Es ist da: mein Päckchen mit den restlichen Zutaten für eine Puppe. Brauner Trikotstoff und schwarze Locken.Auch die Kiste mit den alten Sachen war schnell gefunden. Die muss ich mir aber noch ein bisschen sortieren. Wie man sehen kann, ist der dunkle Trikotstoff für mich kein Unbekannter, meine dritte Puppe war ein dunkelhäutiges Mädchen. Die ersten beiden sind hell.
Auf leise Nachfrage fanden sich sogar meine ersten Exemplare an und saßen brav für ein Foto Modell. Man möge bitte beachten, dass die Puppen inzwischen gut 10 Jahre auf dem Buckel haben. Und dass sie längst alle möglichen Puppensachen tragen – was die Mädchenzimmer halt so hergeben.
Archiv des Autors: Schaefchen
Schäfchen für das Schäfchen
In den Augen ein verdächtiges Glitzern. Im Gesicht ein großes Strahlen. Ja, eigentlich fand ich Geschenke unnötig. Aber ablehnen? Niemals. Schon gar nicht, wenn sich die Herzensgute für mich mit Nadel und Faden gequält hat.
Ich bevorzuge ja Stoff, wo ich die Kreuze „sehen“ kann. Wie sie das so sauber auf den Filz bekommen hat, ist mir noch ein Rätsel.
Kleines Büchlein, du musst wandern …
… von dem einen Ort zum anderen.
Unlängst ereilte mich ein „Kunde droht mit Auftrag“ über unsere Firma. Ich mag den Kunden, ich mochte den Auftrag. Die Neukalkulation der Kosten (der letzte Auftrag ist schon eine Weile her) brauchte nicht lange. Der Kunde nickte den Preis ab. Wir bereiteten zu zweit das Rohmaterial vor, gaben es zur Weiterverarbeitung und gestern hielt ich zwei Kartons Ware in den Händen. 2/3 davon haben heute schon wieder das Haus verlassen.
Es ist dieses Mal ein sehr gemischtes Sortiment von analogen Speichermedien geworden. Es gibt die mit originalen Aufklebern – für ganz harte Nerds – und welche mit normalem Blankoaufkleber und auch welche ohne. Alle enthalten ihre 64
bit Seiten, selbstverständlich werden die Daten mittels Binärsystem „gespeichert“.
Ich freu mich, wenn der Kunde zufrieden ist. Und ich freu mich auch, wenn dessen Kunden sich freuen.
Ein kleiner Karton der analogen Speichermedien liegt zum Verkauf noch bei uns. Der enthält nicht nur schwarze sondern auch farbige Speichermedien. Fast ein bisschen wie Goldstaub, denn so richtig viele haben wir davon nicht. Und natürlich haben auch die Lämmchen inzwischen Ansprüche angemeldet – mit ihrer Wunschfarbe.
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen …
… im Winter und das Schäfchen im Sommer. Termine, Alltag, neue Termine gepaart mit Lustlosigkeit oder einfach nur unendlich scheinender Müdigkeit. Gestern nun endlich Luft. Zwangsverordnet vom Schäfchen für das Schäfchenwohlbefinden. Luft also. Luft für Stichsäge, Akkuschrauber und Holzgeruch.
Fazit: die erste Wand ist fertig, die zweite deutlich gewachsen. Jetzt ist erst einmal wieder Streichen angesagt, ein Paket Holz liegt noch in der Garage. Das Wetter lädt dazu ein, es direkt in der Werkstatt zu streichen, um wieder Platz für das Familienauto zu machen. Selbiges dürfte sich in der kühlen Garage um einiges wohler fühlen als in der prallen Sonne bei avisierten 38 Grad.
Das Wetter ist aber auch schuld daran, dass es bei der Kaninchenvoliere nicht so recht vorangeht.
Die hintere Ecke steht, die Verbindungstür ist angebaut. das haben wir in einer regenfreien Periode geschafft. Jetzt scheint die Sonne unerbittlich warm. Für das Setzen weiterer Felder brauche ich die Steinkante und den versenkten Maschendraht zum Nachbarzaun. Ersteres geht noch, zweiteres scheitert – denn wir haben hier Lehmboden. Und der ist hart, wenn er trocken ist. Sehr hart! Und so schattig wie auf dem Bild ist hier leider (derzeit noch) nur ganz früh morgens.
Puppen(MIT)macherei – erstes Treffen
Heute ist es soweit. Heute ist das erste Treffen der vielen fleißigen Hände, die in den nächsten Wochen und Monaten eine Puppe nähen werden.
Welche Puppe tragt Ihr in Eurem Herzen?
Ich möchte eine Puppe mit Armen und Beinen machen. Die ein Kind anziehen und ausziehen kann. Das Prinzip ist angelehnt an Waldorf, wenn ich mich recht entsinne. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich einen dunkelhäutigen kleinen Jungen vor mir, mit rotem Pulli und Jeanshose. Ich bin mir nicht sicher, ob er eine Mütze haben will. Da lasse ich mich überraschen.
Wie lange schon?
Seit dem ersten Sew along, an dem ich dann leider nicht mitmachen konnte. Vielleicht auch länger, dann habe ich es gekonnt ignoriert.
Ist es Eure erste?
Nein. Ich habe einst zwei Puppen parallel genäht, für meine zwei Mädels. Dann eine für meine Cousine. Das ist viele Jahre her. Danach gabs von mir nur noch kleine Schmusepüppchen.
Verratet Ihr uns für wen Ihr sie machen wollt?
Die Puppe hat noch keine Puppenmama. Ich lasse mich überraschen, wohin es sie ziehen wird.
Woher kommt dieser Wunsch, etwas ganz Besonderes zu machen, für ein Kind oder für sich selbst?
Ich weiß es nicht. In den Dingen, die aus eigener Hände Arbeit entstehen, steckt so viel Liebe, so viel Herzblut drin, dass sie etwas Besonderes sind. Das Hineinlegen von Gefühlen in eine Arbeit kann entspannen, kann erleichtern, kann eine unbeschreibliche innere Zufriedenheit auslösen.
Und woher kommt die Inspiration für das Aussehen, vielmehr die Seele der Puppe?
Ich hab beim zeitgleichen Nähen der Puppen für die beiden großen Lämmchen die Erfahrung gemacht, dass eine Puppe ihre Seele mitbringt. Die Vorlage war die gleiche, die Arbeitsschritte waren die gleichen und doch sind beide Puppen damals so unterschiedlich geraten wie die Kinder unterschiedlich sind.
Puppen(MIT)Macherei
Die letzte größere Puppe, die ich genäht habe, ist inzwischen fast 10 Jahre alt. Ich schenkte sie damals meiner Cousine, nachdem diese die Puppen bei meinen Lämmchen so toll fand. Zwar war sie aus dem Puppenalter schon raus, aber so eine Puppe eignet sich ja auch als Deko.
Also nähte ich eine Puppe. Kleidete sie wie ein Mädchen. Verschenkte sie an die Cousine, meine Schwester im Herzen. Als sie kurz danach schwanger war, noch minderjährig, noch ohne Ausbildung, da schwor ich mir, nie mehr eine Babypuppe an einen Teenager zu verschenken.
Ich fasste den Trikotstoff danach nur noch an, um kleine Schmusepüppchen zu machen. Das letzte Projekt in der Art war das Kuscheltuch für die jüngste Tochter meines Chefs.
Und jetzt hole ich all das Puppennähzeug, die alten Vorlagen und neue Ideen aus der Schublade und beteilige mich am zweiten Sew along von der Naturmama. Beim ersten habe ich wegen Zeitmangel nicht mitmachen können.
Vorsicht, bissig! Teil II
Es war einmal ein kleiner Vampir, der wollte seinen Geburtstag feiern. Dazu verschickte er Fledermäuse, um Klassenkameraden einzuladen. Vier sagten zu, akzeptierten das Tagflugverbot und ließen sich mit dem Auto abliefern.
Doch bevor hungrige kleine Vampire ins Haus gelassen werden können, muss die Vampirmama ihre Küche in ein mittelschweres Chaos verwandeln und für genügend blutige und unblutige Verpflegung sorgen.
Für nicht blutsaugende Gäste gab es Donauwellen und Pfirsichkuchen sowie Birnenmuffins. Die Vampire bekamen Kirschkuchen und eine Überraschungsgeburtstagstorte. Leider beschloss das Blut eine innige Beziehung zur Sahne einzugehen und weigerte sich daher, so rauszulaufen, wie es von der Bäckerin geplant war. Nun denn, dem Geschmack tat es keinen Abbruch.
Und natürlich gab es genug Blut. Hauptsächlich zum Trinken, aus der Glaskaraffe mit Blutstropfen. Aber auch in Form von Schlagsahne.
Zwar wurde festgelegt, dass das Beißen anwesender Gäste, der Haustiere und der Nachbarn untersagt ist, dennoch war Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Knoblauch lag daher griffbereit.
Aber alles in allem waren die Blutsauger friedlich. Sie labten sich an kleinen Waldgeistern, Mäusen und Schweineköpfen. Sie freuten sich über neue Gebisse und Spinnen beim Topfschlagen. Sie machten den Garten und das Haus unsicher. Und sie wurden stilecht im Vampirshuttle heimgefahren. Zum allein fliegen lassen war es noch zu hell.
Sommerküche, die zweite
Sommerküche
Es war einmal ein kleiner Schweinehund, der verbündete sich mit der grossen Müdigkeit. Gemeinsam sorgten sie dafür, dass das Schäfchen tagelang nach getaner Büroarbeit platt mit einer Kaffeetasse in der Hand auf seiner Liege auf der Terrasse sass und nach dem dringend nötigen Seele baumeln lassen als Ausklang des Arbeitstages nicht mehr hochkam, bis die Lämmchen erschienen. Dabei warteten überall Arbeiten.
Doch dann kam der Sonnenstrahl. Er schubste den Schweinehund unsanft in den Keller und jagte die Müdigkeit übers abgemähte Getreidefeld davon. Der Elan, der sich aus Angst vor dem Schweinehund in die hinterste Ecke verkrochen hatte, wurde vom warmen Sonnenstrahl getröstet und hervorgelockt. Und so schlich er leise zurück zum Schäfchen. Das sammelte daraufhin Rohmaterial zusammen, nahm Maß, schnitt zu und packte die Nähmaschine aus.
Dann wurde umgesteckt, geschimpft, neu gesteckt, über Denkfehler gelacht und gegrummelt, korrigiert und letztlich ein „tut es“ als Machtwort gesprochen.
Und nun freut sich das Schäfchen, dass seine Sommerküche die ersten Vorhänge hat. Sieht gleich viel ordentlicher aus auf der Terrasse. Und weil das Upcycling des alten Sonnenschirms durchaus kreativ ist, hüpft das Schäfchen mit einem fröhlichem „Määääh“ zum Creadienstag rüber.
Es ist da!
Es ist tatsächlich da! Mein Belegexemplar der neuen Zeitschrift, an der ich mitwirken durfte.
Da waren mal nicht Nadel und Faden und auch nicht Holz beteiligt. Da brauchte es einen klaren Kopf, kreative Ideen, eine gute Kamera und tolle Modelle. Und das ist nur eines der vielen spannenden Projekte aus der Zeitschrift.
Den Beitrag fürs zweite Heft habe ich schon geschrieben – zusammen mit einer lieben Mitautorin. Der für das dritte ist in Arbeit. Und das neue Thema, dass ich erarbeite, passt dermaßen gut auf die aktuelle Situation, dass ich mich dieser Tage intensiv damit befassen werde und nicht erst wie geplant in meinem Urlaub. Vielleicht tut uns das allen gut – mir und den Kindern, denn die brauche ich auch wieder als Protagonisten.