Creadienstag

Das Schlüsselbrett ist fertig. Und ich habe nur einen Haken beim Eindrehen abgebrochen! Ich bin stolz auf mich. An die Wand geschraubt habe ich es dann auch gleich noch. Aufgabe erledigt, Haken dran.

Aber es ist natürlich nicht so, dass jetzt nix mehr zu tun ist. Einst zog hier eine blaue Maus ein. Dann kamen noch zwei dazu. Inzwischen haben wir Neuzugänge im Geigenkurs damit infiziert, nachdem wir auf Bitten der Lehrerin unsere zwei verliehen hatten. Daraus resultierend zog gestern die zweite rosa Maus bei uns aus. Machs gut und lebe wohl, möge dein neuer Besitzer fleißig mit dir üben und dich gut pflegen.

Für die Jüngste und ihr blaues Mäuschen wird es einen neuen Gefährten geben.

Die Delfine stammen original von einer Hängelampe. Die waren da so als Deko dran. Die Lampen ansich waren genau das, was ich damals haben wollte. Die Delfine passten optisch aber ganz und gar nicht zum Raum. Also wurden sie demontiert und in eine Kiste gelegt …

Aus der wanderten sie unlängst heraus und machten Bekanntschaft mit einem Dremel, der jeweils zwei Delfine von ihrer Halterung trennte. Nun werden sie mit Loch versehen zur Badefensterdekoration. Mein Mann sollte mir Löcher bohren, aber irgendwie geriet das in Vergessenheit. Nachdem ich nun aber einen Metallbohrer abgebrochen hab, übernimmt er es wohl nun doch. Und dann kann es losgehen.

Und ich husche damit schnell zum Creadienstag, wo es schon wieder viele tolle Sachen zu sehen gibt.

Holzarbeiten

Die erste Lackschicht ist getrocknet, anschließend musste ich noch mal mit feinstem Schleifpapier drübergehen, weil das Holz durch den Lack wieder rauer geworden war. Die zweite Lackschicht ist noch frisch, aber heute Abend zur Weiterbearbeitung trocken. Dann wird entschieden, wie viele Schlüsselhaken wir brauchen. Das Eindrehen der Haken läuft unter Fleißarbeit.

 

Und wenn man mangels Werkstatt und dank früher Dunkelheit sowieso im Wohnzimmer eine Schleifecke eingerichtet hat (ich schleife da nur per Hand), dann kann man auch liegengebliebene Projekt endlich wieder zur Hand nehmen. Erinnert ihr euch an die Weihnachtsbaumspitzen, die ich im Januar gesammelt habe?

 

Den Anfang hatte ich relativ schnell gemacht, dann blieben die Spitzen mangels Zeit und dank schönem Wetter und aus Gründen des Alltags einfach liegen. Manchmal dachte ich darüber nach, sie einfach in die Feuerschale oder den Kamin zu tun. Aber das wäre auch nicht mein Stil. Schließlich hatte ich ein Ziel.

Und dem rücke ich jetzt näher. Die erste Spitze ist fast fertig – es ist die, aus der kein Quirl entstehen sollte. Der Spitze fehlt jetzt noch ein Loch mit einer Schnur, ggf. eine Beschriftung (da grübel ich noch, ob und welche) und vermutlich eine schützende Lack- oder Ölschicht. Sie wird als mein „Beautycenter“ ins Bad kommen. Nachdem irgendwann mal jemand meinen teuren Gesichtspflegelappen als Putzlappen verwendet hat, spukt mir die Idee im Kopf rum.

Auch die anderen Spitzen machen Fortschritte. Hier erkennt man zumindest schon mal die Quirlform. Das Schleifen der einzelnen Zweige und des Kopfes ist eine Geduldssache. Es hat fast was meditatives, wenn ich abends für ein paar Minuten auf dem Fußboden sitze und den zukünftigen Quirl in meinen Händen drehe, damit ich mit dem Schleifpapier auch alles gut erwische.

Und mit diesen meinen Arbeiten husche ich heute rüber zum Creadienstag, der wieder viele schöne Arbeiten zeigt.

Sonntag

Sonntagsspaziergang mit Kindern und Hunden im Wald. Die Jüngste hat den Sammelkorb mit. Sie spekuliert darauf, Blätter und vielleicht noch Kastanien und Eicheln zu sammeln.

Heim kommen wir mit 6 Maronen, ein paar gelben und braunen Blättern, einem kleinen Zweig und einem leeren Weinbergschneckenhaus.

Von den sechs Maronen bleiben beim Putzen fast fünf als verwertbar übrig. Sie trocknen jetzt und wandern dann in den Wintervorrat. Das Schneckenhaus ist im Lavendeltopf vor der Haustür als Deko eingezogen. Der Rest liegt in den Händen des sammelwütigen Kindes.

Außerdem haben wir das Wendebuch aus dem Regal geholt. Denn die Frage der Jüngsten „Warum haben die eine Mauer gebaut?“ konnten wir nicht im Raum stehen lassen, aber spontan auch nicht erstklässlergerecht beantworten. Erstaunlich, wie sie die Zusammenhänge für sich schnell findet, wie sie Ausführungen folgerichtig ergänzt. Wie sie sich Gedanken macht. Und Papas kleinen Schatz in Form von Betonsplittern der Berliner Mauer haben wir zufällig erst dieser Tage beim Ausräumen von Umzugsaltlasten gefunden. Der setzte dann das i-Tüpfelchen auf den kleinen Geschichtsexkurs.

 

Mein heutiger Creadienstag steht im Zeichen eines Geburtstages. Der 58. wäre es gewesen. Seit 14 Jahren stelle ich an dem Tag Blumen auf ein Grab oder lege ein Gesteck ab, je nach Wetterlage. Heute waren es Blumen,

Die Beschriftung des Grabsteines beginnt zu verblassen. Ich habe es mit Schrecken gesehen. 14 Jahre, fast 15 ist es her.

Happy Birthday, lieber Papa.

 

Meine Gemütsstimmung berücksichtigend fällt daher der Creadienstag im Bereich Kreativität eher leise aus. Die Finger durften sich betätigen und waren kreativ … im Erwischen der falschen Tasten und Töne.

 

Und es gibt natürlich auch ein neues kleines Projekt. Wir brauchen für Übersichtlichkeit und Co. nämlich ein Schlüsselbrett. Das Schubfach ist keine Dauerlösung. Und da lachte mich das alte Brett an, das ich letztens bei meinem Schwager mitgenommen habe als Rohmaterial für „wenn ich mal was nettes suche“. Ich habe es eingekürzt und den Schnitt dem Schwung der oberen Kante angepasst. Nun abschleifen, ggf. lackieren, Haken ran, fertig.

Herbst

Es ist Dienstag. Creadienstag. Den habe ich in den letzten Wochen schlicht versäumt. Heute startete er mit einem Kinderarztbesuch. Und wie hält man ein frischgebackenes Schulkind, das krankgeschrieben ist aber nicht merklich krank, bei Laune? Das meinige, dessen Krankheit weniger schlimm als vielmehr lästig für alle Beteiligten ist, lässt sich gern auf Kreatives ein.

Und nachdem es gestern mit dem Hort einen Herbstspaziergang gemacht hat, zu dem es ein Körbchen und ein rotes Kopftuch mitführte, war das Kindelein im Besitz von Herbstblättern, Kienäpfeln und einer einzigen Kastanie.

Mama spendierte Nadel und Faden und schon entstand eine hübsche Blätterkette.

 

 

Währenddessen wird hier lackiert, geschliffen und nochmals lackiert. Endlich bekommt unser Haus ein stilechtes Namesschild. Bisher musste unsere Klingel auf ein solches verzichten. Das Rohmaterial liegt seit Monaten, jetzt juckte es mich in den Fingern es endlich zu verbasteln.

 

Und dank des letzten Creadienstags, den ich zumindest nachgelesen habe, üben sich meine Finger weiter mit den Stricknadeln und Fingerübungen durch Aufbrauchen von Restwolle. Denn hier liegt ein wunderschönes Wollknäuel, das verarbeitet werden will. Zu einem Tuch.

Und damit hüpfe ich nun zum Creadienstag und freu mich auf die anderen Beiträge dort.

Ge …

… strickt habe ich in den letzten Tagen. Kaum zu glauben, dass ich bei meinem aktuellen Tagespensum überhaupt dazu komme. Aber komischerweise habe ich gerade jetzt sowas wie Lust dazu und nehme mir die Zeit. Kleine Fingerübungen sind es. Bettlaken, Bettdecken, Kissen fürs Puppenhaus.

 

 

…strichen habe ich auch. Die ersten Bretter für die Werkstatt. Geschützt und wetterunabhängig in der Garage. Viel spannender war die Frage ob  ich die Wandpfosten draußen noch gestrichen bekomme. Klappte aber dank gut gelauntem Petrus! *freu* Nun kann es an den Wandaufbau gehen.

 

 

… schleppt und gestapelt haben wir am Wochenende Feldsteine. Dank meines Schwagers ist mein Garten um einen wackligen Zwischenzaun ärmer und um stabile Gabionen als Trennung reicher. Da kommen aber noch einige Anhängerfüllungen Steine auf uns zu, bis die voll sind.

Lebenszeichen

Ja, ich lebe noch. Ich bin hier an der Stelle nur leiser geworden. Das reale Leben hat mich fest in seiner Hand. Kinder, Haus und Garten, Arbeit, Ehrenamt, ein Nebenjob … und mein Tag hat einfach nur 24 Stunden. Deutlich zu wenig, manchmal.

Ich bin nicht ganz untätig, aber doch sehr ausgebremst. Im Garten geht es langsam voran, am Werkstattbau auch. Alles hat und alles braucht seine Zeit.

Aber ich habe ein neues „Spielzeug“, ein Mitbringsel vom Töpfermarkt. Wunderbar und wunderschön. Es führte dazu, das ich nicht nur mit ihm spiele sondern auch meine alte Blockflöte und die Noten von barocken Tänzen abgestaubt habe. Deutlich spürbar fehlt mir die Übung im Noten lesen. Ausserdem habe ich ganz viele mir unbekannte Griffe für die Blockflöte gefunden, die natürlich erlernt werden müssen. Grad im Hinblick auf die Tänze.

Gestickt hab ich auch wieder. Nicht viel. Immer mal ein bisschen. Es wird noch eine Weile dauern, bis das Bild fertig ist. 

Passend zum Herbst habe ich auch gebastelt. Gesehen habe ich die Idee auf einem der Blogs aus dem Creadienstag. Allerdings ist mein Material aus keinem Buch, das bring ich dann doch (noch) nicht übers Herz. Ich hab dafür einfach ein doppelt vorhandenes Exemplar meines Lieblings-Wirtschaftsmagazins genommen. Nee, nicht stöhnen! Ich les das echt gern, es ist nicht so trocken wie manches andere und vor allem ist es nicht schneller inaktuell als ich es lese.

Das Herbstlaub und die Pilze bekommen nun noch jeweils eine Schnur und dann hoffe ich, einen schönen Ast draußen zu finden, der damit dekoriert werden kann.

Gestern vor 13 Jahren
oder 156 Monaten
oder 678 Wochen und 2 Tagen
oder 4748 Tagen

habe ich „ja“ gesagt. „Ja“ zu dem Mann, der der Vater meiner Kinder ist. Der zu dem Zeitpunkt schon 6 Jahre lang mein Herz besaß. Und der es bis heute versteht, mich immer wieder zu überraschen.

Plötzlich steht er da, mit dem Saxophon in der Hand, den Notenständer vor sich und die Begleit-CD startklar … und entlockt dem Instrument die Töne zu Phil Collins „Another day in paradise“. Unser gemeinsam ausgesuchtes Lied aus der standesamtlichen Trauung. Verräterisches Glitzern in meinen Augen.