tücher stehen noch aus – für das mittlere Lämmchen und eine liebe Freundin. Das große Lämmchen will sich allein an seinem versuchen.

Und vielleicht ist mein Elan am Nachmittag besser als gestern, dann geh ich auf die Suche nach einem Brett, aus dem Regalböden für die Miniwerkstatt entstehen können.

Und damit hüpfe ich rüber zum Creadienstag.

Geheimprojekte

Der Creadienstag der Woche fand ohne mich statt. Der Wollrest und das fast fertige Tuch blieben unbeachtet auf der Couch liegen.

Seit Tagen dreht sich meine karge Freizeit um ein Geheimprojekt. Es kostet mich mehr Kraft, als ich dachte. Vielleicht, weil ich grad nicht so viel davon habe? Wenn das durch ist und gut ankommt, bin ich dankbar. Wenn das durch ist, schließe ich zeitgleich eine Tür für mich. Möglicherweise nicht dauerhaft, aber zumindest zeitweise. Machte mir das vor einigen Monaten noch Kopfzerbrechen, so ist das inzwischen etwas, das ich mit Erleichterung erwarte. Vielleicht wird es einfach mal Zeit, wieder durchzuatmen und sich neuen Projekten zu widmen, neuen Tätigkeitsfeldern. Vielleicht mal einfach nur Zeit für mich selbst?

Und weil geheime Projekte ja eben geheim sind, kann ich an der Stelle noch nicht mal was verraten. Aber in ein paar Tagen!

Das Tuch habe ich trotz „Unhandlichkeit“ aufgrund der inzwischen erreichten Größe heute dann doch in den Rucksack gesteckt und auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn ein wenig die Nadeln klappern lassen.