mein Tuchprojekt

Nachdem ich nun wochenlang um das wunderschöne Wollknäuel von „Zauberball“ rumgeschlichen bin, habe ich dieser Tage erst all meinen Mut und dann Strickanleitung, Wolle und Nadeln zusammengesammelt. Ich habe angefangen, das Tuch „Easy“ nach Martina Behms Anleitung zu stricken.

Jeder Strickfreund wird den Kopf schütteln über meine Angst, immerhin ist da nicht viel dran – theoretisch. Viele rechte und ein paar linke Maschen, zunehmen, abnehmen. Kinderkram für jeden, der oft die Nadeln klappern lässt. Eine Herausforderung für mich, die bislang außer rechteckigen Werken mit rechts und links gestrickt nichts weiter gemacht hat.

Und nun sitze ich da und staune, wie das Dreieck wächst und wächst und tatsächlich mit so einfachen Schritten eine Form bekommt. Ok, ich hab das Erklärvideo zum Zunehmen der Maschen dreimal sehen müssen. Aber ich glaub, jetzt hab ich es.

Ich liebe blau, keine Frage. Meine absolute Lieblingsfarbe. Aber ich freue mich schon wie ein kleines Kind auf gelb und orange und rot. Bis dahin habe ich aber noch ein paar Reihen vor mir.

Und damit hüpfe ich heute wieder zum Creadienstag.

Holz vor der Hütten

Eine Woche vor Weihnachten gab es bei uns die erste große Bescherung. Riesig war sie und schwer. Verpackt in einem Container mit 12 Kubikmeter Fassungsvermögen.

Eine Kiefer. Gut 100 Jahre hatte sie auf dem Buckel (es hat sich jemand den Spaß gemacht, Baumringe zu zählen), aber ihre Zeit war gekommen, da sie gehen musste. Fäule und Mangelversorgung waren ihr Todesurteil. Bei uns bekommt sie nun noch einen zweiten Sinn – als Kaminholz.

Doch bevor das Wohnzimmer wohlig warm werden kann, sind noch ein paar Stunden Arbeit angesagt. Mit Spaltaxt und Spalthammer rücken wir den dicken Scheiben zu Leibe, für das kleinere tut es die Kettensäge. Geplant waren arbeitsreiche Weihnachtsferien. Geschafft haben wir zu dritt bisher drei Tage. Denn pünktlich zur Lieferung legte mich ein Infekt mit Schüttelfrost über 4 Tage, Husten und Nasennebenhöhlenentzündung völlig lahm. Und auch nachdem das gefühlt Schlimmste vorbei war, ging der Genesungsprozess schleppender voran, als ich es gewohnt bin. Vom Husten habe ich bis heute was …

Ein paar Scheiben liegen noch, doch das Gröbste ist weggearbeitet und aufgestapelt. Bei uns und beim tatkräftig mithelfendem Freund selbstverständlich auch.

Sonntag

Sonntagsspaziergang mit Kindern und Hunden im Wald. Die Jüngste hat den Sammelkorb mit. Sie spekuliert darauf, Blätter und vielleicht noch Kastanien und Eicheln zu sammeln.

Heim kommen wir mit 6 Maronen, ein paar gelben und braunen Blättern, einem kleinen Zweig und einem leeren Weinbergschneckenhaus.

Von den sechs Maronen bleiben beim Putzen fast fünf als verwertbar übrig. Sie trocknen jetzt und wandern dann in den Wintervorrat. Das Schneckenhaus ist im Lavendeltopf vor der Haustür als Deko eingezogen. Der Rest liegt in den Händen des sammelwütigen Kindes.

Außerdem haben wir das Wendebuch aus dem Regal geholt. Denn die Frage der Jüngsten „Warum haben die eine Mauer gebaut?“ konnten wir nicht im Raum stehen lassen, aber spontan auch nicht erstklässlergerecht beantworten. Erstaunlich, wie sie die Zusammenhänge für sich schnell findet, wie sie Ausführungen folgerichtig ergänzt. Wie sie sich Gedanken macht. Und Papas kleinen Schatz in Form von Betonsplittern der Berliner Mauer haben wir zufällig erst dieser Tage beim Ausräumen von Umzugsaltlasten gefunden. Der setzte dann das i-Tüpfelchen auf den kleinen Geschichtsexkurs.

Ge …

… strickt habe ich in den letzten Tagen. Kaum zu glauben, dass ich bei meinem aktuellen Tagespensum überhaupt dazu komme. Aber komischerweise habe ich gerade jetzt sowas wie Lust dazu und nehme mir die Zeit. Kleine Fingerübungen sind es. Bettlaken, Bettdecken, Kissen fürs Puppenhaus.

 

 

…strichen habe ich auch. Die ersten Bretter für die Werkstatt. Geschützt und wetterunabhängig in der Garage. Viel spannender war die Frage ob  ich die Wandpfosten draußen noch gestrichen bekomme. Klappte aber dank gut gelauntem Petrus! *freu* Nun kann es an den Wandaufbau gehen.

 

 

… schleppt und gestapelt haben wir am Wochenende Feldsteine. Dank meines Schwagers ist mein Garten um einen wackligen Zwischenzaun ärmer und um stabile Gabionen als Trennung reicher. Da kommen aber noch einige Anhängerfüllungen Steine auf uns zu, bis die voll sind.

Creadienstag? Chaosdienstag!

Meinen gestrigen Creadienstag kann ich inzwischen mit einem Schmunzeln betrachten. Obwohl es zwischenzeitlich nicht so aussah, als hätte ich heute die Kraft dazu.

Alles fing vielversprechend an. Entspanntes Tiere füttern als Urlaubsservice, ohne das der dort wohnende Wachhund vor überschwenglicher Freude mir die Arbeitssachen verschmutzt (8 km). Staufreies ins Büro kommen (48 km), ruhiger Alltag mit Schmunzeleinlagen, staufreies Heimfahren. Die Jüngste aus der Schule holen (42 km), kurzer Plausch mit der Horterzieherin, Brötchenfang für hungrige Erstklässler, dann Geigenstunde (23 km). Ich vergesse die Noten im Auto, muss also noch mal los (500 m), als die Jüngste die neue Geige testet. Kann passieren.

Danach Geld holen (13 km), Pakete bei der Post abgeben, einkaufen. Feststellen, das man in der Poststelle vergessen hat, nach Müllsäcken der Abfallwirtschaft zu fragen. Zurück zur Post, Säcke erwerben, da die heimische Mülltonne übervoll ist und beim letzten Abholen vergessen wurde rauszustellen. Nächste Woche neue Chance.

Für die avisierte Probestunde Klavier sind wir zu früh, doch das Kindelein muss mal dringend. Also ab zum Pfarrhaus, wo wir mit der Klavierlehrerin verabredet sind. Dann warten. Feststellen, das die zweite interessierte Schülerin bekannt ist. Probestunde für die Großen, die jeweils kleinen Schwestern spielen derweil mit Construc-Baukästen. Nein, da fehlt kein „t“, die hießen so. Vero Construc, made in DDR. Weils so Spaß machte, durfte die Lütte die zwei mit Elektronikzubehör behalten. Die waren als aussortiert im Kofferraum der anderen Mama.

Ende der Probestunde, fühlte sich gut an. Schnell heim (5 km), Hunger! Was ich vergesse: Hundefutter auf dem Heimweg besorgen. Abendessen für die Kinder ist dran. Der Teig für Ofenpfannkuchen ist fix fertig … aber später fällt mir auf, das ich die Eier vergessen habe. Eins der Bleche kann ich unter „nicht essbar“ verbuchen, das andere wird komischerweise was. Hackfleisch für Bouletten und gefüllte Zucchini ist theoretisch auch schnell gemacht, praktisch entpuppt sich mein Semmelmehl als verseucht: Lebensmittelmotten. Also schnell Toast einweichen. Aber zwischen drei Kindern, die was fordern, kochen und wegzuwerfenden Semmelbröseln ist mein Limit erreicht. Den eigentlich geplanten Chor sag ich ab. Als dessen reguläre Probe anfängt, ist bei uns noch nicht mal das Essen fertig. Obendrein kommen noch zwei zu hütende Kinder von Freunden, pflegeleicht und unkompliziert. Aber sie bringen halt doch die regulären Abläufe noch etwas mehr durcheinander.

Als meine drei im Bett sind, bin ich platt. So platt, dass ich mich vom pubertären Gastkind zum Anmachen des Fernsehers (der läuft hier fast nie) und zu „In aller Freundschaft“ überreden lasse. Au Backe!

Creadienstag

Ich hatte mir fest vorgenommen, wenigstens einen Urlaubsdienstag echt kreativ zu sein. Aber ach, oh weh und oh Graus …

Das Streichen von Brettern kann man nun wahrlich nicht als kreativ bezeichnen. Wobei: das Spritzmuster auf dem Oberteil und auf dem Schäfchen selbst könnte als solches durchgehen. Der Sinn und Zweck hinter der Arbeit ist auch wenig kreativ, der geht eher Richtung Tierschutz. Die Bretter werden der Sichtschutz vom Kaninchenauslauf für den Nachbarshund, der immer arg geschimpft wird.

Abseits des Pinsels wartete der Spaten. Das körperlich herausfordernde aber ebenso unkreative Wegschippen und Wegklopfen eines sehr lehmlastigen Bodens zur Vorbereitung eines Fundamentes füllte den Tag gut aus. Vom eigenen Körper ausgebremst musste das Schäfchen aber immer mal Pausen einlegen, in denen es dann Lasur verteilte.

Das Fundament werden wir diese Woche wohl eher nicht mehr gießen. Das Wochenende steht im Zeichen der Einschulung. Aber hoffentlich bald wird der Boden meiner Werkstatt gegossen und ausgehärtet sein. Dann kommen die Wände, die Tür, die Einrichtung.

Meine Holzwerkstatt … da freu ich mich diebisch drauf. Ob der Bau derselben als Kreativprojekt für den Creadienstag ausreicht? Na ja, passender als das meditative Suppengrün schnippeln am Abend dürfte es sein.

Aber halt: das Podest für das Baumhaus, das den Kindern nun endlich nach einem Jahr den Weg in selbiges ermöglicht, kann durchaus als Kreativprojekt gewertet werden. Eine Strickleiter für den Aufgang, die Option zu einer Holzleiter ist da. Die Rutsche steht nun auch. Im Baumhaus stehen inzwischen die Sitzmöbel. Und der Fallschutz ist absichtlich in Strahlenform angeordnet – Wunschfarbe fürs Streichen ist gelb.

Doch das Podest steht schon seit Sonntag.

Und plötzlich purzelt sie mir vor die Füße: die echte Kreativzeit. Zwischen Abendessen kochen und Kinder betüdeln bekommt die erste Küchenregal-Kiste endlich ihren letzten Schliff mit Tafelfolie. Damit ist der Prototyp fertig und einziehen durfte er auch gleich. Hoffentlich muss die Kiste nicht lange allein bleiben.

Sommerferien!

Endlich, der letzte Schultag ist da. Heute bekommen die großen Lämmchen ihre Zeugnisse. Und für das jüngste Lämmchen beginnt der Countdown zur Einschulung. Ich gestehe, das ich heute drei rote Kreuze mache. Vor den Sommerferien und vor Weihnachten meinen alle, sie müssten noch dringend diesen oder jenen Termin machen. Und so laufen wir seit einer Woche auf 200 %, teilweise mit zwei bis drei Terminen pro Tag. Meine Kreativzeit ist bei Null.

Drei Schuljahresabschlußvorspiele (die Mittlere wollte diesmal nicht mitmachen) an drei unterschiedlichen Orten zu netterweise unterschiedlichen Zeiten, Kieferorthopäde (wollte die Spange noch setzen, ist dann drei Wochen im Urlaub), Mitarbeitersitzung, Firmenevent, eine von mir durchgeführte Klassenleiterstunde, Schuljahresabschlussfeier, Kindergeburtstag – das waren meine letzten sieben Tage. Nicht zu vergessen der reguläre Alltag einer teilzeitberufstätigen Mutter zwischen Büro und Haushalt.

Ich bin müde, erschöpft. Das Patenkind wartet seit Tagen aufs Geburtstagspäckchen, andere Päckchen müssen auch verschickt werden. Der Nachbar bat gestern nett um Unkrautentfernung am Zaun (das Mistzeug versteckt sich hinter der Hecke, ich habs nicht gesehen …). Die Geburtstagsgeschenke fürs große Lämmchen müssen auch noch vorbereitet werden. Abgesehen von der noch nicht bemalten Schultüte, den zu besorgenden Arbeitsmaterialien fürs nächste Schuljahr, dem wartenden Garten, der zu erledigenden Urlaubsplanung (welche hauptsächlich eine Bauplanung ist) …

 

Einladen zur Einschulung

Das Früchtemüsli war leer. Ein unhaltbarer Zustand! Unerhört! Gut das das große Lämmchen auf Klassenfahrt ist, sonst müsste es verhungern. Den durch diesen Engpass notwendigen Einkauf verband ich mit einem Abstecher in die Drogerie, Abteilung Fotodruck. In meinem Kopf hatte sich schon vor Tagen eine Idee für die Einschulungseinladung der Jüngsten gebildet, die ersten Schritte zur Umsetzung waren getan. Geduldig wartete ich, bis er die Bilder des USB-Sticks eingelesen hatte. Leicht gereizt reagierte ich auf das doch extrem schwerfällig reagierende Touchfeld zum Erhöhen der Anzahl der zu druckenden Fotos. Zufrieden betrachtete ich das Ergebnis und zahlte.

Inzwischen sind alle Einladungen ausgeschnitten, der Text steht und muss nun noch aufgeklebt werden. Dann ab in den Umschlag, beschriften und los.

Und weil ich zwischen Elternversammlungen, Mobbingrecherchen und zu kurzen Nächten sonst nichts kreatives geschafft habe, gehe ich nur mit dieser Kleinigkeit zum Creadienstag.