Kunstkarton

Schon die Große brauchte zur ersten Klasse einen Schuhkarton zur Aufbewahrung der Malsachen für den Kunstunterricht. Der Karton verblieb, versehen mit Namen, in der Schule. Zum Schuljahresende kam er mit heim, zum Auffrischen und Auffüllen. Der Mittleren erging es ebenso und nun trifft es die Jüngste.

Wie bei allen Kindern bin ich geneigt, den Karton zu verschönern. Etwas persönliches daraus zu machen, etwas nettes und nicht nur einen ollen Schuhkarton mitzugeben.

Die Große benötigte vor zwei Jahren zum Schulwechsel in die 5. auch noch mal einen. Lehnte aber eine Gestaltung strikt ab. Sie nimmt den so mit, beschloss sie. Auch nach mehrmaliger Nachfrage. Nun ja … Und wie ich dieser Tage dasitze und auf Wunsch der Jüngsten ihren Karton mit Zebramuster-Klebefolie verziere, beginnt das Pubertier unseres Hauses wütend zu schnauben. Wieso sie nur so einen blöden Karton hatte, wieso der für die Jüngste hübsch gemacht wird? Immer bekommen alle was schönes, nur sie nicht. Armes Kind. Ich hab sie dann darüber aufgeklärt, das sie eine Gestaltung vor zwei Jahren ablehnte. Nun braucht sie ihn nicht mehr. Zur 7. wird alles anders …

Und die Jüngste verzierte dann liebevoll mit der Mittleren den Zebramusterkarton mit Fußballdesign. Nun ja, über Geschmack kann man streiten …

 

Schulmateriallisten

Dieses Jahr darf ich für 3 (in Worten: drei) Kinder Schulmaterialien kaufen. Die Lütte hat eine Liste von der Schule bekommen. Bücher bekommen durchsichtige Umschläge, die Farbe der Heftumschläge ist vorgegeben und angelehnt an die Farbe der Schulbücher. So ist Deutsch blau und Mathe rot. Ausserdem benötigen wir für Kunst einen Schuhkarton, in dem die ganzen Malutensilien aufbewahrt werden. Der verbleibt in der Schule. Alles in allem eine verständliche klare Einkaufsliste. Für die Hefte gibt es sogar die Liniaturangabe.

Die Mittlere hat auch eine Liste. Aufgelistet sind die einzelnen Fächer und dahinter das Material. Hefter, Hefte (teils ohne Liniaturangabe *seufz*) – zumindest übersichtlich ist es. Festgelegte Farben gibt es keine mehr.

Die Große hat keine Liste. Also bat ich sie, ihre Schulsachen durchzusehen und mir aufzuschreiben, was sie braucht. Perfektionistisch wie sie ist, gab es eine exakte Liste …

Ganz glücklich war ich mit der nicht, das sah doch sehr wenig aus. Eine Nachfrage bei der Schulsekretärin ergab, das die anderen 7. Klassen, die jetzt eingeschult werden, die Materiallisten wohl bei der ersten Elternversammlung bekommen haben. Sonst weiß sie nix. Eine Anfrage bei der Klassenlehrerin der LuBK ergab, dass es keine solche Liste für die 7. Klasse gibt. Wir wären mit Heftern für jedes Fach gut beraten. Ähm ja … aber WELCHE Fächer? Die Bücherliste bringt mich nicht weiter, da steht kaum was drauf. Letztlich haben wir jetzt einen alten Vertretungsplan genommen und alles rausgeschrieben, was die 7. so an Fächern hatte. Ich ahne/fürchte aber, das ich die ersten zwei Schulwochen ständig einkaufen gehen werde, weil garantiert jedem Lehrer nach Schulbeginn einfällt, das er dieses und jenes noch haben mag. Ich hab ja sonst auch nix zu tun.

Schultütenfest

Von der Jüngsten heiß ersehnt, von der Mama gefürchtet, fand das unvermeidliche Schultütenfest statt. Mit Programm von den Kindern in der Kirche und anschließender Präsentation – liebevoll zusammengeschnitten aus den Fotos der vergangenen Jahre. Was waren die damals lütt!

Zum gemeinsamen Abendessen hatte jeder etwas beigetragen, so konnten wir reichlich essen und trinken. Danach gab es noch mal eine Vorführung der Vorschulkinder, die schon sehnsüchtig ihrer Zuckertüte entgegenfieberten. Selbige wird bei uns traditionell liebevoll persönlich von den Erzieherinnen gebastelt. Die der Jüngsten war gestaltet mit Noten und einer Geige. Außerdem wurden die Portfolioordner ausgeteilt und jedes Kind bekam zum Abschied eine CD mit der Präsentation. Wir Eltern hatten für die Erzieherinnen diesmal ein persönliches Entspannungsgeschenk: Jede bekam einen kleinen Blumentopf und einen Massagegutschein.

Da das Wetter der Kitaleiterin einen Strich durch die Rechnung machte, musste auf die draußen geplanten Spiele mit den Eltern verzichtet werden. Um den Stuhltanz kamen wir dennoch nicht drumrum, für den fand sich drinnen Platz. Und hey, das alte rostige Schäfchen hat es auf Platz 2 geschafft. *g*

Zum Abschluß wurden die Kinder symbolisch vor die Tür „gekarrt“.

Die Jüngste zählt jetzt runter. Einschließlich heute noch 5 Tage Kindergarten.

Einladen zur Einschulung

Das Früchtemüsli war leer. Ein unhaltbarer Zustand! Unerhört! Gut das das große Lämmchen auf Klassenfahrt ist, sonst müsste es verhungern. Den durch diesen Engpass notwendigen Einkauf verband ich mit einem Abstecher in die Drogerie, Abteilung Fotodruck. In meinem Kopf hatte sich schon vor Tagen eine Idee für die Einschulungseinladung der Jüngsten gebildet, die ersten Schritte zur Umsetzung waren getan. Geduldig wartete ich, bis er die Bilder des USB-Sticks eingelesen hatte. Leicht gereizt reagierte ich auf das doch extrem schwerfällig reagierende Touchfeld zum Erhöhen der Anzahl der zu druckenden Fotos. Zufrieden betrachtete ich das Ergebnis und zahlte.

Inzwischen sind alle Einladungen ausgeschnitten, der Text steht und muss nun noch aufgeklebt werden. Dann ab in den Umschlag, beschriften und los.

Und weil ich zwischen Elternversammlungen, Mobbingrecherchen und zu kurzen Nächten sonst nichts kreatives geschafft habe, gehe ich nur mit dieser Kleinigkeit zum Creadienstag.

Brandenburger Landpartie

Wochenende. Während sich das mittlere Lämmchen im Schachturnier zum zweiten Platz der Mädchen vorkämpft, schwingen sich das Schäfchen und die anderen beiden Lämmchen aufs Rad. Wohlweislich ziehen alle ein Regencape drüber, denn die graue Wolke verheißt nichts Gutes. Und tatsächlich: während wir losradeln, beginnt es zu regnen. Umdrehen? Doch mit dem Auto fahren? Nix da, die Kinder wollen sich nicht kleinkriegen lassen, also radeln wir. Ziel: einer der Höfe in unserer Nähe, die zum „Tag der offenen Tür“ anläßlich der diesjährigen Brandenburger Landpartie einladen.

Wir kommen bei strahlendem Sonnenschein leicht nass an, sichern die Räder und gehen auf Erkundungstour.

Die Ziegenmama mit ihren Kleinen finden wir im Streichelzoo, doch vom Streicheln halten sie alle nicht viel. Scheu betrachten sie das Gewusel um sich herum, weichen aus, sobald man ihnen zu nahe kommt.

Das Kälbchen im Streichelzoo ist noch scheuer. Die Kühe aus der Offenstallhaltung dagegen haben teilweise einfach nur die Ruhe weg. In mir werden Kindheitserinnerungen wach. An die Oma, die immer die Kälbchen gefüttert hat. An den Opa, der im Kuhstall arbeitete. Das Gefühl der rauen Kuhzunge auf meiner Hand macht kurzzeitig einen Kloß im Magen, den das Lachen der Kinder aber wieder verscheucht.

Schafe gab es auch zu sehen. Kleine wie große. Eine Hubschrauber-Flugschau war ausgeschildert. Die Damen und Herren zogen aber nach dem dritten Regenguß vondannen. Wir verbrachten einen dort, wo die Heuhüpfburg aufgebaut war. Die Mädchen hatten ihren Spaß beim Hochklettern und ins weiche Heu springen. Beim nächsten saßen wir trocken am Basteltisch. Dazwischen gab es strahlende Sonne, Steak, Bratwurst oder Lammragout, zwei neue alte Bücher für das Kinderbücherregal und ein Getreiderätsel.

Nicht verpassen wollten wir natürlich die Schafschur. Eine Schauvorführung mit dem Schafscherer, dessen Auto wir oft bei uns in der Gegend rumfahren sehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mehr Mitleid mit dem Schaf oder dem Schafscherer hatte … Die Jüngste schaute gebannt zu, während die Große das Weite suchte.

Bevor wir wieder Richtung Heimat aufbrachten, stand noch Traktor fahren auf dem Programm. Wir radelten bei strahlendem Sonnenschein guter Dinge los. Der Himmel ließ es sich aber nicht nehmen, den Ausflug so zu beenden, wie er ihn angefangen hatte. Diesmal hatten wir kein Cape an …

 

Alle meine Häuschen …

Es sind Ferien. Die Große ist mit Oma und Opa im Urlaub, die beiden jüngeren Lämmchen haben Gesellschaft in Form des Patensohnes und seiner Schwester. Und weil schönes Wetter ist, wird draußen gemalt.

Und so bekommen die Häuschen der Jüngsten endlich ihren Anstrich. Mama Schaf soll jetzt nur noch Steinmuster aufmalen. So eins wie auf der Hauswand.

„Ich will Kekse!“

Kekse gehen immer. Dafür braucht es kein Weihnachtsfest. Die schmecken auch unterm Jahr ganz wunderbar. Zu Ostern, für das Päckchen an eine ältere nette Dame und als Übung für die kleinen Osternester an die Nachbarn, die immer unsere Päckchen annehmen, haben wir den ersten Schwung Frühlingskekse gebacken.

Natürlich kam auch die Ausstechform zum Einsatz, die hier Anfang des Jahres für leuchtende Augen gesorgt hat. Danke, Frau Krabbelkäfer, an dieser Stelle noch mal.

Und so machen sie sich per Post auf den Weg zur lieben Karin, persönlich abgegeben werden welche bei der Schulsekretärin und es werden auch einige zur Klavierlehrerin der Mittleren wandern. Selbst mein Chef darf welche naschen. 😉 Und Donnerstag starten wir in die zweite Runde.

 

 

Dorf oder Stadt?

Ich hatte berichtet, das die Jüngste eine Stadt bauen will. Die ersten vier Rohbauten sind nun fertig. Der Papa hat nach Anleitung die Dächer gesägt, die dann von Mama und Kind angenagelt wurden. Inzwischen sind die Häuschen auch geschliffen und warten nun darauf, von der Jüngsten bemalt zu werden. Momentan sieht das ganze eher aus wie ein kleines Dorf, aber Ansicht liegt ja immer auch im Auge des Betrachters. 😉

Das Wochenende verspricht momentan noch wettermäßig schön zu werden. Klingt nach Malaktionen auf der Terasse. Ich bin gespannt.

 

Römische Mühle

Unlängst flatterte uns die Einladung zu einem Kindergeburtstag ins Haus. Und wie immer bei solchen Feierlichkeiten ergibt sich zwangsläufig die Frage: „was schenken wir?“ Die Frage gaben wir nun an den Kindespapa ab, der uns berichtete, das der kleine Sohn gerade „Römer“ als Thema total mag. Asterix lässt grüßen … Auch die Olchis sind weiter gern gesehen. Beim Einkaufen fand dann ein Olchibuch den Weg in den Einkaufswagen, aber das Schäfchen wäre nicht das Schäfchen, wenn es damit nicht unzufrieden wäre. Römer? Was mach ich mit den Römern?

Überlegt, gesucht und gefunden: ein altes Römerspiel. Römische Mühle. Krieg ich das hin? Klar! Und zwar analog zu der noch immer unvollendeten Stickarbeit mit dem Schachbrettmuster als platzsparenden Beutel.

Und los ging es: Vom großen Kind ein Stück Leder geliehen, zwei Teller aus dem Schrank genommen für schöne runde Kreise, Schere und Stift. Was noch fehlt: die geflochtene Kordel und die dazu nötigen Löcher im äußeren Kreis, damit sich das Lederstück wie ein Beutel zuziehen lässt. Drei weiße und drei dunkle Steine warten bereits auf ihren Einsatz.

Und während Mama in der Küche dem Leder eine passende Form gibt und es dann fleißig mit Strichen versieht, schnippelt die Kleine mal eben drauflos … Eine Schnecke. Einfach so. Und wie ich noch grübel, wieso man die gemalte Schnecke ausschneiden muss, fällt es mir plötzlich wie Schuppen aus den Haaren: das kenn ich! Das haben wir früher als Kinder auch gemacht. Schnecke aufmalen, ausschneiden, Schnur dran und über die Heizung hängen. Ein wunderbares Spiralspiel.

Mama, ich brauch eine Säge!

Da steht sie vor mir, die geballte Überzeugung einer Fünfjährigen verteilt auf 112 cm Körperlänge. Eine Säge braucht sie und natürlich auch Holz. Eine Stadt will sie bauen. Ohne Zeichnung, ohne Konzept auf Papier. Einfach aus der Laune heraus mit Vorstellungen im Kopf.

Und dann sitzt sie da im Garten, mit der Eisensäge (wir hatten nix anderes an Handsäge da) und einem Kantholz und sägt. Mit Bleistift hat sie sich die Häuser vorgemalt. Der erste Holzklotz ist schon abgesägt, der Opa hat inzwischen einen Fuchsschwanz mitgebracht und ein Sägeblatt zum Auswechseln an der Eisensäge. Beim Dach sollen wir helfen. Das will sie dann oben auf das Haus nageln.

Ich bin gespannt. Bislang haben wir einen Splitter und einen Kratzer vom Holz, aber die Finger sind alle noch dran. *lach* Den Kratzer hat sie nicht mal beklagt, sondern sich allein ein Pflaster geholt. Und sie sägt weiter mit der Eisensäge, der Fuchsschwanz ist ihr nicht geheuer, der hat zu sichtbare Zähne. Ob der Osterhase eine Handsäge bringen sollte?