Kindheitserinnerungen und Pläne

Da stehen sie. Abwartend, zu Grüppchen formiert. Man sieht ihnen ihr Alter mehr oder weniger an. Ein kleiner Schatz, eine kleine Erinnerung für den geliebten Widder. Besitztümer einer Frau, die ich nicht mehr kennengelernt habe, von der aber ab und an (und viel zu selten) erzählt wird. Eine Frau, die ich ganz sicher gemocht hätte. Aber sie starb, als meine Liebe zum Widder noch ganz jung und frisch war.

Seit ein paar Tagen finden Schätze aus ihrem Leben den Weg in unser Haus. Opa sortiert seine Schränke. Was er nicht wegwerfen mag, verteilt er an seine Kinder. So kamen unter anderem die Figuren zu uns. Abgegriffen, unvollständig und doch lösen sie in mir einen emotionalen Schub aus. Und während ich noch versuche im Alltag Zeit für mich zu bekommen, schleicht sich in meinen Kopf das nächste Projekt. Bis meine Hände dafür Zeit haben, stehen sie auf dem Tisch. Als Mahnung fürs Zeit nehmen. Für mich, für die Kinder, für Projekte und Hobbys.

Es geht voran. Nur langsam, aber stetig. Der Alltag ist wieder da, die Balance zwischen Job, Familie, Haushalt und Hobby ist noch nicht stabil. Dazwischen Chaos dank defekter Waschmaschine inkl. Wischaktion und Dienstreisen des geliebten Widder.

Zwei Wochenenden haben wir in eine spontane Aktion „mach alt wieder schön“ für eine schlichte Holzkommode gesteckt: abschleifen, nachschleifen, polieren. Sie beherbergt jetzt den Schallplattenspieler und die Platten. Den Vorverstärker und die Anbindung an die Anlage bauen wir noch fest ein. Und dank untergebauter Parkettrollen ist das schöne Teil ganz wunderbar im Wohnzimmer bewegbar.

Da auch die Kinder ihre Zeiten brauchen und haben sollen, bleibt somit leider die Nadelarbeit immer wieder liegen.

Aber das Ende ist nah. Den Rand mache ich mit größeren Kreuzen und dann nur noch bügeln und ab in die Post.

Christbaumspitzen

Feierabend. Es ist trocken, wenn auch kalt. Ideales Wetter für den inzwischen schon zur Gewohnheit gewordenen Fußweg vom Büro zur Straßenbahn. 20 Minuten laufen und frische Luft schnappen. Ich komme an Weihnachtsbäumen vorbei, die auf den Gehwegen oder an Mülltonnenplätzen liegen und auf ihre Abholung warten. Vorbei ist ihr Leben in der warmen Stube. Vorbei die Zeit, wo sie mit Lichtern und Kugeln behängt Freude schenkten. Ein Lächeln huscht in mein Gesicht, als ich an den Bäumen vorbeilaufe. Dreien fehlt ihre Baumspitze, stattdessen ist ein frischer und fast sauberer Schnitt zu sehen. Mein Blick fällt hinunter auf meine Hand, die sich um drei bereits grob in ihre zukünftige Form gestutzte Christbaumspitzen gelegt hat. Heute morgen habe ich sie geschnitten und im Büro in den Schrank gelegt. Der duftet jetzt nach Tanne.

Daheim werden sich die drei zu der einen von gestern gesellen. Und in den nächsten Tagen werden sie mittels Schnitzmesser und Schleifpapier bearbeitet. Die Idee ist nicht neu und auch nicht von mir. Im letzten Jahr scheiterte ein Nachmachen meinerseits im Umzugsstress. Dieses Mal also auf ein Neues. Mindestens zwei Quirle sollen bei rausspringen, für eine Spitze habe ich andere Pläne …

 

Nadelsucht

Ich hänge wieder an der Nadel und weil ein Mal quasi kein Mal ist und überhaupt … mache ich das aktuell gleich dreifach.

Hängematte eins für den Monchichi ist fertig gestrickt, die zweite auf den Nadeln. Die Farben hat die Jüngste ausgesucht, die Wolle ist gewöhnungsbedürftig aber händelbar. Ein liebes junges Mädchen bekommt ein Lesezeichen mit Delfin, auf Leinen gestickt mit Minikreuzchen. Und dann ist da ja noch das angefangene Projekt, das den Startschuss für die Rückfälligkeit in die Nadelsucht gab und langsam voranschreitet aber aktuell hinter den anderen beiden zurücksteht.

Nicht zu vergessen die Nähprojekte in meinem Kopf und das mir, wo ich ja außer geraden Nähten nicht viel Erfahrung an der Maschine habe.

Und weil es so schön nadelt … habe ich heute eine Weihnachtsbaumspitze mit heimgenommen aus der großen Stadt, die dieser Tage ihre Nadeln verlieren wird.

Urlaubszeit …

Weihnachten mit den Patenkindern, mit strahlenden und lachenden Jungen und Mädchen unterm Weihnachtsbaum. Faule Tage mit ausschlafen, völlig aus dem Takt gekommenen Essenszeiten, Spieleabende mit den Kindern. Kinderzimmerumgestaltung mit neuen alten Möbeln, Lesen und Faulenzen. Silvester mit Freunden.

Und während der geliebte Widder mit der Jüngsten draußen traditionell die Steaks und Würstchen auf den Grill legt, füttere ich im Wohnzimmer den Kamin für ein gemütlich kuscheliges Abendessen und hänge endlich nach langer Abstinzenz wieder an der Nadel.

Adventsbasteleien, die zweite

Meine Mittlere durfte sich in der Schule kreativ entfalten und da bei uns Heiligabend der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, sah sie keine Veranlassung, ihre bis dahin verborgen zu halten. Also durften wir gleich auspacken.

 

Es gab eine Weihnachtskarte: eine wunderschöne Bastelei aus Papier und Tonkarton. Die Karte selbst ist Tonkarton. Die Bäume und ihre Grundflächen sind aus farbigem dünnen Papier ausgeschnitten und übereinander auf die Karte geklebt.

 

Außerdem dürfen wir uns über eine wunderbare Filzkugel freuen. Grundlage ist eine Styroporkugel, die mit Filz – in unserem Fall in gelb – überzogen und verfilzt wird. Mit silbernem Faden dekorativ umbunden und mit Sternen als Applikationen verschönt ergibt sich ein toller Baumschmuck.

Adventsbasteleien

In diesem Jahr beteilige ich mich wieder in unserem Forum am Alternativwichteln. Das funktioniert so, dass jeder Wichtel seinem Wichtelkind etwas Selbstgemachtes anstatt einem gekauften Geschenk zukommen lässt. Zusätzlich spendet er einen Betrag der freien Wahl für einen guten Zweck, den wir vorher bestimmt bzw. ausgewählt haben. Also hieß es nun basteln …

Teil eins ist was ganz schlichtes einfaches, zugleich ist es ein Proof of Concept. 😉 Große Tücke daran war, das ich so kleine Pompons nicht ranbekam. Guter Rat war teuer. Letztendlich habe ich eine Art Bordüre mit Bommeln gekauft und letztere einfach abgeschnitten.

Teil zwei ergab sich eher spontan auf der Weihnachtsfeier des Kindergartens. Die neue Erzieherin hatte etwas mitgebracht, was sowohl die Jüngste als auch mich total faszinierte. Also bastelte das Kind … und Mama nahm kurzentschlossen einmal Material für ein eigenes Püppchen mit heim, um das Alternativwichtelpäckchen zu ergänzen.

Nachteil der Aktion: Ich find die Püppchen so knuffig, das ich gern den Laden aufsuchen würde, der das Material dafür vorrätig hat. 😉

Nur noch 5 Tage …

… dann hängen bei uns die Adventskalender, die es noch zu füllen gilt. Die Kinder sind schon zappelig, zumal die Mittlere zum Geburtstag einen extra Adventskalender von Lego friends bekommen hat. Man zählt im Hause Schäfchen also die Tage, bis es endlich Dezember ist.

Das reale Leben hat mich momentan so sehr im Griff, das ich abends nur noch ins Bett falle. Den Adventsbasar am Wochenende werde ich ausfallen lassen, mindestens den Teil als Verkäuferin. Mir sind grad Familienzeiten wichtiger. Wie das aber bei mir so ist: wenn ich extrem gestresst bin und mich nach meinem tiefen dunklen Loch zum Verkriechen sehne, dann suche ich mir was fürs Herz.

Und so sieht das Resultat des letzten Tiefs meinerseits aus:

Der Adventskalender ist allerdings nicht für die Kinder. Ich freu mich, das er fertig ist. Ich durfte mir dieses Jahr einen kaufen. Keine Schoki, kein Schnüffelwasser … schöne Bilder mit hoffentlich guten Sprüchen und Weisheiten für ein paar Minuten Auszeit pro Tag. Ziel ist, das jeweilige Tagesblatt mit einem Kaffee oder Cappuccino zu genießen. Mal sehen, ob man mich lässt. 😉

Es ist vollbracht!

Als das Projekt „Püppchen nähen“ endlich lief, kam der Alltag. Und mit ihm das kontinuierliche Fehlen der physikalischen Einheit t, die für dieses Projekt einfach notwendig ist. Und wenn t mal da war, dann war der körperliche Müdigkeitsfaktor zu hoch, um die Nadel noch gerade führen zu können. Hinzu kamen (freiwillige) Nachmittagsarbeit in Form von Homeoffice ausserhalb der Arbeitszeiten und Besuch eines Freundes. Beides wichtig.

Aber nun ist es vollbracht. Das Püppchen ist fertig und mit ihm das ganze kleine Päckchen für die noch einmal frischgebackenen Eltern. Bleibt zu hoffen, dass es ihnen gefällt.

Im Hause Schäfchen kam das Püppchen gut an, die Jüngste bat mich, ihr auch eines zu nähen. Nun ja, der Winter wird lang sein, da findet sich dann hoffentlich Zeit dafür. Fürs erste stehen andere Dinge auf der Prioritätenliste ganz oben, die dringend erledigt werden müssen.

Ein letztes Wort zum Püppchen: Ich habe vor Jahren einmal einen Puppennähworkshop mitgemacht, bei dem ich Puppen mit Armen und Beinen für die damals schon geborenen Lämmchen nähte. Es blieb nicht bei den beiden Puppen. Insofern fiel es mir leicht, den Kopf dieses Kuschelpüppchens zu machen. Die Idee stammt aber aus der kreativen Feder von Farbenmix und ist dort als FreeBook erhältlich.

Püppchenprojekt mit Hindernissen

Es fing so gut an: Material war ausreichend vorhanden. Es fand sich eine Stoffkombination, die mir zusagte. Der Kopf gelang auf Anhieb, obwohl der letzte doch einige Jahre her ist.

Aber dann ging es los:

Um den Stoff zusammenzunähen, holte ich die Nähmaschine aus der Garage, wo sie seit dem Umzug auf einen Platz wartet. Aber ach, wo war denn das Fußpedal? Früher lag das immer unter der Haube. Zum Umzug müssen wir es woanders hingepackt haben, damit es nicht runterfällt. Nur wohin? Eine Woche suchen – nichts. Der Widder fand es dann am Samstag, als er ganz was anderes suchte. An einer Stelle, wo ich nie gesucht hätte. Nun ja …

Also fix die passenden Fäden rein und losgenäht. Naht eins war super. Bei Naht zwei verhaspelte sich ständig der Faden, ich war genervt, wütend und legte alles weg. Der Widder legte Hand an die Maschine – am nächsten Tag konnte ich super nähen. Genau so lange, bis mir auffiel, dass sich der eine Stoff total verkräuselte beim Nähen, das geplante Quadrat war völlig verzogen. *arrrggggl* Alles zurück auf Anfang, neuen zweiten Stoff suchen. Neu zuschneiden. Und dann wieder loslegen.

Seitdem geht es. Der Puppenkopf ist angenäht, die Abreißprobe war zufriedenstellend. Das hält. Nun nur noch die Mütze und ein Halstuch und fertig ist das Babygeschenk.