Adventsmarkt

Der erste Advent nähert sich mit Siebenmeilenstiefeln. Die Basteleien für unseren Tisch müssen fertig werden. Hatte ich letzte Woche noch das Gefühl, rein gar nichts zu schaffen, so kann ich inzwischen aufatmen.

Die Wichtel sind fertig. Für den Größenvergleich hat sich der eine meinen Ehering geschnappt. Die Engelchen proben derweil ein schönes Weihnachtslied.

Unerstützt wird der Chor durch die musikalischen Faltengel.

Die Kaminholzengel warten derweil geduldig auf ihre Flügel. Köpfe haben sie derweil alle bekommen und tragen auch schon mit Stolz ihren Heiligenschein. Und die Nähmaschine hat mal spontan ein paar Lavendelkisseninlets gezaubert. Mal schauen, ob sie die Bezüge auch noch hinbekommt.

Nun sind sie ausgeflogen …

… die Engel der Christenlehrekinder. Ein jeder in sein neues Heim.

Gestern war die letzte Chance der Fertigstellung. Ab nächste Woche proben wir fürs Krippenspiel in der Kirche selbst, die Bastelzeit entfällt. Es sind wunderbare Engel  geworden. Kleine und große, schlichte und welche mit aufgemaltem Gesicht. Jeder hat individuelle Flügel, so wie es die kleinen Künstler eben haben wollten.

So anstrengend wie es war, so schön war es auch. Es war vermutlich mein letztes großes Projekt mit den Christenlehrekindern. Die Katechetin (heute Gemeindepädagogin) geht in Rente. Das ist nun schon eine Weile bekannt. Aber es gibt keinen Nachfolger. Damit endet mit ihrer Amtszeit fürs erste auch mein Ehrenamt in der Christenlehre. Allein darf ich die nicht leiten. Ausserdem trifft das ja in Summe 5 Kindergruppen, die in verschiedenen Orten stattfinden. Das übersteigt die Kapazitäten des Ehrenamtes für mich.

Ich muss heute noch zwei Engel machen. Ob die Gipsflügel bekommen, entscheide ich spontan, denn – oh Tücke – die 2 kg-Gipsbinden härten nicht weiß aus sondern graublau. Stand leider nicht in der Beschreibung. *seufz* Ich müsste die Flügel und den Kopf also noch anmalen, bevor die Engel morgen früh ausziehen. Das dürfte mehr als sportlich werden … Vermutlich bekommen sie zarte Drahtflügel.

Engelbastelei, die zweite

Die Christenlehrekinder basteln weiter fleißig an ihren Flügeln. Das zieht sich irgendwie doch ganz schön hin. Und es ist irre anstrengend, die Kids im Blick zu haben, damit sie die Gipsschichten nicht zu dick machen und sich nicht gegenseitig bekleistern. Wobei bei letzterem die Großen schlimmer sind als die Kleinen *hüstel* Es ist aber auch total schön, dieses Gewusel mitzuerleben, den Eifer auf den Gesichtern zu sehen.

Das wir gestern basteln konnten, verdanke ich der Apotheke und den ansatzweise akzeptablen Preisen für Gipsbinden. Meine bestellten 2 kg sind nämlich noch nicht geliefert. *grummel*

Kommt ein Engel geflogen …

Irgendwann vor langer Zeit fiel mir die Bastelanleitung in die Finger. Für das Adventsbasteln mit den Christenlehrekindern war es da aber zu spät, ich hätte das Rohmaterial so schnell nicht ranbekommen. Also vertagte ich die Idee.

Im Mai zogen wir dann mit dem Papa eines der Christenlehrekinder in dessen Waldstück. Ein Trupp aus gut 20 Kindern, bewaffnet mit Sägen und ausgerüstet mit Minimuffins und Saft, enterte die zugewiesene Fläche. Die Birken waren bereits gefällt. Die Kinder suchten sich „ihren“ Ast aus und durften ihn dann in der gewünschten Länge absägen. Händisch, versteht sich. Die sonst recht lauten Jungs hatten zu tun. *g*

Das Holz trocknete nun das Jahr über bei uns langsam vor sich hin. Heute Nachmittag legen wir dann mit der ersten Bastelstunde los. Damit klar ist, wie es am Ende aussehen kann, musste nun also noch der Prototyp her. Das Päckchen mit dem restlichen Zubehör flatterte mir am Dienstag ins Haus. Der Creadienstag war aber schon verplant. Ich musste mich also gestern dann sputen …

Ein Stück Birke, eine Styroporkugel, ein Stück Pappe, drei Nägel und Gipsbinden:

Aus der hohlen Hand wurden Flügel auf die Pappe gemalt und dann ausgeschnitten. Dann schnitt ich ein Stück Gipsbinde in kleine Stücken und bekleisterte damit die Pappflügel. Vorne und hinten und immer auch schön um die Kanten drumrum.

Die Styroporkugel bekam auch eine Schicht Gips. Die getrockneten Flügel werden an die Birke genagelt (2 Nägel) und oben ins Holz kommt der dritte Nagel. Auf den wird der Kopf aufgesetzt. Anschließend kann man die sichtbaren Nägel in den Flügeln noch mit einer weiteren Schicht Gipsbinde verschwinden lassen.

Nachher bekommt mein Engelchen noch einen Heiligenschein aus Basteldraht und dann bin ich mit meinem glücklich. Sehr gespannt bin ich, wie die der Kinder werden.

Die Bastelidee selbst stammt aus einer früheren „Landlust“-Ausgabe. Ich habe sie nur ein wenig angepasst. So arbeiten wir nicht mit Holzscheiten sondern mit ganzen Aststücken. In diesem Fall eben Birke. Und wir verzichten auf den langen Nagel, der durch den gesamten Kopf geht, sondern drücken den Kopf nur tief auf den eingeschlagenen Nagel. Ich hab halt keine 12 cm langen Nägel daheim …