Leben ist das, was passiert …

… während du damit beschäftigt bist, andere Pläne zu machen. 🙂

Die vergessene Fahrkarte der Jüngsten war verschmerzbar. Die später von mir entdeckte gepackte Brotdose auf dem Tisch brachte mich dann doch ins Grübeln. Liebe Mama? Sture Mama? Liebe Mama plant den Vormittag schnell um, zieht das Kies holen von morgen auf heute vor (dann lohnt der Weg) und macht eine lustige Runde mit dem Auto. Letzter Zwischenhalt Kirche, Putzen für die morgige Beerdigungsgesellschaft. Ich bin fast fertig, da höre ich Stimmen vor der Tür. Auf meine Stirn schleichen sich Fragezeichen. Als ich die Türklinke runterdrücke, ist die Tür verschlossen. Das Getuschel vor der Tür nimmt zu und eine vertraute Stimme sagt „vielleicht war das der heilige Geist“. Ich muss grinsen. Dann dreht sich von außen der Schlüssel.

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Großputz

Es ist Montag. Am Wochenende hat das große Tochterkind Konfirmation. Sie wird das gemeinsam genähte Kleid tragen. Mit einem weißen Shirt statt einer Dirndlbluse und einer weißen Schürze. Sie wird in der Kirche stehen, in der die Kämpferschwester getauft wurde. Es ist ein wenig, als würde sich ein Kreis schließen. Hätte die Mittlere nicht so gekämpft, hätte der Kampf meinen Glauben nicht gestärkt statt ihn zu zerstören – würde das große Kind dann dort stehen? Sie hat drei Jahre Konfi-Zeit hinter sich. Ein Jahr länger als üblich. Aber sie wollte sich ihrer Entscheidung sicher sein und ich wäre der letzte gewesen, der ihr diese Zeit nicht gegeben hätte.

Nun will so ein Fest ja gut vorbereitet sein. Das Kind hat das erste Mal ein soziales Umfeld und den Wunsch, ein paar Jugendliche einzuladen. Das macht die Party größer als von uns mal angedacht. Aber ich mag ihr das nicht verwehren. Das ist zu kostbar. Also wirbele ich diese Woche durchs Haus, egal wie sehr die Sonne draußen lockt.

Heute: Wohnzimmer

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Psalm 46, 2-3

„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken.

Ich fürchte mich nicht. Und doch scheint heute die Welt ein Stück weit zu versinken, die Berge liegen grau und starr unter einer dicken Wolke und die Sonne nehme ich wahr, aber ich spüre sie nicht.

Wie muss es deinen Kindern gehen, die dich heute viel zu jung zu Grabe tragen? Du zu jung zum gehen. Sie viel zu jung, um ohne Mutter zu sein. Gott ist meine Zuversicht, auch wenn ich ihn an dieser Stelle nicht verstehe. Nicht den Sinn darin sehe. Gottes Wege und Gedanken sind unergründlich. Ich kann nur zuversichtlich sein. Stärke suchen. Vertrauen haben. Aber ich darf ihn auch fragen, warum das Leben an dieser Stelle so unfair, so schmerzhaft und unverständlich ist.

Ich wünsche dir eine gute Reise. Möge Gott deinen Kindern die Zuversicht und Stärke geben, den Weg ohne dich gut weitergehen zu können. Möge Gott sie führen, dass aus ihnen liebende und geliebte Jugendliche und Erwachsene werden.