Frühling?

 

Ich habe ihn gesehen, vorhin im Garten. Vorsichtig lugt er unter Rindenmulch und zwischen Gras hervor. Hoffentlich bleibt er.

Dank Lungenfunktions- und Pricktest beim großen Lämmchen habe ich heute frei. Während das Lämmchen sich nach dem Arzttermin noch ein paar Stunden im Kunsthof tummeln kann, genieße ich Ruhe daheim. So gut es geht, wenn das mittlere Lämmchen krank daheim ist.

Knöpfe

Ich habe eine kleine Knopfsammlung. Vieles fällt unter „Standard“ und „normal“, aber es sind auch durchaus Knöpfe dabei, die – zumindest für mich – was besonderes sind. Die Sammlung wird nun erweitert:

Diese schönen Knöpfe stammen von meinem alten Wintermantel. Obwohl es draußen noch kalt ist und weiß, segnete er dieser Tage das Zeitliche. Entgültig. Über 15 Jahre lang war er ein treuer Begleiter im Winter. Ich habe die Knöpfe irgendwann im Laufe der Zeit neu angenäht. Neulich verlor ich wieder einen. Das Annähen sparte ich mir. Eine genaue Inspektion des Mantels ergab: Altersschwäche. Löcher im Futter, in den Taschen. Ausbessern unmöglich. Lebe wohl, liebster Mantel. Ich fürchte sowas wie dich werde ich nicht wieder finden. Deine Knöpfe beiben mir – ich hab sie alle abgeschnitten.

Puzzlefieber

Einmal angefangen, hat es mich wieder gepackt: das Puzzlefieber. Unlängst hatte ich das erste Bild für unsere neue Küche fertiggepuzzelt. Es liegt sorgsam weggepackt im Couchkasten und wartet auf den Tag, an dem wir den ersten Tapetenkleister anrühren werden. Dann wird es aufgeklebt, anschließend mit Klarlack überzogen und dann an die Wand gehängt.

Das gleiche „Schicksal“ wird das diese Woche fertiggestellte Puzzle erwarten. Ich freue mich schon diebisch aufs Aufhängen.

 

Osterdeko

Allem Schnee zum Trotz hat das jüngste Lämmchen beantragt, dass wir österlich schmücken. Die Plasteeier hängte es gemeinsam mit den Schwestern am Fliederbusch im Garten auf. Bunte Farbtupfer in weißer Umgebung.

 

Und auch drinnen darf ein Osterstrauß nicht fehlen. Da der Widder bisher auf alle echten Zweige mit Niesanfällen reagierte, habe ich vor Jahren einen Strauß unechter Forsythien gekauft, der das Jahr über in meiner dunklen Arbeitsecke steht und zu Ostern ins Wohnzimmer umzieht.

Dieses Jahr tummeln sich Selbstgefilztes, Selbstgebasteltes und kleine bemalte Holzeier an den Zweigen.

Besuch im Garten

Beim Blick aus dem Fenster in den verschneiten Garten fällt der Blick des Schäfchens auf einen nie dagewesenen Gast. Das Herz rutscht in die Hose – bis der Verstand registriert, dass sich der Gast an einer Mahlzeit mit Federn gütlich tut und nicht an einem der Meerschweinchen.

 

Lange saß der Gast im Garten und genoß seine Mahlzeit, bis ihn etwas aufschreckte. Nachbars Kater musste anschließend aber zur Kontrolle kommen, um kein Häppchen oder einen spannenden Geruch zu verpassen.

 

Seele baumeln lassen

Es ergab sich, dass das Schäfchen einige Unterlagen vorab dem Notar zukommen lassen sollte. Statt die der Post anzuvertrauen, beschloß es sie persönlich abzugeben. Gedacht, getan. Danach hätte es mit leicht flinken Hufen durchaus den gewohnten Zug nach Hause nehmen können. Wollte es aber nicht. Das kleine Egoschaf beschloss eine Ausnutzung der Situation und des Wetters. Das Kreativschaf stapfte daraufhin zielstrebig in den schon bekannten kleinen Handarbeitsladen. Relativ zügig packte das Kreativschaf seinen wunderschönen genähten Einkaufsbeutel (ein Wichtelgeschenk) aus und einen halben Meter Leinen nebst vier Knöpfen darin ein. Nun gibt es keine Ausrede mehr, um das lange im Kopf bewegte Kreativprojekt nicht in Angriff zu nehmen.

Das bewegungsfreudige Schaf trippelte dann gut 2 km durch die schöne Landeshauptstadt bis zum Bahnhof, ließ sich die Sonne auf das Fell scheinen und den Wind um die Nase wehen. Das Mutterschaf kam in den Bahnhofspassagen nicht am Spielzeugladen vorbei, es fiel ihm siedenheiß ein, das Ostern vor der Türe steht – auch wenn das Wetter draußen eher weihnachtlich anmutet. So hüpften noch Kleinigkeiten für die Osternester der Lämmchen in den Beutel. Obendrauf dann noch ein Brot vom Bäcker und schon war es Zeit den Zug Richtung Schafstall zu nehmen.

Krankes Lämmchen

Wie befürchtet, ist das kleine Lämmchen seit Dienstag krankgeschrieben. Blöder Husten. Nervige Schnupfnase und zu allem Überfluß eine saftige Bindehautentzündung. Nachdem der Papa Kinderarzt und Co. übernommen hat, blieb das Schäfchen gestern daheim. Das Lämmchen futterte, spielte und zeigte stolz, was es gebaut hat. Das Schäfchen behielt das dienstliche Mailfach im Auge (und das des Chefs), sortierte Stoffe und Nähzubehör und packte alles geordnet in schon vor langer Zeit gekaufte Kisten – die genau so nach dem Umzug in dann im Arbeitszimmer stehende Regale geräumt werden.

Heute sind das Schäfchen und das kranke Lämmchen gemeinsam arbeiten. Der Schäfchenchef hat frei und so darf das kleine Mäh mit ins Büro. Nachdem es gefrühstückt und dem Schäfchen Obst vom Teller stibitzt hat, puzzelt es seit einer halben Stunde konzentriert am 100-Teile-Puzzle, das es eingepackt hat. Braves Lämmchen. 🙂

Morgen ist dann wieder Papatag daheim.

Der Zug zum Traumhaus

Vor etwa einem halben Jahr beschlossen wir, ein eigenes Haus zu kaufen. Eins, in dem die Lämmchen endlich eigene Zimmer bekommen. Eins mit großem Wohnzimmer, wo ich von meinem Stuhl am Esstisch nicht gleich auf die Couch falle. Eins, wo ich mit ein bis drei Lämmchen in der Küche kochen kann, ohne dass man sich auf den Füßen rumtritt.

Nach langem Suchen und einigen Umwegen fanden wir es. Dann stiegen wir ein in den Bummelzug zum Eigenheim. Er hielt an jeder Milchkanne, wie man bei uns so schön sagt. Er stieß auf eingefrorene Weichen, auf Personen im Gleis die die Weiterfahrt behinderten und auf glitschige Schienen. Die Nerven lagen blank, der Elan ging in den Minusbereich. Ich hatte das Gefühl, wir kommen nie an.

Heute bekamen wir ein Upgrade, wir durften auf einen ICE umsteigen. Bei dem ist allerdings die Klimaanlage defekt, so dass ich ziemlich ins Schwitzen gerate, weil er extrem schnell fährt. Sollten die Zugbegleiter recht behalten, sind wir in zwei Wochen am Zielbahnhof. Dann noch ein kurzer Fußweg und wir können Pinsel und Tapezierbürste schwingen.