Stickzeit

Nachdem die Mahnung fürs mehr Zeit nehmen bis ins Immunsystem gesendet wurde und das Schäfchen zur Bettruhe verdonnert war, blieb ja viel Zeit die es totzuschlagen galt. In den ersten Tagen ging nur stricken, weil da wenig nachzudenken war. Als die Kopfschmerzen nachließen, blieb auch die Sticknadel nicht liegen. Einzig das feine Leinen machte dem Schäfchen nach wie vor Sorgen, denn das erforderte mehr Konzentration, als der Schafschädel hergeben wollte. Dennoch …

 

 

 

 

 

Es geht weiter voran.

Es geht voran. Nur langsam, aber stetig. Der Alltag ist wieder da, die Balance zwischen Job, Familie, Haushalt und Hobby ist noch nicht stabil. Dazwischen Chaos dank defekter Waschmaschine inkl. Wischaktion und Dienstreisen des geliebten Widder.

Zwei Wochenenden haben wir in eine spontane Aktion „mach alt wieder schön“ für eine schlichte Holzkommode gesteckt: abschleifen, nachschleifen, polieren. Sie beherbergt jetzt den Schallplattenspieler und die Platten. Den Vorverstärker und die Anbindung an die Anlage bauen wir noch fest ein. Und dank untergebauter Parkettrollen ist das schöne Teil ganz wunderbar im Wohnzimmer bewegbar.

Da auch die Kinder ihre Zeiten brauchen und haben sollen, bleibt somit leider die Nadelarbeit immer wieder liegen.

Aber das Ende ist nah. Den Rand mache ich mit größeren Kreuzen und dann nur noch bügeln und ab in die Post.

Nadelsucht

Ich hänge wieder an der Nadel und weil ein Mal quasi kein Mal ist und überhaupt … mache ich das aktuell gleich dreifach.

Hängematte eins für den Monchichi ist fertig gestrickt, die zweite auf den Nadeln. Die Farben hat die Jüngste ausgesucht, die Wolle ist gewöhnungsbedürftig aber händelbar. Ein liebes junges Mädchen bekommt ein Lesezeichen mit Delfin, auf Leinen gestickt mit Minikreuzchen. Und dann ist da ja noch das angefangene Projekt, das den Startschuss für die Rückfälligkeit in die Nadelsucht gab und langsam voranschreitet aber aktuell hinter den anderen beiden zurücksteht.

Nicht zu vergessen die Nähprojekte in meinem Kopf und das mir, wo ich ja außer geraden Nähten nicht viel Erfahrung an der Maschine habe.

Und weil es so schön nadelt … habe ich heute eine Weihnachtsbaumspitze mit heimgenommen aus der großen Stadt, die dieser Tage ihre Nadeln verlieren wird.

Urlaubszeit …

Weihnachten mit den Patenkindern, mit strahlenden und lachenden Jungen und Mädchen unterm Weihnachtsbaum. Faule Tage mit ausschlafen, völlig aus dem Takt gekommenen Essenszeiten, Spieleabende mit den Kindern. Kinderzimmerumgestaltung mit neuen alten Möbeln, Lesen und Faulenzen. Silvester mit Freunden.

Und während der geliebte Widder mit der Jüngsten draußen traditionell die Steaks und Würstchen auf den Grill legt, füttere ich im Wohnzimmer den Kamin für ein gemütlich kuscheliges Abendessen und hänge endlich nach langer Abstinzenz wieder an der Nadel.

Adventsbasteleien, die zweite

Meine Mittlere durfte sich in der Schule kreativ entfalten und da bei uns Heiligabend der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, sah sie keine Veranlassung, ihre bis dahin verborgen zu halten. Also durften wir gleich auspacken.

 

Es gab eine Weihnachtskarte: eine wunderschöne Bastelei aus Papier und Tonkarton. Die Karte selbst ist Tonkarton. Die Bäume und ihre Grundflächen sind aus farbigem dünnen Papier ausgeschnitten und übereinander auf die Karte geklebt.

 

Außerdem dürfen wir uns über eine wunderbare Filzkugel freuen. Grundlage ist eine Styroporkugel, die mit Filz – in unserem Fall in gelb – überzogen und verfilzt wird. Mit silbernem Faden dekorativ umbunden und mit Sternen als Applikationen verschönt ergibt sich ein toller Baumschmuck.

Es ist vollbracht!

Als das Projekt „Püppchen nähen“ endlich lief, kam der Alltag. Und mit ihm das kontinuierliche Fehlen der physikalischen Einheit t, die für dieses Projekt einfach notwendig ist. Und wenn t mal da war, dann war der körperliche Müdigkeitsfaktor zu hoch, um die Nadel noch gerade führen zu können. Hinzu kamen (freiwillige) Nachmittagsarbeit in Form von Homeoffice ausserhalb der Arbeitszeiten und Besuch eines Freundes. Beides wichtig.

Aber nun ist es vollbracht. Das Püppchen ist fertig und mit ihm das ganze kleine Päckchen für die noch einmal frischgebackenen Eltern. Bleibt zu hoffen, dass es ihnen gefällt.

Im Hause Schäfchen kam das Püppchen gut an, die Jüngste bat mich, ihr auch eines zu nähen. Nun ja, der Winter wird lang sein, da findet sich dann hoffentlich Zeit dafür. Fürs erste stehen andere Dinge auf der Prioritätenliste ganz oben, die dringend erledigt werden müssen.

Ein letztes Wort zum Püppchen: Ich habe vor Jahren einmal einen Puppennähworkshop mitgemacht, bei dem ich Puppen mit Armen und Beinen für die damals schon geborenen Lämmchen nähte. Es blieb nicht bei den beiden Puppen. Insofern fiel es mir leicht, den Kopf dieses Kuschelpüppchens zu machen. Die Idee stammt aber aus der kreativen Feder von Farbenmix und ist dort als FreeBook erhältlich.

Püppchenprojekt mit Hindernissen

Es fing so gut an: Material war ausreichend vorhanden. Es fand sich eine Stoffkombination, die mir zusagte. Der Kopf gelang auf Anhieb, obwohl der letzte doch einige Jahre her ist.

Aber dann ging es los:

Um den Stoff zusammenzunähen, holte ich die Nähmaschine aus der Garage, wo sie seit dem Umzug auf einen Platz wartet. Aber ach, wo war denn das Fußpedal? Früher lag das immer unter der Haube. Zum Umzug müssen wir es woanders hingepackt haben, damit es nicht runterfällt. Nur wohin? Eine Woche suchen – nichts. Der Widder fand es dann am Samstag, als er ganz was anderes suchte. An einer Stelle, wo ich nie gesucht hätte. Nun ja …

Also fix die passenden Fäden rein und losgenäht. Naht eins war super. Bei Naht zwei verhaspelte sich ständig der Faden, ich war genervt, wütend und legte alles weg. Der Widder legte Hand an die Maschine – am nächsten Tag konnte ich super nähen. Genau so lange, bis mir auffiel, dass sich der eine Stoff total verkräuselte beim Nähen, das geplante Quadrat war völlig verzogen. *arrrggggl* Alles zurück auf Anfang, neuen zweiten Stoff suchen. Neu zuschneiden. Und dann wieder loslegen.

Seitdem geht es. Der Puppenkopf ist angenäht, die Abreißprobe war zufriedenstellend. Das hält. Nun nur noch die Mütze und ein Halstuch und fertig ist das Babygeschenk.

Püppchen für ein kleines Mädchen

Die Idee ist schon etliche Wochen alt. Aber es mangelte an Zeit, an Lust, an Platz … irgendwas war immer. Nun näherte sich der Tag, da das zu beschenkende kleine Menschlein geboren werden sollte. Allzu lange sollte die junge Familie aber nicht auf ihr Willkommenspäckchen warten. Also hieß es jetzt: ab an die Nadel!

Der Kopf ist fertig, für den „Körper“ mag ich die Nähmaschine nutzen. Nur wenige Stunden nach Beginn des Projektes wurde das kleine Mädchen geboren. Timing ist alles. 🙂

Mäusevermehrung

Zur blauen Maus gesellten sich noch zwei Schwestern. Mäuschen Rotohr lebt jetzt bei der Geigenlehrerin im Koffer, die hat die Jüngste gleich verschenkt. Mäuschen Blauohr ist für Mama Schäfchen – damit sie mit dem Kinde üben kann und nicht nur singen muss sondern auch ein Mäuschen zum Wiegen und Riesenrad fahren in der Hand hält.

 

Piep, da bin ich …

 

Darf ich mich vorstellen? Ich bin die blaue Maus. Aufmerksame Beobachter werden feststellen, dass mir noch ein wichtiges Körperteil fehlt. Ja, das bekomme ich, wenn ich meine Form habe. Ich bin nämlich noch nicht ausgestopft.Schließlich wurde ich auch erst gestern Abend geboren.

 

Ich bin eine Geigenmaus. Mein neues Zuhause wird der Geigenkasten des jüngsten Lämmchens sein. Meine Aufgabe ist es, lieb und brav zu sein. Ich muss mich gut in die Hand nehmen lassen, werde dann hin und hergeschaukelt – ganz sanft hoffentlich, sonst wird mir übel. Ich denke, mit Liesi, der Geige, werde ich mich gut verstehen. Sie darf sich nämlich in den Stoff kuscheln, aus dessen Resten ich gemacht wurde. Ganz gespannt bin ich, ob ich – wenn ich heute Abend fertig bin – auch einen schönen Namen bekommen werde.

 

Nachtrag: Bunt und buschig ist er geworden und ich geh jetzt mal in meinen Geigenkasten schlafen. Wenn ich wieder aufwache, ist vielleicht schon ein Geschwisterchen für mich geboren.