Anbau

Nach dem Sommer war klar, dass hier vier Laufis wohnen bleiben: die alte Ente, die beiden neuen die wir nach dem Fuchsbesuch geholt hatten, die Ente der wir Asyl gewährt haben. Damit ergab sich die Notwendigkeit einen Plan zum Übernachten im Winter zu machen. Das grosse Domizil ist zwar bequem, aber nicht ausreichend dicht für Winterstürme.

Nach langem Hin und Her entschieden wir uns zu einem Anbau am Hexenhaus, eher selten als elegant schön. Aber praktisch. Ausserdem fand das neue Winterquartier seinen Platz im vorderen Garten, im Lichtkegel des Bewegungsmelders. Hier werden die Enten nun während der dunklen Jahreszeit wohnen.

Palettenstall

Wenn man auf den Mann hört und die Ente machen lässt, muss man die Konsequenzen tragen und damit arbeiten. In unserem Fall war nun definitiv ein neuer Stall fällig. Ein sommertauglicher reicht aus. Fuchs- und mardersicher, regenfest, ausreichend gross.

Und so nahmen wir:

  • fünf Einwegpaletten von Gipslieferungen an meine Firma (immerhin 2,5 x 1,20 m pro Stück)
  • Leistenreste aus dem Holzcontainer
  • Werbeplane von einer Messe, die meine Schwägerin mal angeschleppt hat
  • Säge, Akkuschrauber, Schrauben
  • ca. 5 h Zeit

Die Paletten sind bedingt durch die benötigte Tragfähigkeit vollflächig beplankt und haben auf der Unterseite auch noch Verstärkungsbretter. Robuste fertige Bauteile. Eine haben wir in drei Teile zerschnitten. Zwei davon sind jetzt Türen, das dritte lieferte das Material für die Wand zwischen den Türen. Eine zweite teilten wir auf für die schmalen Seiten. Der Rest wurde verbaut wie er war: Boden, Rückwand, Dach. Den Fussboden schützt ein Teil der Messeplane, die wir auch für Regenfestigkeit des Daches benutzt haben. Mein Stall hat nun ein wunderschön blaues Dach.

 

Entenstall

Der Entenfreundin blutet das Herz beim Gedanken daran, dass unsere Erpelchen absehbar in der Tiefkühltruhe und dann in der Pfanne landen werden. Seit Wochen kämpft sie mit sich, dem knappen Familienbudget, dem Für und Wieder der Entenhaltung. Sie liebt Enten, ohne Frage. Nur: Enten aus Porzellan, aus Stoff, aus Holz – die fressen nichts, sind pflegeleicht, brauchen keinen Urlaubssitter.

Die Entscheidung ist gefallen: die einzige Tochter von Lisbeth und Lothar wird nebst dem Erpel mit dem schönen weißen Latz nicht in der Pfanne landen sondern im Garten der Freundin. Lina und Alfred ziehen um, sobald der Entenzaun steht. Ich nahm derweil die Herausforderung an, den Stall zu bauen. Letztlich muss sich aber mein Mann das Bienchen anstecken, denn den Großteil der Arbeiten hat aus mir unklaren Gründen er übernommen.

Es entstand ein low-Budget-Stall, der sich in den Garten der Freunde gut einfügen wird, den Enten den notwendigen Schutz bietet und ein wunderbares Upcycling-Projekt ist.

Die Paletten stammen aus eigenem Vorrat. Die Bretter, mit denen aus den Paletten Wände entstanden, sind alte Palettenbretter. Die OSB-Platten sind Reste, die aus anderen Bauprojekten übrig geblieben waren. Für das Fenster fand sich eine alte Plexiglasplatte. Das Dach bekommt nun noch eine wasserundurchlässige Abdeckung aus Plane – eine alte Messeplane – , die wir umschlagen und antackern. Zuletzt müssen die OSB-Platten noch einen Nässeschutz bekommen. Da schwanke ich noch bei der Farbgebung.

Urlaub im Garten

Das Hexenhaus für die Enten ist nun tatsächlich endlich fertig. Nach einem verregneten Herbst kam ein regnerischer Frühling und danach war kaum Sommer in Sicht. Aber im Urlaub meinte es das Wetter gut mit uns, so dass das Entendomizil jetzt rundherum seine Fassade nebst Schornstein hat.

Nebenbei haben wir Steine gestapelt und sind nun steinreich … und unsere noch leeren Gabionenkörbe sind nun gefüllt. Nun ziert eine wunderschöne Feldsteinbegrenzung unseren Garten und trennt Obstwiese, Gemüsegärtchen und Hausgarten.

Sie baut. Und wacht. Jeder Blick meinerseits ins Haus wird geäugt, mit Skepsis betrachtet. Ich glaube, sie weiß genau, wer die anderen Eier bisher geklaut hat. Die Zählung ist aktuell bei vier. Ich schaue, wo es hinführt und tausche je nach Menge, wenn sie sich fest hinsetzt, einige gegen Kunsteier aus.

Einen Sommerstall brauchen wir dann, der mehr als zwei Enten Platz bietet. Die Idee dazu wird in meinem Kopf immer konkreter.

Kaninchenparadies

Meine Werkstatt nimmt Formen an. Die Bretter für die Wände streiche ich nach und nach in der Garage und baue sie dann an. Noch ist es draußen nicht warm genug, um das direkt vor Ort zu machen. Aber die Arbeiten sind ins Stocken geraten, da sich ein längst geplanter und mehr oder weniger zügig aus dem Boden gestampfter Auslauf für die Kaninchen dazwischendrängte.

Nachdem sich die zwei Böckchen bei der Schwägerin Anfang Dezember als Paar entpuppten, noch dazu als sehr fortpflanzungsfreudiges, war die Frage: wohin mit den jungen Hüpfern? Als orginäre Schlachtkaninchen brauchen sie doch etwas mehr Platz als ein kleiner Zwerg. Hochfüttern und Schlachten stand nicht zur Diskussion. Wir erklärten uns bereit, drei davon zu unseren drei Damen zu setzen, vorausgesetzt eines davon wäre ein kastriertes Böckchen. Probleme machte uns die Jahreszeit. Denn für die Zusammenführung benötigten wir ein neutrales Gebiet und das absehbar im März, wo wir schon manches Jahr noch Schnee hatten.

Aber der Wettergott war uns gnädig. Also wurde der Zweitauslauf nun endlich in die Realität umgesetzt, wenn auch eher behelfsmäßig, so doch fürs erste nutzbar.

Die drei Neulinge sind inzwischen die zweite Woche bei uns, die Gruppe hat sich weitestgehend zusammengerappelt. Im Freilauf reagieren sie noch etwas panisch, aber im Stall zeigen sie Neugier und akzeptieren erste Berührungsversuche. Mir scheint, sie kommen an.

Noch sind die Ställe beide offen, lassen jede Menge Fluchtwege frei und keine Sackgassen zu.

Für den Zaun habe ich den alten Auslauf abgebaut. Das war ohnehin im Plan. Denn dort, wo bisher offener Auslauf war und jetzt Brache ist, soll eine feste Voliere entstehen, die uns die Chance gibt, den Hoppels auch Auslauf zu gewähren, wenn wir absehbar spät kommen oder am Wochenende weg sind. Denn Einsperren ist hier Pflicht und das, bevor die Dämmerung kommt. Wir wohnen zu dicht am Wald und haben leider inzwischen auch einschlägige Erfahrungen mit dem Fuchs gemacht.