Beleuchtete Tannenbäume

Als die Schulsekretärin mir den Prospekt gab, schmunzelte ich nur. Bausätze waren in der Arbeitsgemeinschaft bislang nicht so gefragt. Doch an den beleuchtbaren Bäumen konnte ich nicht vorbeisehen. Und so bestellten wir einen Karton, die werden ja so schnell nicht schlecht. Ausserdem gibt es die Option, dass ich der Schule welche abkaufe für private Zwecke, alternativ gekauftes Material nicht in Geld sondern in Bäumen abrechne.

Die Kinder waren Feuer und Flamme. Und damit sie eine Chance hatten, die Bäumchen bis Weihnachten fertig zu bekommen, gabs gestern ausser der Reihe meinen Kurs – obwohl kursfreie Woche ist.

Ich gestehe, das Bauset ist eine kleine Herausforderung. Es ist mehr zu machen, als ich dachte – was ich gut finde. Die Anleitung ist verbesserungswürdig. Ich finde es z.B. viel leichter, vier halbe Bäume auszusägen als zwei ganze und die dann halbieren zu müssen. Das Holz bricht gerade im Spitzenbereich der Bäume extrem schnell. Egal wie vorsichtig man arbeitet, egal wie man das Holz in den Schraubstock einspannt. Pro Baum war es bei uns immer mindestens ein Viertel, das neu gemacht oder geklebt werden musste. Der Acrylstab ist nach Anleitung gekürzt bislang bei allen Bäumchen zu kurz, um die Kugel als Baumspitze aufsetzen zu können. Das improvisierten wir dann. Die Technik für die LED-Beleuchtung ist auf der einen Seite kindgerecht simpel gelöst. Auf der anderen sind die Kabel letztlich so dünn, dass wir sie doch verzinnen, damit man sie festmachen kann.

Heraus kamen aber tolle Arbeiten der Kinder, die sich auch durch kleine Rückschläge nicht völlig frustriert zurückzogen, sondern sich durchbissen. Und als Belohnung ein wunderbar leuchtendes Bäumchen mit nach Hause nehmen konnten.

Holz AG – Hilfe, eine Minecraftarmee!?

Da stehen sie nun, die ersten Minecraftmännchen. Einer mit beweglichen Armen, einer mit beweglichem Kopf. Und mir schwant, dass die nächsten beide Fähigkeiten vereinen werden. Die ersten Teile sind schon vorbereitet. Wenn das mal keine Armee wird! Und es geht nichts über den Stolz der Kinder, wenn sie ein begonnenes Projekt fertig mit heimnehmen können.

Holz AG

Ich kann mich dem Eifer der Kinder nicht verschließen. Ja, ich muss eingestehen, dass er mich stolz macht und dass er gut tut. Es ist jedes mal ein großer Akt, die Kinder vom Holz zu trennen, zum Aufräumen und Säubern der Arbeitsplätze anzuhalten und sie dann in den Restnachmittag zu entlassen. Aber ich muss pünktlich Schluss machen, denn ich muss nach dem Kurs die Jüngste vom Geigenunterricht holen.

Und doch habe ich diese Woche überzogen, weil das (spontane) Geschenk für Oma unbedingt fertig werden musste … weil die Giraffe gebraucht wurde zum Wochenende … weil dem Tisch für den Teddy doch nur noch seine Platte fehlte …

Es fällt so schwer, an der Stelle autoritär zu sein. Das muss ich wohl noch üben. Ansonsten klappt das mit Disziplin und Regeln einhalten ganz gut. Die Handhabung gewisser Werkzeuge muss ich vermitteln, muss ich korrigieren und komme damit gut in den Köpfen an. Und es scheint sich Übung einzustellen, die Ungeduldigkeit der ersten Stunden weicht offenbar. Das macht sich auch an der sinkenden Frequenz von „Frau Schäfchen, meine Laubsäge ist kaputt!“ bemerkbar.

Jetzt hat der Kurs zwei Wochen Ferien. Mal schauen, ob wir danach schon in Richtung Weihnachtsbasteleien gehen. Ich werde das mal anregen für alle die, die kein längerfristigeres Projekt bearbeiten.

Holz AG

14 Kinder, Leisten, Bretter, Klötze und Sperrholz und ein Berg Ideen. Und Ernüchterung. Von den vielen im Schrank liegenden Laubsägen sind nur zwei intakt. Der Rest hat kaputte Sägeblätter und so fest angezogene Flügelmuttern, dass ich sie nicht aufdrehen kann. Die vorhandenen Feinsägen sind (logischerweise) nicht geeignet für dicke Bretter, aber der Fuchsschwanz ist eher eine sehr mühevolle und zeitraubende Alternative.

Die Kinder sind super! Die eine freut sich wie ein Honigkuchenpferd, als sie ihr erstes Stück Leiste – das ein Tischbein werden wird – abgesägt hat. Und jubelt bei jedem weiteren. Die andere flucht lachend, weil ihr ständig das Sperrholz beim Sägen bricht, der Hund hat nun nur einen Stummelschwanz und drei Beine. Sie trägt es mit wahsinnig ansteckendem Humor. Und dann war da noch der Ruhige, der eine total tolle Schildkröte aufgemalt hat, aber das Sägen nicht hinbekam. Weil sein Werkbanknachbar aber mangels passender Säge nicht weitermachen konnte, half er ihm. Fand ich toll.

Mit nach Hause genommen wurden gestern ein Traktor, den ich wie gewünscht als Steckset erworben habe, und ein Kürbis. Der Traktor war natürlich simpel, hat aber dem Baumeister Freude bereitet. Der Kürbis ist als Laubsägearbeit entstanden – mit einer von den zwei funktionierenden Sägen.

Fotos gibt es keine, das muss ich noch klären, ob ich das machen darf.

Die Laubsägen habe ich alle eingepackt, der Gatte hat sich daheim mit Tricks und Zange bemüht, die Muttern zu lösen. Neue Blätter bau ich aber wegen der Empfindlichkeit erst in der Schule wieder ein. Auf der Mitbringliste für das nächste Mal stehen auch mind. ein scharfer Fuchsschwanz und die Stichsäge.

das erste Mal

Da stehe ich nun. Die Nervosität meldet sich mit wildem Flattern in meinem Bauch. Wird es gelingen? Werde ich mich durchsetzen können, ohne dass mir der Zickenstempel verpasst wird? Oder geht die ganze Idee mangels Beteiligung den Bach runter?

Meinen Rucksack habe ich abgesetzt, meine Jacke angehängt. Ich habe mich im Raum umgesehen, eine kurze Bestandsaufnahme gemacht. Nun warte ich …

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Die erste Schulwoche

Nun ist er da, der letzte Tag der ersten Schulwoche. Bei der Großen hat sich die Stundenanzahl erwartungsgemäß erhöht. Bei der Mittleren überrascht mich, das sie mehr Stunden hat als die Große damals auf dem Gymnasium im selben Schuljahr. Und selbst die Jüngste hat einen Tag mit 5 Stunden dabei.

Die Große hat fürs erste kein Spanisch, weil die Spanischlehrerin aus ihrem Auslandshalbjahr nicht wiedergekommen und die Vertretung aus dem letzten Halbjahr in eine andere Schule gewechselt ist. Der Schulleiter tut mir leid, der jetzt ein Notfallprogramm austellen muss. Offenbar wusste keiner, das die Dame ohne Rückflug gebucht hat.

Für die Mittlere fällt der Besuch der Musikschule weg, weil die Lehrerin nur noch einen Tag die Woche an der Schule ist und das genau der ist, an dem die Mittlere langen Tag hat. Einen anderen Lehrer an einem anderen Tag kann die Schule nicht zur Verfügung stellen. Kulanterweise räumt man uns ein Sonderkündigungsrecht ein, sonst müssten wir bis Januar bezahlen ohne Unterricht zu bekommen.

Für die Jüngste ändert sich der Ort der Musikschule, ansonsten bleibt alles beim Alten. Ach nein: eine größere Geige bekommt sie. Die Achtel ist jetzt zu klein. „Ich bin ja jetzt auch ein Schulkind!“ Ansonsten hat sie sich schulintern im offenen Ganztag bei den Kursen Handarbeit, Zirkus, Leseratten und Basteln angemeldet. Da darf sie nach den Herbstferien starten. Die Auswahl überrascht mich nicht wirklich.

Kreativ waren die Woche auch nur die Kinder. Ich war mit Bücher einschlagen, Hausaufgabenheften kontrollieren, Wochenplänen erstellen und den Resten der Einschulung beschäftigt. Derweil erstellte die Mittlere Deckblätter für die Hefter (über den Sinn dieser Hausaufgabe grüble ich noch) und die Jüngste malte Mäuse mit Regenschirmen aus und den Regen dazu, in ihrem Fall gabs auch noch Schneeregen. *g*

Zuckertüte

Vor ein paar Tagen nach der Zuckertüte des jüngsten Lämmchens befragt, erwiderte das Schäfchen mit einem Anflug schwarzen Humors, dass das Lämmchen wohl das erste Kind sein wird, das mit einer schneeweißen Zuckertüte daherkommt. Der Widder ergänzte das dann um „da ist halt ein weißes Einhorn im Schneetreiben drauf“.

Nun wird schwarzer Humor zwar von manchem Zeitgenossen als lustig empfunden, andere mögen ihn aber so gar nicht. Außerdem sollte das Lämmchen glücklich sein. Und so ließ das Schäfchen den Haushalt Haushalt sein und spitzte den Bleistift an. Motiv gesucht, auf Butterbrotpapier übertragen, durchpausen, auf die Zuckertüte legen und nachzeichnen. Acrylfarbe mischen und auftragen.

Schon mal versucht, ein weißes Einhorn auf eine weiße Zuckertüte zu malen? Das Schäfchen hatte ein solches noch nicht getan und war ratlos. Letztlich ist aber doch was dabei herausgekommen. Und auch wenn sich des Schäfchens Pinsel arg gegen rosa Bäume sträubte: das Lämmchen hatte einen rosa Wald bestellt und sollte den auch haben.

Dem großen Lämmchen gefällt das Werk sehr. Der Widder findet es auch gelungen. Das Einschulungslämmchen hat es selbstverfreilich noch nicht gesehen.

Inzwischen ist die Zuckertüte fast fertig gefüllt. Ein bisschen Volumenfüllmasse fehlt noch. Da schaut die Tante noch, ob sie nicht ein schönes Plüscheinhorn bekommt. Sonst muss das Schäfchen am Donnerstag noch eins besorgen.

 

Schulmateriallisten

Dieses Jahr darf ich für 3 (in Worten: drei) Kinder Schulmaterialien kaufen. Die Lütte hat eine Liste von der Schule bekommen. Bücher bekommen durchsichtige Umschläge, die Farbe der Heftumschläge ist vorgegeben und angelehnt an die Farbe der Schulbücher. So ist Deutsch blau und Mathe rot. Ausserdem benötigen wir für Kunst einen Schuhkarton, in dem die ganzen Malutensilien aufbewahrt werden. Der verbleibt in der Schule. Alles in allem eine verständliche klare Einkaufsliste. Für die Hefte gibt es sogar die Liniaturangabe.

Die Mittlere hat auch eine Liste. Aufgelistet sind die einzelnen Fächer und dahinter das Material. Hefter, Hefte (teils ohne Liniaturangabe *seufz*) – zumindest übersichtlich ist es. Festgelegte Farben gibt es keine mehr.

Die Große hat keine Liste. Also bat ich sie, ihre Schulsachen durchzusehen und mir aufzuschreiben, was sie braucht. Perfektionistisch wie sie ist, gab es eine exakte Liste …

Ganz glücklich war ich mit der nicht, das sah doch sehr wenig aus. Eine Nachfrage bei der Schulsekretärin ergab, das die anderen 7. Klassen, die jetzt eingeschult werden, die Materiallisten wohl bei der ersten Elternversammlung bekommen haben. Sonst weiß sie nix. Eine Anfrage bei der Klassenlehrerin der LuBK ergab, dass es keine solche Liste für die 7. Klasse gibt. Wir wären mit Heftern für jedes Fach gut beraten. Ähm ja … aber WELCHE Fächer? Die Bücherliste bringt mich nicht weiter, da steht kaum was drauf. Letztlich haben wir jetzt einen alten Vertretungsplan genommen und alles rausgeschrieben, was die 7. so an Fächern hatte. Ich ahne/fürchte aber, das ich die ersten zwei Schulwochen ständig einkaufen gehen werde, weil garantiert jedem Lehrer nach Schulbeginn einfällt, das er dieses und jenes noch haben mag. Ich hab ja sonst auch nix zu tun.