Ich habe gerade keine Lust zu gar nichts. Eigentlich fing das Wochenende mit Lust auf Kuchen backen ganz gut an. Dabei blieb es aber. Für den Kindergottesdienst am Sonntag habe ich sogar frisches Brot gebacken, Thema war „Unser tägliches Brot“. Die Runde war ungewohnt groß, Große und Kleine gemischt und dazu ein paar Erwachsene die überlegen ob sie auch mal einen Kindergottesdienst durchführen. Improvisationstalent war wieder vonnöten. Den Kindern hat es aber gefallen.

Ich hatte aber keine Lust auf Fotos zu „7 Sachen“, keine Lust auf Wäsche und Geschirr. Keine Lust auf Telefonate. Keine Lust auf Gesellschaftsspiele.

Ich habe das Korrekturlesen einer Masterarbeit zugesagt, das zwingt mich dazu, mal was anderes zu tun als zu grübeln. Das tut gut, ist aber auch anstrengend. Dass ich die Schreiberin mag, macht es nicht leichter. Es erhöht meine Perfektionismusanforderung höchstens.

Per Definition habe ich aber heute Abend Lust auf Elternstammtisch. Das wird angewiesen 😉 Vielleicht tut genau das aber auch ganz gut.

Auf dem Wohnzimmertisch liegt ein angefangenes Puzzle. Wir hatten das sonntägliche Wäschelegen zugunsten eines gemeinsamen Puzzleabends verschoben. Paarzeit auf der Couch ist rar – gerade wenn die nächste Dienstreise vor der Tür steht, wird das besonders schmerzhaft bewusst.

Das Puzzle wächst Tag für Tag. Parallel dazu wächst meine Ungeduld im Hinblick auf weitreichende wichtige Entscheidungen für den weiteren Lebensweg, die wir kaum beeinflussen können. Es reift die Erkenntnis, dass ich gefühlt wieder in einer Sackgasse bin. Antriebslos, müde. Ich will weitergehen, ich will Ergebnisse haben. Es juckt mich in den Fingern, Kartons zu packen, auszumisten und zu planen. Aber solange alles in der Schwebe ist, macht das wenig Sinn.

Ich habe mich gestern auf den letzten Peng um einen versprochenen Zeitschriftenartikel gekümmert, bin aber unzufrieden – das kann ich besser. Ob ich heute noch viel daran retten kann, weiß ich nicht. Aber ich weiß, heute ist Abgabetermin.Und selbst der ist schon ein wegen gesundheitlichen Problemen verschobener.

Meine Nadeln stauben ein, obwohl ich angefangene Arbeiten liegen habe. Ein Stickprojekt trage ich seit vielen Wochen im Kopf herum, ein Geschenk für ein nettes mir inzwischen sehr ans Herz gewachsenes Ehepaar. Aber ich krieg den Schafhintern nicht hoch, um den Stoff zu holen, Kästchen zu zählen, zuzuschneiden und eine Farbauswahl beim Garn zu treffen.

Es ist ungesund, wenn das Kreativschäfchen keine Lust auf großes Kochen, auf Backen, Basteln und Sticken hat. Ich hoffe, der Zustand hat bald ein Ende.

Noch mehr Schneegenossen

Auch unsere Großen hatten Spaß im Schnee …

 

Und während sich die Schneefrau auf dem Trampolin die letzten Schneereste ansieht und sich von den Spatzen die Haare zausen lässt …

 

 

 

 

… wacht der Schneeelch der Mittleren am Straßenrand darüber, dass ja niemand zu schnell fährt.

 

 

 

Meine gute Tat für heute

Nachdem der Tag so mies wie lange keiner mehr war, mit Fehlplanungen, Zankäpfeln und Hiobsbotschaften bei denen man unsicher ist ob man lachen oder weinen soll, stand ich abends dann beim Bäcker. Ein Mischbrot und ein Kerniges – unsere Standardzusammenstellung. Die Verkäuferin packt ein, kassiert. Plötzlich springt fröhlich eine mir vom Sehen her bekannte Frau neben mich, grüßt, guckt und meint dann „Hast du etwa das letzte Kernige gekauft?“ „Ja, hab ich.“ Sie ärgert sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Ich biete ihr ein halbes an. „Ich wollte nur ein halbes“, sagt sie. Ich reiche das Brot an die Bäckereiverkäuferin zurück und bitte sie, es zu teilen. Sie grinst. Die Kundin kann ihr Glück kaum fassen. Nach kurzer Bedenkzeit fällt ihr das Praktische ein und sie fragt nach dem Preis für ein halbes Brot, gibt mir dann auf den Cent genau ihren Anteil am Brot zurück.

Ihr glückliches Gesicht begleitet mich jetzt über den Abend. Eine gute Tat an einem miesen Tag. Das Leben ist schön.

 

Ein kurzes Leben

 

Vor gerade einmal sechs Tagen sorgte das kleine Lämmchen dafür, dass du geboren wurdest. In unserem Garten bekamst du ein Zuhause.

Jeden Morgen ging das kleine Lämmchen zu dir, um dich zu begrüßen und dir einen schönen Tag zu wünschen. Jeden Morgen, egal ob Mama Schaf drängelte, weil die Zeit ohnehin knapp war beim Losfahren. Und jeden Nachmittag kam es nachsehen, wie es dir geht. Du wurdest geliebt, bekamst sogar wechselnde Kopfbedeckungen.

 

Aber das Unvermeidbare trat ein. Die Temperaturen wurden angenehmer, die Sonne hatte sich durch die Wolkendecke gekämpft. Gestern stand das kleine Lämmchen unglücklich vor dir. Es musste mit ansehen, wie du immer weniger wurdest. Es schwankte zwischen Verzweifeln und Akzeptieren. Einzig die Tatsache, dass du auf den von mir gemachten Bildern weiterleben darfst, tröstete sie. Aber ihre Traurigkeit brach mir das Herz.

 

Heute erinnert nichts mehr an dich außer diesen Bilder. Den Besen hat das Lämmchen schon gestern samt Blumentopfhut weggeräumt. Die Kittymütze trägt sie wieder selbst. Aber ein bisschen vermisst sie dich … Vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr wieder.

 

Warten …

Man sagt mir nach, dass ich ein geduldiger Mensch bin. Meistens kann ich das auch sein. Momentan bin ich ungeduldig. Ich warte auf einen Anruf, einen mit positivem Ergebnis. Ich hoffe, ich bete. Ich rede mir ein, solange das Telefon nicht klingelt, ist es ein gutes Zeichen, weil es dann auch keine Absage gibt. Und doch sehne ich mich danach, dass es klingelt und dass ich zu hören bekomme, was ich gern hören mag.

Ausserdem ahne ich, dass es irgendwo zwischen hier und da jemanden gibt, der ähnlich nervös wartet. Einer, der das gern loswerden möchte, was wir gern haben wollen. Und alles hängt an einem Dritten, unbeteiligt, emotional weit weg vom Thema und doch Dreh- und Angelpunkt, ohne den es nicht geht.

Herr, gib mir die Geduld, das Warten zu ertragen. Und gib dem notwendigen Dritten eine schnelle Entscheidungsfreudigkeit zu einem positivem „ja“.

Das Auge isst mit?

Nein, wir essen die Augen mit. Natürlich nur Gurkenaugen. Zumindest das Kind, dass beim familiären Pizzabacken seine Ecke entsprechend kreativ gestaltet hat.

Den Kindern macht es Spaß, sich ihren Teil so zu belegen, wie sie ihn mögen. Das hat sich bewährt und dauert auch nicht viel länger, als wenn ich die Pizza allein belegen würde.

 

warme Füße gefällig?

Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Barfußläufer bin. Dass ich Schuhe und insbesondere den Schuhkauf hasse. Dass ich im Herbst bis 5 Grad auch oft ohne Socken unterwegs bin.

Aber vor einiger Zeit kam ich an einem Paar Schuhe so ganz und gar nicht vorbei. Die MUSSTE ich haben. Und jetzt dürft ihr mal lachen: ich trag sie gern. Ich neige in diesem Winter zu kalten Füßen. Ich glaube, ich werde alt. *g*

 

Man nehme … Teil 2

Es ist vollbracht. Der heimische Zoo hat drei Tiere mehr. Acrylfarben, Knöpfe, Glitzersteine und andere Dekoteilchen kamen zum Einsatz. Jetzt warten die drei geduldig, dass sie einen Platz zugewiesen bekommen.

Frau Schnecke wird wohl perspektivisch umziehen zum Schneckenfreund der Mittleren.