Falls mich jemand suchen sollte …

… ich bin

– im Büro beim Arbeiten
– auf der Leiter
– mit der blauen / gelben / weißen Farbe beschäftigt
– kleisterbekleckst
– mit Besen / Handfeger / Putzlappen bewaffnet im Haus unterwegs
– beim Kochen / Backen / Wäsche waschen
– im Auto, Chauffeurdienste für die Kinder erledigen
– mit dem Hund draußen

oder irgendwo anderweitig beschäftigt.

„Schlüsselkinder“

Der Couchtisch ist ein Chaos aus Grundrisszeichnungen und modifizierten Grundrisszeichnungen, Papieren und to do Listen und einigem anderen Kram. Der Garten nach hinten raus sieht grad aus wie ne Mondlandschaft, weil Büsche und Bäume seit Sonntag raus sind, die Löcher aber noch nicht zugebuddelt. Ich schlage mich mit Energieversorgern rum und der Frage wer wo und wie zuständig ist und welches Formular für uns in Frage kommt. Ich rechne Quadratmeter aus, kalkuliere Tapeten- und Farbbedarf, Laminatmengen und schiebe geistig Möbel.

 

Und wieso?

Weil wir seit Freitag „Schlüsselkinder“ sind.

 

Nach langem Bangen und Hoffen, Fluchen und Freuen und in der Luft hängen haben wir es nun endlich: unser eigenes Haus. Mit großem Garten und Zimmer für jedes Kind.

Wir sind jetzt am Tapezieren und Malern, Putzen und Gestalten. Unsere Bäume und Sträucher sind umgezogen, bevor sie die Knospen voll ausbilden. Ich hoffe, sie wachsen jetzt gut an. Altlasten der Vorbesitzer im Garten müssen warten bis nach dem Einzug, das wohnlich machen des Hauses geht vor.

 

Frühling?

 

Ich habe ihn gesehen, vorhin im Garten. Vorsichtig lugt er unter Rindenmulch und zwischen Gras hervor. Hoffentlich bleibt er.

Dank Lungenfunktions- und Pricktest beim großen Lämmchen habe ich heute frei. Während das Lämmchen sich nach dem Arzttermin noch ein paar Stunden im Kunsthof tummeln kann, genieße ich Ruhe daheim. So gut es geht, wenn das mittlere Lämmchen krank daheim ist.

Osterdeko

Allem Schnee zum Trotz hat das jüngste Lämmchen beantragt, dass wir österlich schmücken. Die Plasteeier hängte es gemeinsam mit den Schwestern am Fliederbusch im Garten auf. Bunte Farbtupfer in weißer Umgebung.

 

Und auch drinnen darf ein Osterstrauß nicht fehlen. Da der Widder bisher auf alle echten Zweige mit Niesanfällen reagierte, habe ich vor Jahren einen Strauß unechter Forsythien gekauft, der das Jahr über in meiner dunklen Arbeitsecke steht und zu Ostern ins Wohnzimmer umzieht.

Dieses Jahr tummeln sich Selbstgefilztes, Selbstgebasteltes und kleine bemalte Holzeier an den Zweigen.

Seele baumeln lassen

Es ergab sich, dass das Schäfchen einige Unterlagen vorab dem Notar zukommen lassen sollte. Statt die der Post anzuvertrauen, beschloß es sie persönlich abzugeben. Gedacht, getan. Danach hätte es mit leicht flinken Hufen durchaus den gewohnten Zug nach Hause nehmen können. Wollte es aber nicht. Das kleine Egoschaf beschloss eine Ausnutzung der Situation und des Wetters. Das Kreativschaf stapfte daraufhin zielstrebig in den schon bekannten kleinen Handarbeitsladen. Relativ zügig packte das Kreativschaf seinen wunderschönen genähten Einkaufsbeutel (ein Wichtelgeschenk) aus und einen halben Meter Leinen nebst vier Knöpfen darin ein. Nun gibt es keine Ausrede mehr, um das lange im Kopf bewegte Kreativprojekt nicht in Angriff zu nehmen.

Das bewegungsfreudige Schaf trippelte dann gut 2 km durch die schöne Landeshauptstadt bis zum Bahnhof, ließ sich die Sonne auf das Fell scheinen und den Wind um die Nase wehen. Das Mutterschaf kam in den Bahnhofspassagen nicht am Spielzeugladen vorbei, es fiel ihm siedenheiß ein, das Ostern vor der Türe steht – auch wenn das Wetter draußen eher weihnachtlich anmutet. So hüpften noch Kleinigkeiten für die Osternester der Lämmchen in den Beutel. Obendrauf dann noch ein Brot vom Bäcker und schon war es Zeit den Zug Richtung Schafstall zu nehmen.

Krankes Lämmchen

Wie befürchtet, ist das kleine Lämmchen seit Dienstag krankgeschrieben. Blöder Husten. Nervige Schnupfnase und zu allem Überfluß eine saftige Bindehautentzündung. Nachdem der Papa Kinderarzt und Co. übernommen hat, blieb das Schäfchen gestern daheim. Das Lämmchen futterte, spielte und zeigte stolz, was es gebaut hat. Das Schäfchen behielt das dienstliche Mailfach im Auge (und das des Chefs), sortierte Stoffe und Nähzubehör und packte alles geordnet in schon vor langer Zeit gekaufte Kisten – die genau so nach dem Umzug in dann im Arbeitszimmer stehende Regale geräumt werden.

Heute sind das Schäfchen und das kranke Lämmchen gemeinsam arbeiten. Der Schäfchenchef hat frei und so darf das kleine Mäh mit ins Büro. Nachdem es gefrühstückt und dem Schäfchen Obst vom Teller stibitzt hat, puzzelt es seit einer halben Stunde konzentriert am 100-Teile-Puzzle, das es eingepackt hat. Braves Lämmchen. 🙂

Morgen ist dann wieder Papatag daheim.

Der Zug zum Traumhaus

Vor etwa einem halben Jahr beschlossen wir, ein eigenes Haus zu kaufen. Eins, in dem die Lämmchen endlich eigene Zimmer bekommen. Eins mit großem Wohnzimmer, wo ich von meinem Stuhl am Esstisch nicht gleich auf die Couch falle. Eins, wo ich mit ein bis drei Lämmchen in der Küche kochen kann, ohne dass man sich auf den Füßen rumtritt.

Nach langem Suchen und einigen Umwegen fanden wir es. Dann stiegen wir ein in den Bummelzug zum Eigenheim. Er hielt an jeder Milchkanne, wie man bei uns so schön sagt. Er stieß auf eingefrorene Weichen, auf Personen im Gleis die die Weiterfahrt behinderten und auf glitschige Schienen. Die Nerven lagen blank, der Elan ging in den Minusbereich. Ich hatte das Gefühl, wir kommen nie an.

Heute bekamen wir ein Upgrade, wir durften auf einen ICE umsteigen. Bei dem ist allerdings die Klimaanlage defekt, so dass ich ziemlich ins Schwitzen gerate, weil er extrem schnell fährt. Sollten die Zugbegleiter recht behalten, sind wir in zwei Wochen am Zielbahnhof. Dann noch ein kurzer Fußweg und wir können Pinsel und Tapezierbürste schwingen.

Frühlingsgefühle

Es wird Frühling. Die Sonne scheint (mir gerade kräftig ins Gesicht), im Garten ist das erste Grün der Frühblüher schon zu sehen, der Strauch vor dem Bürofenster trägt Knospen.

Samstag haben wir die Drahtesel abgestaubt, Luft aufgepumpt und sind zur „Pro Christ für Kids“-Veranstaltung im Nachbarort geradelt. Immerhin knapp 4 km pro Richtung. Erstaulicherweise hat die Jüngste sogar die Rücktour geschafft, trotz reichlich Toben und Rennen vor Ort und einem leichtem aber stetig ansteigendem Heimweg. Es war kalt, aber es war einfach schön die Sonne auf der Nase zu spüren. Das hebt nicht nur meine Laune sondern scheinbar auch die der Kinder.

Und weil die Laune gerade steigt, habe ich beschlossen, den inneren Schweinehund, der in den letzten Tagen immer wieder für Lustlosigkeit sorgte, einen Tritt zu verpassen. Ich bin die Woche abends viel allein, mein Widder hat Verpflichtungen von Elternabend bis CeBit. Und ich will es schaffen, die Zeit ohne ihn wieder mit ein wenig Kreativität zu füllen.

Ziel: die lang schon geplante Stickarbeit anfangen sowie das kleine Schränkchen (das den ersten Anstrich schon hat) nochmal anschleifen und die zweite Farbschicht auftragen.

Außerdem möchte ich die Kinder beim gestern gestartenen Projekt „wir sortieren Spielsachen nach Thema und Eigentumsverhältnissen“ weiter unterstützen. Bislang gab es ja vieles, das einfach gemeinschaftlich bespielt wurde, da es sich alles in einem gemeinsam genutzten Zimmer befand. Da sich das perspektivisch ändern soll und man gestern endgültig nicht mehr treten konnte, habe ich das Projekt bereits jetzt initiiert. Schaden kann es nicht. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.