Sonntag

Sonntagsspaziergang mit Kindern und Hunden im Wald. Die Jüngste hat den Sammelkorb mit. Sie spekuliert darauf, Blätter und vielleicht noch Kastanien und Eicheln zu sammeln.

Heim kommen wir mit 6 Maronen, ein paar gelben und braunen Blättern, einem kleinen Zweig und einem leeren Weinbergschneckenhaus.

Von den sechs Maronen bleiben beim Putzen fast fünf als verwertbar übrig. Sie trocknen jetzt und wandern dann in den Wintervorrat. Das Schneckenhaus ist im Lavendeltopf vor der Haustür als Deko eingezogen. Der Rest liegt in den Händen des sammelwütigen Kindes.

Außerdem haben wir das Wendebuch aus dem Regal geholt. Denn die Frage der Jüngsten „Warum haben die eine Mauer gebaut?“ konnten wir nicht im Raum stehen lassen, aber spontan auch nicht erstklässlergerecht beantworten. Erstaunlich, wie sie die Zusammenhänge für sich schnell findet, wie sie Ausführungen folgerichtig ergänzt. Wie sie sich Gedanken macht. Und Papas kleinen Schatz in Form von Betonsplittern der Berliner Mauer haben wir zufällig erst dieser Tage beim Ausräumen von Umzugsaltlasten gefunden. Der setzte dann das i-Tüpfelchen auf den kleinen Geschichtsexkurs.

 

Mein heutiger Creadienstag steht im Zeichen eines Geburtstages. Der 58. wäre es gewesen. Seit 14 Jahren stelle ich an dem Tag Blumen auf ein Grab oder lege ein Gesteck ab, je nach Wetterlage. Heute waren es Blumen,

Die Beschriftung des Grabsteines beginnt zu verblassen. Ich habe es mit Schrecken gesehen. 14 Jahre, fast 15 ist es her.

Happy Birthday, lieber Papa.

 

Meine Gemütsstimmung berücksichtigend fällt daher der Creadienstag im Bereich Kreativität eher leise aus. Die Finger durften sich betätigen und waren kreativ … im Erwischen der falschen Tasten und Töne.

 

Und es gibt natürlich auch ein neues kleines Projekt. Wir brauchen für Übersichtlichkeit und Co. nämlich ein Schlüsselbrett. Das Schubfach ist keine Dauerlösung. Und da lachte mich das alte Brett an, das ich letztens bei meinem Schwager mitgenommen habe als Rohmaterial für „wenn ich mal was nettes suche“. Ich habe es eingekürzt und den Schnitt dem Schwung der oberen Kante angepasst. Nun abschleifen, ggf. lackieren, Haken ran, fertig.

Herbst

Es ist Dienstag. Creadienstag. Den habe ich in den letzten Wochen schlicht versäumt. Heute startete er mit einem Kinderarztbesuch. Und wie hält man ein frischgebackenes Schulkind, das krankgeschrieben ist aber nicht merklich krank, bei Laune? Das meinige, dessen Krankheit weniger schlimm als vielmehr lästig für alle Beteiligten ist, lässt sich gern auf Kreatives ein.

Und nachdem es gestern mit dem Hort einen Herbstspaziergang gemacht hat, zu dem es ein Körbchen und ein rotes Kopftuch mitführte, war das Kindelein im Besitz von Herbstblättern, Kienäpfeln und einer einzigen Kastanie.

Mama spendierte Nadel und Faden und schon entstand eine hübsche Blätterkette.

 

 

Währenddessen wird hier lackiert, geschliffen und nochmals lackiert. Endlich bekommt unser Haus ein stilechtes Namesschild. Bisher musste unsere Klingel auf ein solches verzichten. Das Rohmaterial liegt seit Monaten, jetzt juckte es mich in den Fingern es endlich zu verbasteln.

 

Und dank des letzten Creadienstags, den ich zumindest nachgelesen habe, üben sich meine Finger weiter mit den Stricknadeln und Fingerübungen durch Aufbrauchen von Restwolle. Denn hier liegt ein wunderschönes Wollknäuel, das verarbeitet werden will. Zu einem Tuch.

Und damit hüpfe ich nun zum Creadienstag und freu mich auf die anderen Beiträge dort.

Lebenszeichen

Ja, ich lebe noch. Ich bin hier an der Stelle nur leiser geworden. Das reale Leben hat mich fest in seiner Hand. Kinder, Haus und Garten, Arbeit, Ehrenamt, ein Nebenjob … und mein Tag hat einfach nur 24 Stunden. Deutlich zu wenig, manchmal.

Ich bin nicht ganz untätig, aber doch sehr ausgebremst. Im Garten geht es langsam voran, am Werkstattbau auch. Alles hat und alles braucht seine Zeit.

Aber ich habe ein neues „Spielzeug“, ein Mitbringsel vom Töpfermarkt. Wunderbar und wunderschön. Es führte dazu, das ich nicht nur mit ihm spiele sondern auch meine alte Blockflöte und die Noten von barocken Tänzen abgestaubt habe. Deutlich spürbar fehlt mir die Übung im Noten lesen. Ausserdem habe ich ganz viele mir unbekannte Griffe für die Blockflöte gefunden, die natürlich erlernt werden müssen. Grad im Hinblick auf die Tänze.

Gestickt hab ich auch wieder. Nicht viel. Immer mal ein bisschen. Es wird noch eine Weile dauern, bis das Bild fertig ist. 

Passend zum Herbst habe ich auch gebastelt. Gesehen habe ich die Idee auf einem der Blogs aus dem Creadienstag. Allerdings ist mein Material aus keinem Buch, das bring ich dann doch (noch) nicht übers Herz. Ich hab dafür einfach ein doppelt vorhandenes Exemplar meines Lieblings-Wirtschaftsmagazins genommen. Nee, nicht stöhnen! Ich les das echt gern, es ist nicht so trocken wie manches andere und vor allem ist es nicht schneller inaktuell als ich es lese.

Das Herbstlaub und die Pilze bekommen nun noch jeweils eine Schnur und dann hoffe ich, einen schönen Ast draußen zu finden, der damit dekoriert werden kann.

Gestern vor 13 Jahren
oder 156 Monaten
oder 678 Wochen und 2 Tagen
oder 4748 Tagen

habe ich „ja“ gesagt. „Ja“ zu dem Mann, der der Vater meiner Kinder ist. Der zu dem Zeitpunkt schon 6 Jahre lang mein Herz besaß. Und der es bis heute versteht, mich immer wieder zu überraschen.

Plötzlich steht er da, mit dem Saxophon in der Hand, den Notenständer vor sich und die Begleit-CD startklar … und entlockt dem Instrument die Töne zu Phil Collins „Another day in paradise“. Unser gemeinsam ausgesuchtes Lied aus der standesamtlichen Trauung. Verräterisches Glitzern in meinen Augen.

Kreativzeit in Aussicht

Nachdem handarbeitstechnisch gerade gar nichts läuft, weil die wenige freie Zeit in den Garten oder den Haushalt fließt, zeichnet sich ein Lichtstrahl am Horizont ab. Das mittlere Lämmchen will einen in diesem Jahr vom Papa in der Schule angebotenen Nachmittagskurs besuchen. Dabei bleibt die Christenlehre auf der Strecke, die parallel dazu läuft.

Nun kam das jüngste Lämmchen hinzu und sagte „Christenlehre mag ich machen, aber nur mit H.!“ Ähm, ja. Das ist die andere Kirchengemeinde. Unproblematisch, im Prinzip darf sie. Das mittlere Lämmchen sprang auf den Zug auf und sagte, sie könne das ja dann auch machen, weil anderer Tag und dann könnten sie ja gemeinsam mit dem Bus da hin und ich hol sie nur ab. Guter Plan! Haken: Die Jüngste hat jetzt vorher Musikschule, ich muss sie also auch abliefern. Und was mach ich dann die 1 1/2 Stunden? Heimfahren lohnt kaum bei 15 Minuten Fahrzeit pro Richtung. Wirtschaftlich wäre es sogar ein k.o.-Kriterium.

Aber halt! Sticken und häkeln und stricken kann man überall. Und wenn ich den Minilaptop überredet bekomme, das sein (sehr kleiner) Akku die Zeit durchhält, kann ich sogar am Kinderbuch weiterschreiben. Das hätte Charme. Und bei dem Gedanken daran schleicht sich doch ein Lächeln auf mein Gesicht.

Bodenplatte

Wenns fertig ist, dann hat das Schäfchen eine Kreativwerkstatt. Hauptsächlich für Holzarbeiten, deren Schleifstaub im Wohnbereich einfach nur nervig ist. Und immer ist halt doch kein Wetter, um es einfach draußen zu machen.

8 1/2 Säcke Zement, eine nicht gezählte Anzahl Schubkarren voller Sand, ein paar Liter Wasser und jede Menge Kraft haben wir am Samstag eingesetzt, um die Bodenplatte zu gießen. Unsere Schalung bildeten wie beim der anderen Seite (die jetzt Hasenstall ist) alte Pflastersteine. Die wurden mit einbetoniert und bleiben einfach liegen. Nun ist der Boden meiner Werkstatt fertig.

Aber: so schön wie auf dem obigen Bild wird er nie mehr sein. Und das liegt nicht an den dort zukünftig fallenden Hobelspänen und dem Schleifstaub. Nein. Eines der Lämmchen hat es geschafft, unbemerkt von uns allen am Abend einmal quer über den frischen Beton zu laufen. Wir wissen, wem die Stiefel gehören, die in die Abdrücke passen. Aber natürlich war es keiner. Und weil keiner was gesagt hat, ist der Beton inzwischen gut abgebunden und die Fußstapfen auf ewig sichtbar.

Die erste Schulwoche

Nun ist er da, der letzte Tag der ersten Schulwoche. Bei der Großen hat sich die Stundenanzahl erwartungsgemäß erhöht. Bei der Mittleren überrascht mich, das sie mehr Stunden hat als die Große damals auf dem Gymnasium im selben Schuljahr. Und selbst die Jüngste hat einen Tag mit 5 Stunden dabei.

Die Große hat fürs erste kein Spanisch, weil die Spanischlehrerin aus ihrem Auslandshalbjahr nicht wiedergekommen und die Vertretung aus dem letzten Halbjahr in eine andere Schule gewechselt ist. Der Schulleiter tut mir leid, der jetzt ein Notfallprogramm austellen muss. Offenbar wusste keiner, das die Dame ohne Rückflug gebucht hat.

Für die Mittlere fällt der Besuch der Musikschule weg, weil die Lehrerin nur noch einen Tag die Woche an der Schule ist und das genau der ist, an dem die Mittlere langen Tag hat. Einen anderen Lehrer an einem anderen Tag kann die Schule nicht zur Verfügung stellen. Kulanterweise räumt man uns ein Sonderkündigungsrecht ein, sonst müssten wir bis Januar bezahlen ohne Unterricht zu bekommen.

Für die Jüngste ändert sich der Ort der Musikschule, ansonsten bleibt alles beim Alten. Ach nein: eine größere Geige bekommt sie. Die Achtel ist jetzt zu klein. „Ich bin ja jetzt auch ein Schulkind!“ Ansonsten hat sie sich schulintern im offenen Ganztag bei den Kursen Handarbeit, Zirkus, Leseratten und Basteln angemeldet. Da darf sie nach den Herbstferien starten. Die Auswahl überrascht mich nicht wirklich.

Kreativ waren die Woche auch nur die Kinder. Ich war mit Bücher einschlagen, Hausaufgabenheften kontrollieren, Wochenplänen erstellen und den Resten der Einschulung beschäftigt. Derweil erstellte die Mittlere Deckblätter für die Hefter (über den Sinn dieser Hausaufgabe grüble ich noch) und die Jüngste malte Mäuse mit Regenschirmen aus und den Regen dazu, in ihrem Fall gabs auch noch Schneeregen. *g*

Zuckertüte

Vor ein paar Tagen nach der Zuckertüte des jüngsten Lämmchens befragt, erwiderte das Schäfchen mit einem Anflug schwarzen Humors, dass das Lämmchen wohl das erste Kind sein wird, das mit einer schneeweißen Zuckertüte daherkommt. Der Widder ergänzte das dann um „da ist halt ein weißes Einhorn im Schneetreiben drauf“.

Nun wird schwarzer Humor zwar von manchem Zeitgenossen als lustig empfunden, andere mögen ihn aber so gar nicht. Außerdem sollte das Lämmchen glücklich sein. Und so ließ das Schäfchen den Haushalt Haushalt sein und spitzte den Bleistift an. Motiv gesucht, auf Butterbrotpapier übertragen, durchpausen, auf die Zuckertüte legen und nachzeichnen. Acrylfarbe mischen und auftragen.

Schon mal versucht, ein weißes Einhorn auf eine weiße Zuckertüte zu malen? Das Schäfchen hatte ein solches noch nicht getan und war ratlos. Letztlich ist aber doch was dabei herausgekommen. Und auch wenn sich des Schäfchens Pinsel arg gegen rosa Bäume sträubte: das Lämmchen hatte einen rosa Wald bestellt und sollte den auch haben.

Dem großen Lämmchen gefällt das Werk sehr. Der Widder findet es auch gelungen. Das Einschulungslämmchen hat es selbstverfreilich noch nicht gesehen.

Inzwischen ist die Zuckertüte fast fertig gefüllt. Ein bisschen Volumenfüllmasse fehlt noch. Da schaut die Tante noch, ob sie nicht ein schönes Plüscheinhorn bekommt. Sonst muss das Schäfchen am Donnerstag noch eins besorgen.