Über Schaefchen

Das kreative Schäfchen stickt und bastelt gern, liebt es Marmelade einzukochen und mit der Kamera auch nicht alltägliche Bilder einzufangen. Das familiäre Schäfchen kümmert sich neben dem Beruf um drei Lämmchen, einen zu klein geratenen Hütehund, ein Baumkänguruh (gemeinhin Kaninchen genannt), den Partner des Baumkänguruhs und ein kleines Rudel Meerschweine. Das Alltags-Schäfchen steckt gern seine Nase in Bücher, empfindet Kochen und Backen als entspannend und liebt lange Spaziergänge. Das Sammel-Schäfchen sammelt - na was wohl? Na klar: Schäfchen! In Form von Plüschschafen, Büchern mit Schafen und anderen Dingen, die eindeutig schaf sind. Und heimlich träumt es von der eigenen kleinen Schafherde.

Spatzenhausen

Wir hatten nach langem Suchen und Warten und Hoffen nun endlich den Dachdecker da, der die Dachrinnen austauschte und das Dach abdichtete, so dass einem Isolieren des Dachbodens nichts mehr im Wege steht. Dabei hat er zwangsläufig auch Spatzennester entfernen müssen. Damit die armen Piepmätze aber nicht obdachlos werden, gab es selbstverständlich Ersatz.

Die Frage war: kaufen oder selbst bauen? Wir nahmen den Mittelweg und kauften Bausätze. Das war eine sehr pragmatische Lösung, aber unzufrieden bin ich damit nicht. Der Bausatz hat alle Holzteile, Torx-Schrauben, Schraubendreher und ein bisschen Schleifpapier. Alle Sägekanten schleift man selbst, dann geht es ans Zusammenbauen. Wir haben zwei Sätze gekauft. Bei einem passten die Innenwände ganz gut, bei dem anderen eher knirsch. Da mussten wir ein wenig schieben, abwägen und leicht schräg schrauben, weil die vorgebohrten Löcher nicht ganz gut passten.

Zum Schluss noch weiße Farbe und ab damit an die Hauswand, an der die Spatzen sich bislang gern tummeln. Bleibt zu hoffen, dass sie ihre neuen Wohnungen gut finden.

 

Sonntagsantwort

Auf der inzwischen seltener gewordenen Blog-Runde fiel mir der Eintrag von Sandra auf. Da bei uns daheim das Thema Berufswunsch gerade sehr groß diskutiert und besprochen wird (Kind eins in der 11., Kind zwei in der 9. Klasse), dachte ich mir, ich mache mal mit und plaudere aus dem Nähkästchen.

Der erste wirkliche Berufswunsch war seinerzeit der Traum, Lehrerin für taubstummme Kinder zu werden. Ich weiß nicht wie das heute ist, damals jedenfalls gab es für diese Ausbildung kein Geld. Man musste sie selbst finanzieren, daheim wohnen bleiben konnte ich entfernungstechnisch auch nicht. Aber ich wollte doch so gern genau das machen! Gegen den Widerstand meiner Eltern ging ich zum damals für die Bewerbung verpflichtenden medizinischen Test. Und fiel durch. Extrem starker Raucherkehlkopf und durch das Nikotin sehr angegriffene und damit nicht belastbare Stimmbänder waren das KO-Kriterium. Ich fiel in ein tiefes Loch und in vorrübergehende Perspektivlosigkeit. Hatte ich doch zu der Zeit noch nie in meinem Leben auch nur eine Zigarette geraucht.

Nachdem ich mich aufgerappelt hatte, begann ich trotzig mit dem Rauchen, hoffend damit meinen Außenseiterstand zu verlieren. Ist ja nix mehr zu versauen, dachte ich mir. Ich entschied mich für Abi, allerdings auf der Schule, auf die der Großteil der Klassenkameraden nicht ging. Ich bekam nach knapp 100 Bewerbungen querbeet eine Ausbildungsstelle als Kauffrau für Bürokommunikation weit weg von daheim. Nach dem Abschluss blieb ich der Thematik erst treu in der ich gelernt hatte, kam aber wieder in Heimatnähe, wo ich den Verlobten und die Freunde hatte. Dann kam das erste Kind, das mich den Job kostete. Das zweite folgte, dann der Versuch eines Studiums, die schwere Krankheit des zweiten Kindes und damit das Infragestellen aller Lebensplanungen. Heute bin ich das, was man wohl angekommen nennt. Buchhaltung, Sekretariat und dies und das zur Abwechslung noch drumrum machen den Arbeitsalltag bunt in einem kleinen handwerklichen Unternehmen in Wohnortnähe. Was will frau mehr?

Nadelstiche

Das Jahr fing mit Trauer ein. Todestage, Sterbetage. Schließlich auch noch Tod und Beisetzung der quasi-Uroma der Kinder. Kind zwei und drei waren mit zur Beerdigung. Kind drei hat der Oma ein Bild gemalt und ihr mit ins Grab gegeben. Mit einer Streuselschnecke drauf, weil sie die so mochte. Wir haben intensive Gespräche zum Sterben geführt in den Tagen danach.

Alles ein bisschen zu viel…

Aber trotzdem oder eben genau deswegen braucht es Minuten der Ruhe, des Abschaltens. Und so fand ich die Nadel wieder. Der Versuch den Nadelstichen, die das Leben mir gibt, ein Contra zu geben.

20 Jahre

Heute vor 20 Jahren starb mein Vater. Im Dienst. Auf der Straße. In seinem Transporter. Allein. Bis heute hoffe ich, dass er nicht lange leiden müsste. Dass es schnell ging. Mit Gott und Kirche hatte es mein Vater nicht. Ob er ebenso verständnislos wie meine Mama damit umgehen würde, dass ich ein Lamm Gottes bin? Damals trug ich meine Trauer allein. Gott war da, aber ich war mir seiner nicht sicher.

Heute habe ich die Glocken geläutet. Kraft meines Amtes als Küsterin. Weil in meiner Kirche eine Beerdigung stattfand. Ein Junge. 5 Tage. Ein Kämpfer, der verloren hat. Eingeschlafen liebevoll geborgen im Arm der Mama. Möge Gott den Eltern Kraft geben. Sie wissen, dass ihr Sohn in Gottes Händen ist. Bleibt zu hoffen und zu beten, dass der bis dahin schwere Weg demnächst auf einen leichter zu gehenden Pfad abzweigt.

Schafsgekötteltes

  • zwischen Tür und Angel im Morgengrauen vor Heiligabend die Tasche fürs kleine Lämmchen fertiggestellt – und rechtzeitig verschwinden lassen, bevor das Kindelein hinter mir stand
  • Stricktuch brachte mir eine warme feste Umarmung ein
  • Saxophongurt des Piloten repariert, der Heiligabend den Geist aufgab
  • Friedenslicht aus Bethlehem bis zum zweiten Feiertag  gepflegt
  • demnächst auf dem Programm: Kerzen gießen aus Resten
  • Vorsatz 2019: endlich wieder an der Modellbahn bauen

Anbau

Nach dem Sommer war klar, dass hier vier Laufis wohnen bleiben: die alte Ente, die beiden neuen die wir nach dem Fuchsbesuch geholt hatten, die Ente der wir Asyl gewährt haben. Damit ergab sich die Notwendigkeit einen Plan zum Übernachten im Winter zu machen. Das grosse Domizil ist zwar bequem, aber nicht ausreichend dicht für Winterstürme.

Nach langem Hin und Her entschieden wir uns zu einem Anbau am Hexenhaus, eher selten als elegant schön. Aber praktisch. Ausserdem fand das neue Winterquartier seinen Platz im vorderen Garten, im Lichtkegel des Bewegungsmelders. Hier werden die Enten nun während der dunklen Jahreszeit wohnen.

Was lange währt …

… schafft es nun mit einem Jahr Verspätung und durchaus mit einem heißen Kopf-an-Kopf-Rennen unter den Weihnachtsbaum: die Puppe fürs Patentöchterlein.

Fertig war sie ja schon lange. Nur halt nackt. Der Schlafsack lief gut von der Hand, bis zu den Kleinigkeiten. Ebenso die Hose. Und dann kam die Bronchitis, die Nähmaschine die nicht wollte wie ich, die vielen Alltagssorgen und Mangel an Zeit alternativ Motivation. Aber die Tage habe ich mich festgebissen. Und heute war es soweit: das Puppenkind zieht unter den Weihnachtsbaum und wartet dort auf den ersten Feiertag und auf seine neue Mama.

Fertig. Knapp rechtzeitig vor Weihnachten. Faden vernähen, waschen, verpacken und auf russisch beschriften. Die Wolle gefällt mir gut. Gekauft habe ich vier Knäule, statt einem habe ich pro Richtung etwa anderthalb genutzt. Ich denke, die Wolle bestelle ich noch mal. Ein Knäul habe ich noch und ein bisschen Rest.